Kategorie: simplify-Tipps
Weniger Fernsehen – mehr Zeit und Zufriedenheit!
Je kürzer die Tage und je kühler das Wetter, desto gefragter ist in den meisten Haushalten der Fernseher. So das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie an der Universität Dortmund. Ärgern Sie sich auch manchmal, dass Sie zu viel Zeit vor der Mattscheibe verbringen? Hier sind simplify-Gegenmittel!
Legen Sie sich fest
Schalten Sie den Fernseher nie „einfach so“ an, sondern sichten Sie das Fernsehprogramm – und zwar schon morgens für den Abend. Denn dann laufen Sie weniger Gefahr, aus Müdigkeit oder Langeweile irgendeine Verlegenheitssendung zu wählen. Nichts spricht Sie wirklich an?
Dann beschließen Sie einen fernsehfreien Abend! Ansonsten beschränken Sie sich darauf, eine Sendung auszuwählen. Vereinbaren Sie mit sich, dass Sie unmittelbar nach dieser Sendung wieder ausschalten.
Der Weggeh-Trick
Manchmal sind Sie von einem eigentlich wertlosen Film gefesselt und bleiben vor dem Fernsehapparat sitzen, obwohl Sie das gar nicht mehr möchten. Abhilfe: Gehen Sie bei laufendem Gerät aus dem Zimmer. Ist der „magische Faden“ erst einmal abgerissen, fällt Ihnen das Ausschalten wesentlich leichter.
Kehren Sie in den Raum zurück, und drücken Sie sofort auf den Knopf. Schaffen Sie sich Anlässe fürs Rausgehen, etwa indem Sie von der Wäsche (die Sie während des Fernsehens bügeln) immer nur ein paar Stück ins Wohnzimmer holen.
Der 50%- Entzug
Sind Sie nach einer „daily soap“ oder einem anderen Serienprogramm süchtig, so sehen Sie sich nur noch jede 2. Sendung an. Dann bekommen Sie die Handlung immer noch mit, sparen Zeit und kommen auf Dauer besser davon los. Das 1. Mal „ohne“ erleichtern Sie sich, indem Sie für die Uhrzeit eine Verabredung treffen.
Einstiegsdroge meiden
Entwickeln Sie Alternativen zu den Fernsehnachrichten: Hören Sie ausführliche Radionachrichten, oder schauen Sie im PC auf die Startseiten von heute.de bzw. tagesschau.de. Damit verhindern Sie, dass die TV-Nachrichten für Sie zur „Einstiegsdroge“ ins Abendprogramm werden.
Nach dem Abschalten ausschalten
Fernsehschlaf ist schlechter Schlaf. Achten Sie daher darauf, dass Sie nicht auf der Couch vor laufendem Fernseher (ein)schlafen. Besonders groß ist die Gefahr, wenn Sie nach einem Arbeitsabend „nur noch ein paar Minuten zum Abschalten“ fernsehen möchten. Bitten Sie Ihren Partner/Ihre Partnerin: „Mach den Apparat einfach aus, wenn du merkst, dass mir die Augen zufallen.“
Wenn Sie alleine fernsehen, können Sie mit einer entsprechend programmierten Laufzeitautomatik des Fernsehers (bei einem neueren Modell) bzw. einer Zeitschaltuhr dafür sorgen, dass der Fernseher nicht endlos weiterläuft.
Gute Unterhaltung!
Nichts spricht dagegen, dass Sie sich als Paar gemeinsam vor den Fernseher setzen. Verleihen Sie Ihrem Fernsehabend ein Stück Kinoatmosphäre, indem Sie etwas Nettes anziehen, das Telefon auf Leise stellen und sich eng nebeneinander setzen.
Problematisch wird es dann, wenn die TV-Unterhaltung allabendlich die Unterhaltung zwischen Ihnen ersetzt. Verbringen Sie pro Woche mindestens 2 fernsehfreie Abende zu zweit! So stellen Sie sicher, dass es Ihnen nicht so geht wie dem Ehepaar in Loriots Fernseh-Sketch!
Autorin: Dr. Ruth Drost-Hüttl
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Sie selbst: So gelingt Ihr Leben – sogar rückwirkend!
Fühlen Sie sich manchmal, als müssten Sie mit einem extraschweren Rucksack durchs Leben gehen? Kommt es Ihnen vor, als hätten Sie ein schlechteres Los gezogen als jene Glückspilze, denen alles zu gelingen scheint? Empfinden Sie sich als körperlich oder geistig gehandicapt?
Der Schweizer Lebensberater Fredi Rudorf hat in seiner langjährigen Seminararbeit eine Methode entwickelt, wie Sie den Blick auf Ihr Leben revolutionieren können. Hunderte seiner Klienten bestätigen: Durch den neuen Blick auf Ihre Vergangenheit wachsen Ihnen ungeahnte Kräfte für Ihre Zukunft zu.
Vom Schatten ins Licht
Auch wenn Sie bisher meist im Schatten standen – wenden Sie sich ins Licht! Sehen Sie sich als Glied einer Kette. Hinter Ihnen als einzelnem Menschen steht eine Millionen von Jahren alte Serie gelungener Existenzen, die es Ihnen ermöglicht hat, ins Leben zu treten.
Was auch immer Ihre Ahnen an Mühen, Krisen und Schmerzen zu ertragen hatten – jeder Ihrer Abertausenden von Vorfahren hatte stets wenigstens 1 gesundes, fortpflanzungsfähiges Kind! So gesehen, entstammen Sie einem Geschlecht von Glückspilzen.
Verglichen damit, sind die hinderlichen Umstände, als die Sie Ihre Kindheit und Ihr bisheriges Leben vielleicht empfinden, eigentlich unbedeutend.
Diese neue Sicht auf Ihre Biografie ist Ihr erster Schritt in ein glückliches Leben im Licht und zu einem neuen Lebensplan. Stehen Sie aufrecht, sehen Sie stolz ins Helle. Das steht Ihnen als Nachkomme dieser riesigen Erfolgsfamilie zu.
Die Entdeckung der Dankbarkeit
Viele Menschen schleppen einen riesigen Sack von Vorwürfen gegenüber ihren Eltern mit sich herum. Aber was sind die zahlreichen und gravierenden Erziehungsfehler ihrer Eltern gegen die Vergehen und Schwächen ihrer Großeltern, Urgroßeltern usw.?
Stellen Sie sich den Sack von Vorwürfen vor, den Ihre Vorfahren jeweils gegenüber deren Eltern hatten. Alle Fehler und Unfähigkeiten Ihrer Altvorderen haben der großen Kraft des Lebens nichts anhaben können. Ist das nicht ein Grund, dankbar zu sein?
Für viele Menschen ist diese Einsicht wie die Entdeckung eines neuen Kontinents. Machen Sie es wie Ihre Ahnen und werfen Sie die Vorwürfe auf den riesigen Berg der alten Anklagen Ihrer Vorfahren und blicken Sie nach vorn.
Leben im Vorwärtsgang
Sind die alten Lasten erst einmal abgeworfen, werden Sie eine neue Lust verspüren, nach vorn zu sehen und zu gehen. Der Blick zurück ist langweilig geworden. Sie spüren die Kraft Ihrer Vorfahren hinter sich, ohne sich ständig nach hinten drehen zu müssen.
Sie brennen darauf, Ihr einmaliges Leben selbst zu gestalten. Das ist schon vielen gelungen, also wird es auch Ihnen gelingen. Sie spüren, wie verlockend das ist: zu leben statt gelebt zu werden.
Betrachten Sie Ihre Kindheit als Grundschule Ihres Lebens. Auch wenn sie unvollkommen, beschwerlich und voller Dornen war: Jetzt kommen Sie ins Gymnasium des Lebens, dann in die Universität.
Jetzt lernen Sie aus eigenem Antrieb, man traut Ihnen etwas zu. Jetzt lernen Sie, was Sie zu einem wertvollen und geschätzten Mitglied der Gesellschaft macht und wie sich Ihr Lebensplan in der Realität entwickelt.
Verwöhnen Sie Ihren Körper
Bringen Sie sich in Höchstform, zunächst körperlich. Der Blick nach hinten hat Sie wertvollen Schlaf gekostet. Beenden Sie Ihre chronische Übermüdung, indem Sie mindestens 8 Stunden schlafen und sich tagsüber wenigstens eine 20-Minuten-Liegepause gönnen.
Stellen Sie einen Kurzzeitwecker auf 20 Minuten. Legen Sie sich flach auf einen Teppich oder eine Matte, schließen Sie die Augen, und lassen Sie sich absinken in einen halb wachen Ruhezustand. Fokussieren Sie nichts, lassen Sie sich nur los.
Danach werden Sie in weniger Zeit mehr leisten und genießen als vorher, hellwach, mit weniger Fehlleistungen und Fehltagen, Krankheiten und Unfällen, kreativer und effizienter.
Verzichten Sie auf Ausreden
Probieren Sie das zunächst 1 Tag lang aus: keine Unwahrheiten, keine falschen Versprechungen, keine Ausflüchte oder Beschönigungen. Wenn Sie etwas nicht schaffen, nicht wagen, nicht wollen – sagen Sie es unverblümt, geradeheraus und von vornherein. Testen Sie die befreiende Wirkung. Sie müssen nicht mehr jemand sein, der Sie nicht sind.
Definieren Sie das Wort Erfolg für sich neu. Messen Sie sich nicht an dem, was Sie überfordert. Sondern seien Sie erfolgreich mit dem, was Ihnen leicht gelingt. Steigern können Sie sich später. Freuen Sie sich, dass Sie auch ohne Quälerei ein Gewinner-Typ sind.
Ziehen Sie um in den Lösungsraum
Das einzig Interessante an einem Problem ist dessen Lösung. Sehen Sie nicht mehr auf die Entstehungsgeschichte eines Problems, sondern auf den Weg, der herausführt und so Ihre zukünftige Lebensplanung positiv beeinflusst. Wenn Sie Kopfweh haben, fragen Sie nicht, ob das Wetter oder der Wein von gestern schuld sind, sondern ob Ihnen jetzt eine Massage gut täte oder eine kleine Flucht hinaus ins Freie. Klettern Sie heraus aus dem Keller der Probleme hinauf in den Genussraum, verwandeln Sie Ihren Rucksack in Flügel und stehen Sie auf neuem Boden. So werden Sie definitiv aufhören, am Leben zu leiden.
Jonglieren Sie mit Unerledigtem
Je länger Sie Ihre Pflichten nicht erfüllen, um so drückender und problematischer werden sie. Der Trick: Betrachten Sie die Punkte auf Ihrer To-do-Liste nicht länger als Aufgaben, sondern als Akrobatik. Dass Jobs unerledigt bleiben, ist nicht nur normal, sondern sogar ein vitales Vergnügen.
Machen Sie’s wie ein Jongleur: Genießen Sie die Kunst, mehrere To-do-Bälle in der Luft zu halten, aber begrenzen Sie deren Zahl entsprechend Ihren Fähigkeiten.
Kurzum: Sehen Sie gelassen, heiter und spielerisch nach vorn. Das alles ist erst der Anfang – doch schon der ist mehr als lohnend.
Wenn Sie auf diesem Weg weitergehen möchten, empfehlen wir ein Seminar mit Dr. Fredi Rudorf. Alles Nähere bei www.zuercher-seminare.org/ws-meinleben.htm.
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Beziehungen: Sind Sie eine gute Freundin, ein guter Freund?
simplify your life verrät Ihnen die 10 Zutaten einer guten Freundschaft. Das brauchen Sie, um eine gute Freundin (bzw. ein guter Freund) zu sein:
1. Selbstannahme
Freunde nehmen den anderen wichtig, weil sie sich selbst wichtig nehmen. Erwarten Sie nicht von anderen, dass sie dazu da sind, Ihre innere Leere zu füllen. Sie sollten sich selbst aushalten und etwas mit sich anfangen können.
Fragen Sie sich: Was sind meine eigenen Qualitäten, die ich in eine Freundschaft zur Freude eines anderen Menschen einbringen kann? So geht’s: Fragen Sie andere Menschen, was die an Ihnen mögen und bitten Sie um ehrliche Antworten. Bestimmen Sie mindestens 5 Eigenschaften, die Sie an sich selbst schätzen. Das ist Ihr Basiskapital für Freundschaften.
2. Ebenbürtigkeit
Mit echten Freunden teilen Sie ein Wertesystem. Finden sich hier viele Übereinstimmungen, sind Sie einander ebenbürtig. Dann macht es nicht viel aus, wenn Geld, sozialer Status, Alter, Bildung und Temperament sehr unterschiedlich ausfallen. Hat der eine auf einem Gebiet mehr zu geben als der andere, sollte sich das durch eine Gabe ausgleichen, die nur der andere in die Beziehung einbringen kann.
So geht’s: Überprüfen Sie Ihre wichtigsten Freundschaften: Wo ergänzt Sie ein Freund aufs Beste? Wer weiß Ihre guten Eigenschaften am meisten zu schätzen?
3. Offenheit
Was, wenn ein Freund etwas Unüberlegtes oder Falsches sagt, denkt oder tut? Setzt ein offenes Wort Ihre Freundschaft aufs Spiel? Echte Freundschaft erfordert einen Balanceakt zwischen ehrlicher Direktheit und taktvoller Zurückhaltung.
So geht’s: Bleiben Sie sich selbst treu. Verbinden Sie eine freimütige Aussage immer damit, dass Sie selbst Fehler machen und sich auch jetzt irren können. Geben Sie Empfehlungen, niemals „gut gemeinte“ Anweisungen.
4. Diskretion
Niemand mag einen Schwätzer oder eine Klatschtante als Freund. Freundschaft ist eine höchst private Angelegenheit, die Diskretion erfordert. Was Ihnen Persönliches anvertraut wurde, sollten Sie stets vertraulich behandeln. So geht’s: Tratschen Sie niemals weiter, was Ihre Freunde betrifft. Verführen Sie Freunde nicht dazu, Ihnen intime Details aus Ihren Partnerschaften oder internes Firmenwissen anzuvertrauen. Verschonen Sie umgekehrt Ihre Freunde damit.
5. Abstand
Auch gegenüber Freunden haben Sie das Recht, sich abzugrenzen. Das gilt zeitlich, räumlich und inhaltlich. Gute Freunde müssen nicht ständig aneinander kleben oder alles zusammen machen. Lassen Sie sich nicht für etwas einspannen, das Sie ablehnen. Lassen Sie sich nicht in Tricksereien hineinziehen. Überfallen Sie den anderen nicht mit Ihren Wünschen, Plänen und Meinungen.
So geht’s: Wer ist der aktivere Teil in Ihren Freundschaften? Übernehmen Sie von sich aus auch einmal die andere Rolle, damit mehr Balance entsteht. Der richtige Abstand stellt sich dann von selbst ein.
6. Belastbarkeit
Gute Freunde erweisen sich in der Not: Wenn der Job weg ist, wenn man mit einem der Kinder Kummer hat, wenn man krank, ratlos oder überfordert ist. Gute Freunde halten solche Belastungen mit aus.
So geht’s: Sie können nicht alle Probleme Ihrer Freunde lösen. Aber Sie können ihnen in Schwierigkeiten beistehen – in unaufdringlicher Weise. Wenn Sie Ihre Freunde einmal stark in Anspruch nehmen mussten, sorgen Sie möglichst bald darauf für einen Ausgleich, der der Ihnen erwiesenen Hilfe entspricht.
7. Zuverlässigkeit
Versprechen Sie Freunden nicht, was Sie nicht halten können. Sparen Sie sich pauschale Angebote. („Ich bin immer für dich da!“) Machen Sie sich zum Grundsatz: „Verspreche nicht. Halte.“ Seien Sie bei Freundschaftsdiensten besonders korrekt.
So geht’s: Rufen Sie regelmäßig an, verabreden Sie sich, nehmen Sie Anteil am Leben des anderen. Nutzen Sie Freunde nicht aus, wenn sie Ihnen etwas geliehen haben. Vereinbaren Sie ein Datum und geben Sie es zuverlässig wieder zurück.
8. Heiterkeit
Jeder Mensch hat Schwächen. Auch die besten Freunde treten mal in ein Fettnäpfchen. Gehen Sie über kleine Irritationen heiter hinweg und lachen Sie über sich selbst.
So geht’s: Halten Sie nicht an verletzten Gefühlen fest. Wenn Sie etwas gekränkt hat, sprechen Sie es aus und lassen Sie es dann gut sein. Halten Sie Ihre Gespräche in einem heiteren Grundton. Jammern Sie nicht zu viel. Sorgen Sie dafür, dass Sie mit Ihren Freunden viele heitere Momente haben.
9. Dankbarkeit
Im Arabischen bedeutet „wali“ nicht nur Freund, sondern auch „Heiliger“. Eine gute Freundschaft sollte Ihnen heilig sein. Sie verdient besondere Pflege und Dankbarkeit. Wer aus vollem Herzen dankbar ist, fühlt sich reich. Verleihen Sie dieser Dankbarkeit immer wieder auch äußerlich Ausdruck.
So geht’s: Legen Sie einen „Dankbarkeits- Speicher“ für Ihre Freunde an und notieren Sie, was Sie ihnen verdanken. Bei der nächsten Begegnung sprechen Sie Ihren Dank aus oder fügen ihn ein in Glückwünsche zum Geburtstag usw. Sprechen Sie bei einem gemeinsamen Essen einen Toast aus „auf meinen wunderbaren Freund“ und erzählen Sie von einem Moment, für den Sie ihm dankbar sind.
10. Flügel
Ein guter Freund beflügelt uns. Sehen Sie sich um. Wer unter Ihren Freunden motiviert Sie, sich weiter zu entwickeln? Wer hat Ihre früheren Entwicklungen mitgetragen und Ihnen Mut gemacht zu Veränderungen?
So geht’s: Gehen Sie Ihr Telefonverzeichnis durch und zeichnen Sie ein kleines Engelssymbol an alle Menschen, die Sie in dürren Zeiten anrufen können und dann von ihnen Mut, Trost und Hilfsangebote erhalten. Menschen, die Ihnen keine Vorwürfe machen – das sind Ihre Engel, einer Ihrer wichtigsten Schätze!
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Aus eigener Erfahrung kann ich diese Tipps nur bestätigen. Mit meinem Freund Peter verbindet mich seit über 50 Jahren eine tiefe Freundschaft
.
Verblüffende Erkenntnisse über Partnerschaft und Liebe
Jeder trägt eine Reihe von Erkenntnissen über das andere Geschlecht mit sich herum. Aber halten sie einer ernsthaften wissenschaftlichen Überprüfung stand? Amerikanische Wissenschaftler haben 4 solcher populären Weisheiten untersucht. Hier ihre Ergebnisse.
Alltagstauglichkeit prüfen
Landläufige Meinung: Der Weg ist das Ziel. Junge Paare sagen oft: Wenn wir uns lieben, verstehen und sexuell gut zueinander passen, werden wir den Alltag schon irgendwie meistern.
Forschungsergebnis: Der Weg ist nicht das Ziel, viel wichtiger ist die Vorbereitung. Eine Partnerschaft funktioniert auf längere Sicht nur, wenn beide effektiv zusammenarbeiten können. Die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben (einkaufen, Wäsche waschen,Wohnung einrichten) zu koordinieren, ist entscheidend für eine glückliche Partnerschaft.
Die amerikanischen Ärzte Paul Eastwick und Eli Finkel nennen das Synchronisation: Wie weit kann sich der eine auf den anderen in seiner Zeitplanung und Organisation einstellen?
simplify-Rat: Während der Kennenlernphase sollte ein Paar nicht nur romantische Abende verbringen, sondern auch „Alltag“ üben. Wenn ein Partner sich zeitlich und organisatorisch nicht auf den anderen einlassen kann, tut er das (so das Resultat der Studie von Eastwick und Finkel) auch nach der Hochzeit oder dem Zusammenziehen nicht. Beauftragen Sie sich gegenseitig, dass jeder von Ihnen eine Liste mit 6 Aufgaben abarbeiten muss. Danach fragen Sie sich: Wie gut haben wir das gemeistert?
Wählerisch sein
Landläufige Meinung: Es ist gut, zu allen Menschen gleichermaßen freundlich zu sein.
Forschungsergebnis: Das gilt nicht für Liebe und Romantik. Eastwick und Finkel haben die Kandidaten von Speed-Dating-Treffen untersucht, bei denen sich 9 Frauen und 9 Männer je 5 Minuten lang interviewen und dann auf einer Liste auswählen, mit welchen der 9 sie sich noch einmal treffen möchten.
Resultat: Personen, die nur ein paar Namen ankreuzten, waren für die anderen interessanter als solche, die nicht so wählerisch waren.
simplify-Rat: Wenn Sie viele potenzielle Partner treffen (z. B. auf einer Party oder am Arbeitsplatz), sollten Sie klug auswählen, mit wem Sie sich näher befassen.
Finkel warnt jedoch davor, sein Forschungsergebnis als Einladung misszuverstehen, zu Hause sitzen zu bleiben oder das nervige „Ich bin schwer zu kriegen“-Spiel zu spielen.
Er rät: „Machen Sie den Menschen, die Sie interessieren, den Zugang zu sich leicht – und allen anderen schwer. Das erhöht Ihre Attraktivität.“
Lob austeilen
Landläufige Meinung: Anerkennung findet sie (oder er) doch im Beruf genug. Da muss ich sie (oder ihn) nicht auch noch in unserer Partnerschaft feiern.
Forschungsergebnis: Wenn ein Partner den anderen lobt, bringt das enorme positive Energie in eine Beziehung, viel mehr als das typische „Ich würde dich doch auch lieben, wenn du nicht so erfolgreich wärst“. Die Ärztin Shelly Gable leitete eine Studie der Universität von Santa Barbara, bei der klar wurde: Paare, die ihre beruflichen Erfolge ausdrücklich feierten, trennten sich weit seltener als Paare, die sich nur in schwierigen Zeiten beistanden.
simplify-Rat: Wenn Ihr Partner mit guten Nachrichten zur Wohnungstür hereinstürmt, nehmen Sie das aufmerksam wahr und reagieren Sie ehrlich positiv. Sie müssen nicht jede kleine Gehaltserhöhung mit einem 5-Gänge-Menü feiern – ein einfaches und ehrliches Lob genügt (obwohl Sie das Angebot eines 5-Gänge-Menüs ab und zu schon annehmen dürfen).
Bedürfnisse äußern
Landläufige Meinung: Ein Partner sollte dem anderen helfen, seine verborgenen Möglichkeiten zu entdecken, und darf ihn daher durchaus auf Fehler hinweisen. Beispiel: „Für jeden anderen nimmst du dir Zeit, nur nicht für mich. Das musst du ändern.“
Forschungsergebnis: Auch in glücklichen Beziehungen reagiert ein Partner auf eine zornige Bemerkung mit Zorn. John Gottman, Gründer des berühmten Eheforschungslabors Love Lab, empfiehlt einen „weichen Einstieg“: „Ich fühle mich in letzter Zeit so allein. Ich brauche einfach mehr von dir in meinem Leben.“
simplify-Rat: Sagen Sie Ihrem Partner konkret, was Sie von ihm brauchen und wie er Ihnen das geben kann. Viele halten es für eine Schwäche, Bedürfnisse zu haben, und geben sie ungern zu. In Wirklichkeit, so Gottman, ist es jedoch eine große Stärke, seine Bedürfnisse zu kennen und formulieren zu können. Anstatt „Ich hab es so satt, für dich zu kochen, du fauler Kerl!“ sagen Sie besser: „Mich langweilt mein eigenes Gekoche. Wir sollten essen gehen, oder du kümmerst dich eine Zeit lang um das Abendessen.“
Ein schöner Spruch von John Gottman
Wenn Sie das nächste Mal einen Vorwurf Ihres Partners hören, antworten Sie: „Kein Mensch kann friedlich zuhören, wenn er angegriffen wird. Außer vielleicht der Dalai Lama. Und der ist nicht verheiratet.“
Autor: Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Frauen an die Macht! So durchschauen Sie männliche Denkstrukturen. Beziehungen: Sich behaupten im Berufsleben
Inzwischen wagt niemand mehr, über Angela Merkel zu spötteln, die sich in ihrer Partei gegen eine übermächtige männliche Konkurrenz durchgesetzt hat. Obwohl inzwischen mehr Frauen als Männer studieren, sind sie in führenden Positionen selten zu finden.
Männer agieren unbewusst nach Spielregeln, die ihnen quasi in die Wiege gelegt wurden. Mit den folgenden simplify-Übungen lernen Frauen, diese Regeln zu durchschauen, an der Chancengleichheit zu arbeiten – und vielleicht eines Tages das Kanzleramt anzustreben.
Wagen Sie, etwas zu wollen
Beobachten Sie spielende Kinder. Jungen lieben Kampfspiele, wollen sich behaupten und immer gewinnen. Mädchen suchen sich Freundinnen, mit denen sie in angenehmer Atmosphäre spielen. Diese Verhaltensweisen werden in das Berufsleben übertragen: Männer verhalten sich zielorientiert, während Frauen mehr Wert auf eine gute Stimmung im Team legen.
simplify-Übung: Beobachten Sie das Verhalten von Kolleginnen und Kollegen bei Besprechungen und stellen Sie eine Rangordnung auf. Beurteilen Sie nicht, wer am sympathischsten und nettesten war, sondern wer seine Anliegen am besten durchgesetzt hat.
Vorsicht vor dem Bienchenfleiß
Mit ihrem von klein auf trainierten Selbstbehauptungswillen drängen sich Männer leichtfüßig in den Vordergrund. Frauen halten sich dagegen zurück und wundern sich, dass niemand sie zum „Mitspielen“ auffordert. Sie versuchen lieber, mit Fleiß und Arbeitseifer zu beeindrucken.
Fachliche Qualifikationen sind zwar wichtig, helfen aber nicht, sich gegen männliche Konkurrenz zu behaupten.
simplify-Übung: Geld für Geburtstage sammeln, Daten aus dem Internet heraussuchen, Protokolle schreiben – überlassen Sie diese Fleißaufgaben anderen. Konzentrieren Sie sich auf anspruchsvolle Tätigkeiten.
Lernen Sie, die Macht zu mögen
Männer betrachten Macht tendenziell als etwas Positives, Frauen sind eher geborene Demokratinnen – allerdings gibt es auch hier verborgene Hackordnungen. In der Männerwelt herrschen klare und ziemlich transparente Regeln, wer bestimmt und wer nicht.
simplify-Übung: Geben Sie der Macht eine Chance. Ziehen Sie im Kleinen eine Entscheidung autoritär durch: Die Formulare liegen ab sofort zur Selbstbedienung neben dem Kopierer, basta! Erleben Sie, wie viel Zeit und Energie Sie durch Entschiedenheit sparen.
Freunden Sie sich mit oben und unten an
Oben sitzt der Hahn, darunter das Hühnervolk. Jede emanzipierte Frau rennt Sturm gegen hierarchische Strukturen, Männer akzeptieren sie meist klaglos. Sie betrachten das Leben als Wettkampf, wollen eine hohe Position einnehmen und Niederlagen vermeiden. Das demokratische Miteinander der Frauen halten sie für Schwäche.
simplify-Übung: Akzeptieren Sie Ihren Platz. Respektieren Sie Vorgesetzte und lernen Sie, Rangniederen klare Grenzen zu setzen. Lassen Sie sich zum Beispiel nicht von jedem Bürogehilfen oder Praktikanten duzen.
Verbünden Sie sich mit dem Platzhirsch
In jeder Firma gibt es den Macher, der sagt, wo es langgeht. Richtig beliebt ist er nicht, trotzdem wird er von den Männern anerkannt. Meist sind es Frauen, die bei sinnlosen Details aufbegehren und sich ihre Karriere unnötig schwer machen.
Lernen Sie von Angela Merkel, die ihren mächtigen Ziehvater Helmut Kohl akzeptiert und sich viel von ihm abgeschaut hat.
simplify-Übung: Suchen Sie sich Mentoren auf ranghöheren Ebenen. Setzen Sie auf emotionale Gemeinsamkeiten: Liebe zur Musik, Ihre Heimatregion, ein ehrenamtliches Engagement.
Vorsicht, Gefühlschaos!
Weibliche Emotionen sind Männern fremd, sie können Abneigungen und Sympathien vom Berufsleben trennen. Ein guter Kollege muss Ihnen nicht sympathisch sein – Sie wollen mit ihm nicht Ihr Leben verbringen. Bleiben Sie sachlich und nehmen Sie nicht jede Kritik persönlich. Es ist erleichternd, nicht mehr jedem gefallen zu wollen.
simplify-Übung: Behalten Sie Ihr weibliches Einfühlungsvermögen. Betrachten Sie Ihr Berufsleben aber in erster Linie als spannendes Strategiespiel, in dem Probleme mit Köpfchen zu lösen sind.
Zum Weiterlesen: Isabel Nitzsche, Spielregeln im Job durchschauen: Frauen knacken den Männer-Code. Kösel Verlag, München 2011.
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Glücklich ist, wer vergisst. Stressbewältigung durch Vergessen: Wie Sie mit Versäumnissen umgehen können
„Hätte ich doch damals …“ Einen solchen oder ähnlichen Satz haben Sie sicher auch schon einmal formuliert. Ob im Beruf, in der Liebe oder in der Gesundheit – immer wieder gibt es Dinge, die Sie wohl gern rückgängig machen würden. Vieles jedoch lässt sich nicht mehr ändern.
Im Normalfall ärgern wir uns über solche Versäumnisse, begleitet von Wut, Trauer oder Wehmut. In der Operette „Wiener Blut“ heißt es ganz richtig: „Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist.“
Aber wie kommen Sie zu dieser glücklichen Einstellung, die auch eine wichtige Grundlage der Stressbewältigung ist?
Versäumnisse können krank machen
Viele Menschen leiden darunter, dass die Gedanken an das, was sie versäumt haben, sie einfach nicht loslassen. Das Gefühl, etwas sehr Wichtiges unwiederbringlich verpasst zu haben, kann verbittern und zu einer unüberwindbaren Barriere zur Stressbewältigung werden. In extremen Fällen sprechen Psychologen von einer Verbitterungsstörung.
Ein typisches Beispiel: Ein Frau mit guter Ausbildung opfert eine mögliche Karriere ihrem Mann und der Familie. Nach 20 Jahren aber – die Kinder sind schon außer Haus – wird sie von ihrem Mann wegen einer jüngeren Frau verlassen.
Sie steht mit leeren Händen da und kommt nicht mehr darüber hinweg, dass sie ihre Karriere aufgegeben hat. Laut verschiedenen Untersuchungen schleppen bis zu 80 % aller erwachsenen Bundesbürger eine kleine Verbitterung mit sich herum, die sie nicht loswerden können.
Zu welcher Gruppe gehören Sie?
Denken Sie mindestens alle 2 Tage an die immer gleiche Situation, in der etwas schief gelaufen ist? Und liegt dieses Ereignis länger als 1 Jahr zurück? Wenn ja, dann leiden Sie an einer leichten Verbitterungsstörung.
Wenn Sie mindestens 1-mal pro Tag an ein Versäumnis denken und sich dabei niedergeschlagen fühlen, handelt es sich nach der medizinischen Definition um eine Verbitterung mittleren Ausmaßes.
Müssen Sie fast stündlich an etwas denken, was starke negative Gefühle in Ihnen auslöst und behindern Sie diese Gefühle bei ihren alltäglichen Verpflichtungen, sind Sie Opfer einer schweren Verbitterungsstörung. Der Großteil der Betroffenen zählt zur 1. Gruppe.
In diesem Fall bedürfen Sie keiner fachlichen Hilfe, sondern können selber dafür sorgen, dass Ihre negativen Gedanken immer seltener und weniger intensiv auftauchen. Dafür gibt es 5 Grundregeln, von Fachleuten „kognitive Umstrukturierung“ genannt.
Wie Sie lästige Erinnerungen loswerden
Relativieren. Jede so genannte Fehlentscheidung hat auch eine positive Seite. Die Verbitterung aber lässt Sie immer nur an das Negative denken. Beispiel verpatztes Bewerbungsgespräch: Weil Sie den Job nicht bekommen haben, sind Ihnen neue Möglichkeiten zu neuen Arbeitgebern eröffnet worden. Ein Satz, den Sie immer vor Augen haben sollten: Jedes Ende ist immer auch ein Neubeginn.
Umbewerten. Oft entsteht das Gefühl der Verbitterung durch eine einseitige Wertung. Beispiel: Sie haben es damals verpasst, den Traummann bzw. die Traumfrau anzusprechen. Dann machen Sie sich deutlich: Es gibt keine Traummänner und Traumfrauen. Auch Ihr Traumpartner hätte Schwächen.
Keine Schuld zuschreiben. Sie haben meistens keine alleinige Schuld an dem, was Sie an Gelegenheiten vermasselt haben, auch wenn Sie im Lauf der Verbitterung immer stärker auf Ihren eigenen Anteil sehen. Es gibt immer objektive Gründe, warum Sie in der entsprechenden Situation so und nicht anders handeln konnten. Beispiel: Sie haben Geld in einem Fonds angelegt, der sich als Betrug herausstellte. Den entscheidenden Teil der Schuld tragen nicht Sie mit Ihrem Leichtsinn, sondern die Betrüger!
Kränkung nicht auf die Person beziehen. Wenn Sie abgewiesen oder schlecht behandelt wurden, beziehen Sie das auf sich: „Einem anderen wäre das nicht passiert.“ Doch das stimmt fast nie. Sie haben nicht versagt, und Ihnen ist auch nicht als Person eine Kränkung zugefügt worden. Sie sind durch die Ereignisse nicht entwertet worden.
Akzeptieren. Das Leben gibt und nimmt. Erst wenn Sie diese Tatsache akzeptieren, werden Sie sich von den lästigen Gedanken befreien können. Denken Sie also, wenn Sie durch Gedanken an Versäumtes belästigt werden, dass Sie auch Ja sagen können zu dem Versäumnis. Nur durch dieses Ja zur Vergangenheit können Sie auch Ja zur Zukunft sagen.
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Dazu passt doch sehr gut das Lied aus der „Fledermaus“ von Johann Strauß: „Glücklich ist wer vergisst.“
Konfliktmanagement: So meistern Sie Problemgespräche
Meinungsverschiedenheiten bereinigen. Mangelhafte Arbeit rügen. Jemandem eine Bitte abschlagen. Verletzende Äußerungen zurückweisen. Zu einer unpopulären Ansicht stehen.
Um solche schwierigen Unterredungen kommen Sie in keinem Ihrer Lebensbereiche herum. Hier eine Auswahl hilfreicher Tipps, die aus Forschungen an der amerikanischen Harvard University (pon.harvard.edu) hervorgegangen sind.
3 Gespräche in einem
In Konfliktgesprächen geht es um dreierlei: um das, was passiert ist oder passieren sollte, um die Gefühle der Beteiligten und um deren Selbstbild bzw. Selbstwertgefühl. Nur wenn Sie alle 3 Aspekte im Auge behalten, kann ein schwieriges Gespräch gelingen!
Bevor Sie ein Konfliktgespräch beginnen
Klären Sie Ihre inneren Konflikte. Beispiel: Wenn es Ihnen schwerfällt, jemandem eine Bitte abzuschlagen, stellen Sie sich vor einen Spiegel, und sagen Sie: „Nein, ich will das nicht!“ Wiederholen Sie das so lange, bis es für Sie wirklich überzeugend klingt.
Wirksamer als ein Krisengespräch ist häufig das eigene Handeln. Beispiel: Sie ärgern sich über die Unpünktlichkeit Ihrer Mitarbeiter. Besser als Mahnreden oder Rundmails: Seien Sie selbst extrem pünktlich. Erst wenn das nicht hilft, sprechen Sie das Problem an – wobei Sie dank Ihrer eigenen Pünktlichkeit eine starke Position haben.
Überlegen Sie sich vorher genau Ihre Einstiegssätze. Beschreiben Sie darin die Situation im Ich-Stil, und nennen Sie ein Ziel. Beispiel: „Ich bin unruhig, weil unser Konto oft überzogen ist. Ich möchte, dass wir nicht mehr ins Minus geraten.“ So schaffen Sie eine gute gemeinsame Basis.
Gespräch Nr. 1: Was passiert ist oder passieren sollte
In vielen Gesprächen haben beide nur ein Ziel: zu beweisen, dass sie Recht haben. Unfruchtbarer Streit ist so vorprogrammiert. simplify-Tipps:
Seien Sie neugierig auf die Sicht des anderen. Konzentrieren Sie sich stärker auf das, was Sie erfahren möchten (und nicht ausschließlich auf das, was Sie mitteilen möchten).
Denken Sie „und“. Fassen Sie verschiedene Standpunkte mit „und“ statt mit „aber“ zusammen. Z. B.: „Sie wollte mir helfen, und ich fühlte mich bevormundet.“ – „Du möchtest ins Kino und ich ins Restaurant.“
Unterscheiden Sie Absicht und Wirkung. Schließen Sie nicht von der Wirkung, die eine Handlung oder ein Satz auf Sie hat („Ich fühle mich verletzt“), auf die Absicht des anderen („Du wolltest mich verletzen“). Umgekehrt gilt: Auch wenn Sie gute Absichten hatten, können Sie jemanden verletzen. Sprechen Sie miteinander über beides.
Gespräch Nr. 2: Gefühle
Gefühle sind wichtig! Wenn Menschen ihre Gefühle zu verbergen versuchen, tauchen diese meist unterschwellig wieder auf. Allerdings gilt auch: Wer explodiert, macht dadurch jede Chance auf ein konstruktives Gespräch zunichte. simplify-Tipps:
Schauen Sie sich Ihre Gefühle genau an. Wut beispielsweise hat viele verschiedene Schattierungen: Sind Sie eher ärgerlich, zornig oder erbost? Zu welchen Gefühlen können Sie stehen (z. B. Wut), zu welchen nicht (z. B. Traurigkeit)? Für Ihren Gesprächspartner ist es vielleicht umgekehrt.
Stellen Sie Ihre Gefühle auf den Prüfstand. Bevor Sie sagen, wie Sie sich fühlen, betrachten Sie die Dinge aus der Sicht Ihres Gesprächspartners (siehe voriger Abschnitt). Oft verändern sich Ihre Gefühle dadurch schlagartig.
Drücken Sie Ihre Gefühle so genau wie möglich aus. Aber machen Sie ihnen nicht unkontrolliert Luft.
Gespräch Nr. 3: Selbstbild und Selbstwertgefühl
In einem schwierigen Gespräch sind Sie nicht nur mit Ihrem Gegenüber, sondern auch mit sich selbst konfrontiert. Sie hören immer etwas über sich selbst und fragen sich dabei (unbewusst): Bin ich kompetent? Bin ich gut? Bin ich es überhaupt wert, geliebt zu werden? Kein Wunder, dass solche Gespräche gehörig am Selbstwertgefühl nagen können. simplify-Tipps:
Lösen Sie sich von „entweder – oder“. Sie können auch dann ein guter Mitarbeiter sein, wenn Sie einen Fehler gemacht haben. In Ihre allerbesten Absichten können sich egoistische Motive mischen. Wenn Sie das akzeptieren, gehen Sie gelassener mit Kritik um. Geben Sie Ihrem Gesprächspartner Sicherheit.
Je konkreter Ihre Kritik, desto geringer ist die Gefahr, dass er sich in seiner Kompetenz bzw. als Person angegriffen oder entwertet fühlt.
Douglas Stone, Bruce Patton, Sheila Heen, Roger Fisher: Difficult Conversations. Penguin Verlag. New York, London 2010.
Autorin: Dr. Ruth Drost-Hüttl
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
simplify-Tipp: Flugangst überwinden und entspannt fliegen
Feste feiern: Werden Sie ein entspannter Gastgeber und Lieblingsgast
Riesenfete oder Essen zu viert: Einladungen machen Arbeit. Aber auch Spaß. Hier finden Sie Anregungen zum entspannten Bewirten Ihrer Gäste und Tipps, wie Sie zum Lieblingsgast all Ihrer Freunde werden, damit Ihr Networking noch erfolgreicher wird.
Bitte kommen
Als entspannter Gastgeber laden Sie per Telefon oder E-Mail ein. Bei festlichen Anlässen ist nach wie vor die Karte am besten, je nach Anlass 4 bis 8 Wochen vorher. Bitten Sie um Rückmeldung bis zu einem bestimmten Termin. Schreiben Sie klar, ob es Essen geben wird.
Als Lieblingsgast melden Sie sich sofort. Sie dürfen zwar fragen, wer sonst noch kommt, aber nicht Ihre Zusage davon abhängig machen. Auch wenn es Überwindung kostet: Zum Networking gehört auch, schwierige Kontakte zu verbessern und aufrecht zu erhalten. Wenn Sie bestimmte Speisen nicht vertragen: Jetzt ist der Moment, es zu sagen, nicht am Tisch.
Gut vorbereitet
Als entspannter Gastgeber dürfen Sie Schlichtheit zum Prinzip erklären, wenn Sie wollen. Dann lautet das Motto „Fränkische Brotzeit“ oder „Antipasti e vino“. Ein leckerer Nachtisch wertet ein einfaches Menü auf. Es ist höflich, Ihre Nachbarn vorzuwarnen: Sie veranstalten eine Feier, bei der es ein bisschen lauter werden könnte – aber Sie werden sich bemühen, möglichst leise zu sein.
Als Lieblingsgast bringen Sie ein kleines Geschenk mit und die Absicht, sich zu amüsieren. Wenn nur das Networking im Vordergrund steht, lässt Sie das als berechnend und egoistisch erscheinen. Betrachten Sie das networking also besser als positiven Nebeneffekt, aber nicht als Zweck der Party. Blumen als Mitbringsel sind nie falsch (außer solchen im Topf!). Wollen Sie Ihren Gastgebern den Vasenstress ersparen, kaufen Sie ein fertiges Arrangement im Steckschwamm.
An der Haustür
Als entspannter Gastgeber haben Sie sich vor Ankunft der Gäste einen Moment hingesetzt. Wichtiger als die letzte Perfektion der Vorbereitungen ist, dass Sie fröhlich die Haustür öffnen. Angenehme, aber unaufdringliche Musik im Hintergrund erleichtert Ihren Gästen das Ankommen.
Als Lieblingsgast sind Sie halbwegs pünktlich. Wechseln Sie erste Worte und Gesten mit den anderen Gästen. Hat man sich schon einmal kurz angelächelt, ist das Eis für ein Gespräch schon fast gebrochen und das Networking läuft ganz von selbst.
Beim Essen
Als entspannter Gastgeber stellen Sie alles auf den Tisch und lassen jeden selbst zugreifen. Entschuldigen Sie sich keinesfalls für das angeblich nicht so gelungene Essen – eine nervige Methode, nach Komplimenten zu fischen.
Es lohnt sich auch bei kleinen Feiern, eine Sitzordnung festzulegen und so das Networking anzuregen. Trennen Sie Pärchen, aber platzieren Sie sie so, dass sie sich noch sehen können. So kommt Bewegung in die Gespräche – zusammen unterhalten können sie sich immer noch danach.
Als Lieblingsgast loben Sie das Essen. Sie leeren Ihren Teller, preisen und probieren alles. Nachnehmen müssen Sie nicht, aber wenn Sie es sich von der Figur her erlauben können, tun Sie es. Wenn Sie fasten oder strenge Diät halten müssen, bleiben Sie Essenseinladungen lieber fern
Im Gespräch
Als entspannter Gastgeber stellen Sie Ihre Gäste untereinander vor. Geben Sie ihnen einen Aufhänger für das gemeinsame Gespräch auf den Weg: „Moritz, das ist Sabine – sie hat übrigens auch in Freiburg studiert.“ Nehmen Sie sich zwischen all der Organisation Zeit für kleine Gespräche – sonst haben Sie gar nichts von Ihren Gästen.
Geben Sie auf keinen Fall den gestressten Oberorganisator! Lösen Sie dieses klassische Gastgeber-Dilemma, indem Sie zu Beginn der Einladung bestimmte Aufgaben (z. B. das Sekteinschenken) an gute Freunde delegieren.
Als Lieblingsgast helfen Sie Ihrem Gastgeber. Reden Sie mit allen, aber reden Sie nicht die ganze Zeit. Stellen Sie schüchternen Schweigern Fragen. Bedenken Sie, dass alle selbst dafür verantwortlich sind, Spaß zu haben.
Zum Abschied
Als entspannter Gastgeber lassen Sie Ihre Gäste entscheiden, wann der Abend zu Ende ist. Hilfe beim Abräumen nehmen Sie gern an, aber fangen Sie nicht an, während der Feier den Abwasch zu machen.
Als Lieblingsgast wissen Sie, dass ein einzelner Abschied das Signal zu allgemeinem Aufbruch sein kann. Hüten Sie sich also, schon um halb elf zu gehen, aber bleiben Sie auch nicht sitzen, bis Ihren Gastgebern die Augen zufallen. Helfen Sie beim Abräumen.
Am nächsten Tag
Als Lieblingsgast melden Sie sich am nächsten Tag noch einmal und bedanken sich. Es ist unglaublich, wie sich die Leute heutzutage über diese kleine Geste freuen. So bleiben Sie positiv im Gedächtnis und stabilisieren das bisherige Networking. Und jetzt tauschen Sie die Rollen!
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Ein vergnüglicher Schnellkurs in Selbstkritik, Gelassenheit und Humor. Mit den Lebenseisheiten von Wilhelm Busch
Wilhelm Busch (1832–1908), der Vater von Max und Moritz, war nicht nur ein Meister der spitzen Feder, sondern auch einer der scharfsinnigen Worte. Trotz seines satirischen Talents hat er den Bogen nie überspannt. Niemals wollte er verletzen, sondern seine Mitmenschen gelassen und heiter aufs Korn nehmen.
Augenzwinkernd macht er auf Schwächen aufmerksam und sorgt dabei für beste Unterhaltung. Wie wir ihm das danken sollen, hat er schlauerweise selbst vorgeschlagen: „Man muss Busch für das loben, was er gemacht hat, und für das, was er nicht gemacht hat.“
Busch-Lebensweisheit Nr. 1: Seien Sie kritisch in Bezug auf sich selbst
Das lohnt sich mehr, als Sie meinen!
Die Selbstkritik hat viel für sich. Gesetzt den Fall, ich tadle mich, So hab ich erstens den Gewinn, dass ich so hübsch bescheiden bin; Zum zweiten denken sich die Leut, Der Mann ist lauter Redlichkeit; Auch schnapp ich drittens diesen Bissen Vorweg den andern Kritiküssen; Und viertens hoff ich außerdem Auf Widerspruch, der mir genehm. So kommt es denn zuletzt heraus, Dass ich ein ganz famoses Haus.
Busch-Lebensweisheit Nr. 2: Jeder hat Respekt verdient
Auch der, den Sie fast vergessen hätten – Sie kennen ihn sehr gut!
Früher, da ich unerfahren, Und bescheidner war als heute, Hatten meine höchste Achtung Andre Leute. Später traf ich auf der Weide Außer mir noch mehre Kälber, Und nun schätz ich, sozusagen, Erst mich selber.
Busch-Lebensweisheit Nr. 3: Wer Freunde hat, hat’s immer gut
Was wir heute Networking nennen, hieß zu Buschs Zeiten „Freundschaft“. Und heute wie damals kann uns das 3-fach Freude schenken.
Es ist halt schön, wenn wir die Freunde kommen sehn. Schön ist es ferner, wenn sie bleiben und sich mit uns die Zeit vertreiben. Doch wenn sie schließlich wieder gehn, ist’s auch recht schön.
Busch-Lebensweisheit Nr. 4: Weniger versprechen!
Dann können Sie um so mehr halten.
Sage nie: Dann soll’s geschehen! Öffne dir ein Hinterpförtchen durch „vielleicht“, das nette Wörtchen, oder sag: Ich will mal sehen! Denk an des Geschickes Walten. Wie die Schiffer auf den Plänen ihrer Fahrten stets erwähnen: Wind und Wetter vorbehalten!
Busch-Lebensweisheit Nr. 5: Mausern Sie sich zum Lebenskünstler
Seien Sie bescheiden und bedenken Sie: Ein bisschen Glück ist immer noch besser als gar keines!
Fortuna lächelt, doch sie mag nur ungern voll beglücken; Schenkt Sie uns einen Sommertag, so schenkt sie uns auch Mücken.
Busch-Lebensweisheit Nr. 6: Lieben Sie drauf los!
Mit Freundlichkeit, einem ständigen Vorurteil zum Guten und mit Liebe gelangen Sie stets auf die Gewinnerseite.
Hass, als minus und vergebens, wird vom Leben abgeschrieben. Positiv im Buch des Lebens steht verzeichnet nur das Lieben. Ob ein Minus oder Plus uns verbleiben, zeigt der Schluss.
Zusammengestellt von: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.