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Sto-Stiftung – Azubis im Malerhandwerk: „Du hast es drauf – zeig‘s uns!“
Besten-Förderung für Auszubildende durch die Sto-Stiftung.
„Du hast es drauf – zeig‘s uns!“
Die Sto-Stiftung erweitert in 2012/2013 ihre Förderaktivitäten für Auszubildende im Maler- und Lackiererhandwerk. Das als Bestenförderung angelegte Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, begabte und gleichzeitig wirtschaftlich schlechter gestellte Auszubildende in aufeinander aufbauenden Fördermodulen zu unterstützen.
Adressiert ist der Vorschlag an den Maler-Nachwuchs, der am Ende des zweiten Ausbildungsjahres steht. Jede Berufsschule in Deutschland kann ein Klassenmitglied benennen, dessen Notendurchschnitt im zweiten Jahreszeugnis besser oder gleich 2,4 ist. Diese von den Schulen vorgeschlagenen jungen Leute werden im ersten Schritt mit einem umfangreich bestückten Werkzeugkoffer sowie einem einschlägigen Buchpaket im Gesamtwert von 800 Euro unterstützt.
Hintergrund der Idee ist, den talentierten und vielversprechenden Nachwuchs in der Maler-Branche in seiner Leistung anzuerkennen und zu motivieren, die Ausbildung erfolgreich zu Ende zu bringen. „Du hast es drauf – zeig‘s uns!“ – das Motto folgt dem Ansatz der Stiftung, einmal als förderwürdig erkannte junge Menschen auch in späteren Ausbildungs- und Karriereschritten maßgeblich zu begleiten.
So können die bereits geförderten Jugendlichen an einem stiftungsinternen Bestenwettbewerb teilnehmen, wenn sie im Halbjahreszeugnis einen Durchschnitt von 2,4 oder besser erreicht haben. Sie erhalten als weitere Anerkennung und Motivation zur Vorbereitung auf die Gesellenprüfung erneut ein entsprechendes Bildungspaket (Bücher, Fachzeitschriften-Abos) sowie ein iPad mit Jahresvertrag im Gesamtwert von etwa 1 000 Euro.
Nach abgelegter Gesellenprüfung werden die Besten zu einem Weiterbildungsseminar nach Stühlingen eingeladen. Hier stellt die Stiftung weitere Fördermöglichkeiten und Karriereschritte vor (Meisterprüfung, FH-Reife, Studium etc.).
Weitere Informationen: http://www.sto-stiftung.de
Abgemahnter Azubi: Freundschaftliches Gespräch geführt
Gestern hatte ich noch ein Gespräch mit dem Azubi, den ich wegen seines Verhaltens abgemahnt hatte. Als regelmäßiger Blogleser wusste er, was ihn erwartete. 😉
Wir hatten ein offenes Gespräch und er war ob seines Fehlverhaltens ziemlich zerknirscht. Schließlich war das nicht das erste Mal.
Im Gespräch erinnerte ich den jungen Mann daran, dass ich allen Mitarbeiter/innen 100%-ig vertraue. Alle Mitarbeiter/innen werden von mir freundlich und wertschätzend behandelt. Wenn ich, wie jetzt geschehen, belogen werde, enttäuscht mich das sehr, machte ich ihm klar.
Zudem gibt es in einem Arbeitsverhältnis eben einzuhaltende Spielregeln. Unser Gespräch garnierte ich mit einigen Sprichwörtern wie z.B. „Ehrlich währt am längsten“, „Lügen haben kurze Beine“ und „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht“.
Es ist mir ein persönliches Anliegen, jungen Menschen in ihrer Ausbildung und auf ihrem Weg ins (Berufs-) Leben, eine möglichst gute Basis zu geben. Deshalb drücke ich auch schon einmal das eine oder andere Auge zu.
Vereinbart habe ich mit dem jungen Mann, sich künftig „ganz normal“ zu verhalten und seine Pflichten getreulich einzuhalten. Er hat es mir ganz fest versprochen. 🙂
Fortsetzung: Warum setzt ein Azubi, durch sein Verhalten, seinen Ausbildungsplatz auf´s Spiel?
Gestern schrieb ich über den Lehrling und die Abmahnung, die er erhielt.
Beim seinem verspäteten Anruf am Montag teilte er mit, dass er gerade mit Krücken vom Arzt komme, eine Tetanusspritze erhalten habe, bis Mittwoch arbeitsunfähig geschrieben sei und die Bescheinigung gleich mit der Post an uns abschickt.
Heute, Freitag, war jetzt die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung endlich bei der Post.
Und siehe da, seine Einlassungen vom Montag, stellen sich jetzt komplett als Unwahrheiten heraus. Ausweislich der Bescheinigung, war der junge Mann erst am Dienstag beim Arzt. Was er am Montag erzählte, war komplett unwahr. Wie geht man mit so etwas um?
Zunächst erhielt er für dieses Verhalten erneut eine Abmahnung.
Ein solches Verhalten macht mich regelmäßig sprachlos, aber auch traurig. Die jetzt gemachten Erfahrungen, enttäuschen mich menschlich zutiefst. Leider musste ich ähnliches schon öfters erfahren. 🙁
Fortsetzung: Das Gespräch am 23. April
Warum setzt ein Azubi, durch sein Verhalten, seinen Ausbildungsplatz auf´s Spiel?
Seit Jahrzehnten bilde ich Lehrlinge aus. Ein wenig Erfahrung habe ich also durchaus, im Umgang mit jungen Menschen. Nun zähle ich zu den Menschen, die immer an das Gute im Menschen glauben. Mit Lehrlingen gehe ich großzügig, nachsichtig und sehr geduldig um.
Bei Fehlern oder Nachlässigkeiten, bekommt niemand den Kopf heruntergerissen. Wir reden gemeinsam über die Situation, ich mache dem jungen Menschen sein Verhalten klar. Gleichzeitig ergeht die Aufforderung, das Verhalten positiv zu verändern und sich an bestimmte Regeln zu halten.
Manchmal fruchtet das leider nicht. Dann beginnt die nächste Stufe, eine Abmahnung mit Kündigungsandrohung. Sozusagen der Weckruf oder der Schuss vor den Bug. Heute war – leider – eine solche Abmahnung fällig.
Der junge Mann hielt und hält sich einfach nicht an die Regeln eines geordneten Miteinanders.
Nie werde ich verstehen, warum sich junge Menschen so verhalten und damit ihren Ausbildungsplatz riskieren. Zudem rede ich hier nicht von 14- oder 15-jährigen Kindern, sondern von jungen Erwachsenen, mit ca. 20/21 Jahren.
Mit dem jungen Mann werde ich noch einmal ein freundliches und ausführliches Gespräch haben. In der Hoffnung, er hat die Zeichen der Zeit verstanden.
Ergänzung, Freitag, 20.04., die Fortsetzung.
Unsere Azubine, Jennifer Jock, mit einem prima Zeugnis
Das freut mein Ausbilderherz, wenn sich junge Menschen in ihrer Ausbildung engagieren.
Liebe Jennifer, meinen herzlichen Glückwunsch, zu dieser prima Leistung.
Auf Dich und Deine Leistung, bin ich mächtig stolz. 🙂
Die unglaubliche Odyssee (Dummheit?) eines Lehrstellenbewerbers…
… und der leichte (??) Frust des angehenden Lehrherrn.
Die Vorgeschichte zu diesem Drama lesen Sie hier.
Donnerstag, 7. Juli:
Um 11 Uhr auf Festnetznummer des Bewerbers angerufen. Nachricht auf Anrufbeantworter hinterlassen: Termin für Kenenlerngespräch am Freitag, 8. Juli, um 15:00 Uhr, mit der Bitte um kurze Bestätigung. Bei der Handynummer des Bewerbers meldete sich die Mailbox: Zur Zeit nicht erreichbar.
Um 16:30 Uhr, sicherheitshalber noch einmal auf Festnetz angerufen. Erneut auf AB gesprochen. 16:35 Uhr, Anruf der Schwester des Bewerbers. Sie würde es ihm ausrichten. Bruder sei mit seinen Kollegen draußen und es wäre möglich, dass sein Handy nicht funktioniere. Sicherheitshalber am gleichen Tag noch Brief mit Einladung zum Termin geschickt.
Freitag, 8. Juli:
Um 14:15 Uhr hinterließ die Mutter des Bewerbers eine Nachricht auf unserem AB, dass ihr Sohn etwas in der Schule hätte. Die Schwester hätte das nicht gewusst. Mutter bat um einen erneuten Termin.
Montag, 11. Juli:
Anruf beim Bewerber um 11 Uhr, leider wieder nur AB. Eingeladen zum Termin am Dienstag, 12. Juli, um 16:00 Uhr. Anruf der Mutter am gleichen Tag, um 17:45 Uhr. Nachricht der Mutter auf unserem AB: „Mein Sohn hat Termin morgen, geht alles klar.“
Dienstag, 12. Juli:
Der Einladungsbrief, den wir am 7. Juli geschickt haben, kam als unzustellbar zurück. Bewerber hat einen anderen Nachnamen als seine Eltern. Offensichtlich steht sein Name nicht am Briefkasten ! (??) 🙁
Bewerber rief um 16 Uhr (Termin des Vorstellungsgesprächs) von seinem Handy an. Er sei mit der Bahn eine Station zu weit gefahren, es würde noch ca. 10 Minuten dauern bis er da wäre. Meine Sekretärin versuchte um 16:30 Uhr erfolglos, den Bewerber auf seinem Handy zu erreichen. Der Bewerber erschien nicht mehr! 🙁 Ich war bis um 19 Uhr im Büro.
Mittwoch, 13. Juli
Weder gestern, noch heute, haben wir von diesem aufgeschlossenen Bewerber etwas gehört. Ist das denn noch zu glauben? 🙁
Es ist jetzt gleich 16 Uhr. Der Bewerber hat sich nicht wieder gemeldet. Ich mache mir große Sorgen 😉 und erwäge bei der Polizei eine Vermisstenanzeige.
Lehrstellenbewerber sagt Vorstellungstermin wegen “spontaner Verhinderung” ab
Gestern kam ein Lehrstellenbewerber nicht zum vereinbarten Vorstellungsgespräch. Also riefen wir gestern noch einen “Nachrücker” an. Dieser – so meine Sekretärin – war hocherfreut und versprach, heute pünktlich um 16 Uhr zum Vorstellungsgespräch da zu sein.
Heute vormittag kam nun diese Email:
Der Gute ist “spontan verhindert”. Was ein Glück, dass er nächste Woche nicht mehr zeitlich eingeschränkt ist!
Was geht mir da spontan alles durch den Kopf:
- Geht´s noch?
- Warum ruft der nicht an?
- Was ist noch wichtiger, als die Chance, eine Lehrstelle zu erhalten?
- Was ist eine “spontane Verhinderung” und warum dauert die die ganze Woche noch an?
- Soll ich dem tatsächlich noch eine neue Chance geben?
- Oder lade ich den nächsten, weitaus schlechteren, “Nachrücker” ein?
Wobei meine Sekretärin sich schon entschieden hat. Frau Vogelmann würde dem Bewerber keinen neuen Termin geben und es in diesem Jahr bei einem Lehrling, der schon einen Ausbildungsvertrag hat, belassen.
Wie würden Sie entscheiden?
Ergänzung am 13. Juli:
Am Freitag, 8. Juli, lud ich den Bewerber erneut per Mail zum Vorstellungsgespräch für Montag, 11. Juli, ein. Bewerber bestätigte umgehend per Mail und freut sich auf das Vorstellungsgespräch.
Montag, 11. Juli: Eine Stunde vor dem Gesprächstermin, sagt der Bewerber per Mail ab. Er habe die Lehrstellenzusage eines anderen Betriebs.
Das kann ich glauben oder auch nicht!
Also luden wir einen “Nachrücker” ein. Und es kam noch Schlimmer. Lesen Sie hier!
Lehrstellenbewerber kommt nicht zum Vorstellungsgespräch
Wer es nicht selbst erlebt, glaubt es nicht. Lehrstellenbewerber für heute, um 16 Uhr, zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Noch gestern (!) hat der Bewerber sein pünktliches Kommen telefonisch zugesagt.
Sie ahnen es schon: Der Gute ist nicht gekommen! Er hat auch nicht telefonisch informiert, ob und warum er verhindert ist/war.
Lehrlingsbewerbung – Vorstellungsgespräch
Immer wieder bin ich aufs Neue überrascht, wie wenig manche junge Menschen mit Höflichkeit und Umgangsformen zu tun haben. Sehr gut jedes Mal zu beobachten, wenn Vorstellungsgespräche mit Lehrstellenbewerbern stattfinden, wie jetzt wieder.
Die Bewerbung des jungen Mannes, 16 Jahre alt, war ganz o.k. Lediglich das Bild auf der Bewerbung, war bestimmt schon zwei Jahre alt. Sehr pünktlich, zehn Minuten früher, war der junge Mann da.
Der Gute kam mit dem Fahrrad, ausgerechnet, als es so richtig regnete. Vor der Begrüßung, fuhr er sich mit den Händen noch schnell durch sein regennasses Haar, um mir dann seine klitschnasse Hand entgegen zu strecken. Danach gab ich ihm ein Handtuch, damit er sich etwas trocken reiben konnte. Danke? Fehlanzeige.
Sodann bat ich ihn, noch fünf Minuten im Foyer Platz zu nehmen, bis meine Frau kommt, die bei Bewerbungsgesprächen immer mit dabei ist. Aber so, wie der junge Mann sprach und sich gab, hatte ich gleich kein gutes Gefühl.
Meine Frau kam, ging auf den im Stuhl sitzenden Bewerber zu, um ihn strahlend zu begrüßen. Halb im Stuhl liegend, blieb der junge Mann sitzen und streckte meiner Frau gelangweilt die Hand hin.
Der junge Mann war leider sehr wortkarg. Nun stellten wir schon nur “W-Fragen” (was, wie, warum, wo etc.), damit wir etwas erfahren. Aber spätestens nach fünf Wörtern war bei dem jungen Mann mit der Antwort Schluss. Auf z.B. die Frage, was er über die Firma malerdeck weiß, rollte er nur seine Augen schräg nach oben. “Nicht viel”, war seine Antwort. “Wie viel?, fragte ich nach. Antwort: “Ist ein Malerbetrieb.” Das Gespräch war auch schon nach kurzer Zeit zu Ende.
Dabei will ich es bei der Schilderung des Gesprächs belassen. Der Lehrstellenbewerber wird bei malerdeck leider keine Lehrstelle erhalten. Mir tun diese jungen Menschen immer sehr leid. Sie verhalten sich ja nicht deshalb so, weil sie mich ärgern wollen. Sie wissen und kennen es leider nicht anders. Offensichtlich hat ihnen noch nie jemand richtige Umgangs- und Verhaltensformen beigebracht. Oder sie haben alle diese Versuche einfach ignoriert. Ich weiß es nicht.
Wir arbeiten nun ausschließlich bei Privatkunden 60+, in bewohnten Häusern und Wohnungen. Da sind Höflichkeit und gute Umgangsformen unabdingbar. Wenn diese Grundvoraussetzungen fehlen, können wir das in der Ausbildung den jungen Menschen nicht mehr beibringen. Das haben wir mehrfach ohne Erfolg versucht.
Sehr pfiffige Lehrlingsbewerbung, mit unserem Logo und CI-Farben
Da hat sich ein Lehrstellenbewerber einmal etwas sehr kreatives einfallen lassen. Die Bewerbung ist in unseren CI-Farben und mit dem malerdeck-Logo.
Ein sehr gutes Beispiel für eine Bewerbung, die sich aus dem grauen und ewig gleichen Bewerbungsallerlei sehr positiv abhebt.
Das Zeugnis ist nicht ganz so prickelnd. Durch seine Kreativität und seine außergewöhnliche Bewerbung, werde ich dem jungen Mann eine Chance geben und ihn zum Vorstellungsgespräche einladen.
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Ergänzung:
So ging die Geschichte aus!