Schlagwort-Archiv: Vorstellungsgespräch

Die unglaubliche Odyssee (Dummheit?) eines Lehrstellenbewerbers…

Autor: malerdeck am 13. Juli 2011

… und der leichte (??) Frust :-( des angehenden Lehrherrn.

Die Vorgeschichte zu diesem Drama lesen Sie hier.

Donnerstag, 7. Juli:

Um 11 Uhr auf Festnetznummer des Bewerbers angerufen. Nachricht auf Anrufbeantworter hinterlassen: Termin für Kenenlerngespräch am Freitag, 8. Juli, um 15:00 Uhr, mit der Bitte um kurze Bestätigung. Bei der Handynummer des Bewerbers meldete sich die Mailbox: Zur Zeit nicht erreichbar.

Um 16:30 Uhr, sicherheitshalber noch einmal auf Festnetz angerufen. Erneut auf AB gesprochen. 16:35 Uhr, Anruf der Schwester des Bewerbers. Sie würde es ihm ausrichten. Bruder sei mit seinen Kollegen draußen und es wäre möglich, dass sein Handy nicht funktioniere. Sicherheitshalber am gleichen Tag noch Brief mit Einladung zum Termin geschickt.

Freitag, 8. Juli:

Um 14:15 Uhr hinterließ die Mutter des Bewerbers eine Nachricht auf unserem AB, dass ihr Sohn etwas in der Schule hätte. Die Schwester hätte das nicht gewusst. Mutter bat um einen erneuten Termin.

Montag, 11. Juli:

Anruf beim Bewerber um 11 Uhr, leider wieder nur AB. Eingeladen zum Termin am Dienstag, 12. Juli, um 16:00 Uhr. Anruf der Mutter am gleichen Tag, um 17:45 Uhr. Nachricht der Mutter auf unserem AB: „Mein Sohn hat Termin morgen, geht alles klar.“

Dienstag, 12. Juli:

Der Einladungsbrief, den wir am 7. Juli geschickt haben, kam als unzustellbar zurück. Bewerber hat einen anderen Nachnamen als seine Eltern. Offensichtlich steht sein Name nicht am Briefkasten ! (??) 🙁

Trotz richtiger Anschrift: Einladungsbrief kam zurück

Trotz richtiger Anschrift: Einladungsbrief kam zurück

Bewerber rief um 16 Uhr (Termin des Vorstellungsgesprächs) von seinem Handy an. Er sei mit der Bahn eine Station zu weit gefahren, es würde noch ca. 10 Minuten dauern bis er da wäre. Meine Sekretärin versuchte um 16:30 Uhr erfolglos, den Bewerber auf seinem Handy zu erreichen. Der Bewerber erschien nicht mehr! 🙁 Ich war bis um 19 Uhr im Büro.

Wo irrt der Bewerber nur herum?

Mittwoch, 13. Juli

Weder gestern, noch heute, haben wir von diesem aufgeschlossenen Bewerber etwas gehört. Ist das denn noch zu glauben? 🙁

Es ist jetzt gleich 16 Uhr. Der Bewerber hat sich nicht wieder gemeldet. Ich mache mir große Sorgen 😉 und  erwäge bei der Polizei eine Vermisstenanzeige.

Frust? Nicht ärgern, nur wundern!

Frust? Nicht ärgern, nur wundern!

Lehrstellenbewerber sagt Vorstellungstermin wegen “spontaner Verhinderung” ab

Autor: malerdeck am 7. Juli 2011

Gestern kam ein Lehrstellenbewerber nicht zum vereinbarten Vorstellungsgespräch. Also riefen wir gestern noch einen “Nachrücker” an. Dieser – so meine Sekretärin – war hocherfreut und versprach, heute pünktlich um 16 Uhr zum Vorstellungsgespräch da zu sein.

Heute vormittag kam nun diese Email:

Absage wegen “spontaner Verhinderung”

Absage wegen “spontaner Verhinderung”

Der Gute ist “spontan verhindert”. Was ein Glück, dass er nächste Woche nicht mehr zeitlich eingeschränkt ist!

Was geht mir da spontan alles durch den Kopf:

  • Geht´s noch?
  • Warum ruft der nicht an?
  • Was ist noch wichtiger, als die Chance, eine Lehrstelle zu erhalten?
  • Was ist eine “spontane Verhinderung” und warum dauert die die ganze Woche noch an?
  • Soll ich dem tatsächlich noch eine neue Chance geben?
  • Oder lade ich den nächsten, weitaus schlechteren, “Nachrücker” ein?

Wobei meine Sekretärin sich schon entschieden hat. Frau Vogelmann würde dem Bewerber keinen neuen Termin geben und es in diesem Jahr bei einem Lehrling, der schon einen Ausbildungsvertrag hat, belassen.

Wie würden Sie entscheiden?

Ergänzung am 13. Juli:

Am Freitag, 8. Juli, lud ich den Bewerber erneut per Mail zum Vorstellungsgespräch für Montag, 11. Juli, ein. Bewerber bestätigte umgehend per Mail und freut sich auf das Vorstellungsgespräch.

Montag, 11. Juli: Eine Stunde vor dem Gesprächstermin, sagt der Bewerber per Mail ab. Er habe die Lehrstellenzusage eines anderen Betriebs.

Das kann ich glauben oder auch nicht!

Also luden wir einen “Nachrücker” ein. Und es kam noch Schlimmer. Lesen Sie hier!

Lehrstellenbewerber kommt nicht zum Vorstellungsgespräch

Autor: malerdeck am 6. Juli 2011

Wer es nicht selbst erlebt, glaubt es nicht. Lehrstellenbewerber für heute, um 16 Uhr, zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Noch gestern (!) hat der Bewerber sein pünktliches Kommen telefonisch zugesagt.

Erfolgloses Warten auf den Lehrstellenbewerber

Erfolgloses Warten auf den Lehrstellenbewerber

Sie ahnen es schon: Der Gute ist nicht gekommen! Er hat auch nicht telefonisch informiert, ob und warum er verhindert ist/war.  :-(

Lehrlingsbewerbung – Vorstellungsgespräch

Autor: malerdeck am 2. Juli 2011

Immer wieder bin ich aufs Neue überrascht, wie wenig manche junge Menschen mit Höflichkeit und Umgangsformen zu tun haben. Sehr gut jedes Mal zu beobachten, wenn Vorstellungsgespräche mit Lehrstellenbewerbern stattfinden, wie jetzt wieder.

Die Bewerbung des jungen Mannes, 16 Jahre alt, war ganz o.k. Lediglich das Bild auf der Bewerbung, war bestimmt schon zwei Jahre alt. Sehr pünktlich, zehn Minuten früher, war der junge Mann da.

Der Gute kam mit dem Fahrrad, ausgerechnet, als es so richtig regnete. Vor der Begrüßung, fuhr er sich mit den Händen noch schnell durch sein regennasses Haar, um mir dann seine klitschnasse Hand entgegen zu strecken. Danach gab ich ihm ein Handtuch, damit er sich etwas trocken reiben konnte. Danke? Fehlanzeige.

Sodann bat ich ihn, noch fünf Minuten im Foyer Platz zu nehmen, bis meine Frau kommt, die bei Bewerbungsgesprächen immer mit dabei ist. Aber so, wie der junge Mann sprach und sich gab, hatte ich gleich kein gutes Gefühl.

Meine Frau kam, ging auf den im Stuhl sitzenden Bewerber zu, um ihn strahlend zu begrüßen. Halb im Stuhl liegend, blieb der junge Mann sitzen und streckte meiner Frau gelangweilt die Hand hin.

Etwa so begrüßte der Bewerber meine Frau

Etwa so begrüßte der Bewerber meine Frau

Der junge Mann war leider sehr wortkarg. Nun stellten wir schon nur “W-Fragen” (was, wie, warum, wo etc.), damit wir etwas erfahren. Aber spätestens nach fünf Wörtern war bei dem jungen Mann mit der Antwort Schluss. Auf z.B. die Frage, was er über die Firma malerdeck weiß, rollte er nur seine Augen schräg nach oben. “Nicht viel”, war seine Antwort. “Wie viel?, fragte ich nach. Antwort: “Ist ein Malerbetrieb.” Das Gespräch war auch schon nach kurzer Zeit zu Ende.

Dabei will ich es bei der Schilderung des Gesprächs belassen. Der Lehrstellenbewerber wird bei malerdeck leider keine Lehrstelle erhalten. Mir tun diese jungen Menschen immer sehr leid. Sie verhalten sich ja nicht deshalb so, weil sie mich ärgern wollen. Sie wissen und kennen es leider nicht anders. Offensichtlich hat ihnen noch nie jemand richtige Umgangs- und Verhaltensformen beigebracht. Oder sie haben alle diese Versuche einfach ignoriert. Ich weiß es nicht.

Wir arbeiten nun ausschließlich bei Privatkunden 60+, in bewohnten Häusern und Wohnungen. Da sind Höflichkeit und gute Umgangsformen unabdingbar.  Wenn diese Grundvoraussetzungen fehlen, können wir das in der Ausbildung den jungen Menschen nicht mehr beibringen. Das haben wir mehrfach ohne Erfolg versucht.