Fortsetzung: Warum setzt ein Azubi, durch sein Verhalten, seinen Ausbildungsplatz auf´s Spiel?

Erstellt am 20. April 2012 von

Gestern schrieb ich über den Lehrling und die Abmahnung, die er erhielt.

Beim seinem verspäteten Anruf am Montag teilte er mit, dass er gerade mit Krücken vom Arzt komme, eine Tetanusspritze erhalten habe, bis Mittwoch arbeitsunfähig geschrieben sei und die Bescheinigung gleich mit der Post an uns abschickt.

Heute, Freitag, war jetzt die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung endlich bei der Post.

Und siehe da, seine Einlassungen vom Montag, stellen sich jetzt komplett als Unwahrheiten heraus. Ausweislich der Bescheinigung, war der junge Mann erst am Dienstag beim Arzt. Was er am Montag erzählte, war komplett unwahr. Wie geht man mit so etwas um?

Zunächst erhielt er für dieses Verhalten erneut eine Abmahnung.

Ein solches Verhalten macht mich regelmäßig sprachlos, aber auch traurig. Die jetzt gemachten Erfahrungen, enttäuschen mich menschlich zutiefst. Leider musste ich ähnliches schon öfters  erfahren.  🙁

Fortsetzung: Das Gespräch am 23. April


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Kommentare

  1. Jens A. Heim sagt:

    Es ist immer wieder schade, wie junge Menschen ihre Chancen so achtlos wegwerfen.
    Aber ich denke, bislang hätte man nicht besser handeln können – von der Einstellung über die Gespräche und Abmahnungen.

    HEIM-liche Grüße
    Jens A. Heim

  2. Birgit Zauner sagt:

    Geschätzter Herr Deck!
    Unbestritten ist das Verhalten des jungen Mannes dümmlich bis impertinent. Dennoch finde ich es kein geeignetes Blog-Thema, stellen Sie darin doch mehr Ihre Reaktion (=Abmahnpraxis) als die Problematik an sich in den Vordergrund. Und die Frage, wie man damit umgehen soll, stellen Sie doch besser den Ansprechpartnern bei der Handwerskammer, der Berufsschule oder – falls greifbar – dem Elternhaus statt der Internet-Gemeinde.
    Ehrlichkeit sind Verlässlichkeit sind natürlich Grundtugenden, die man von Azubis erwarten muss, aber dieses teil-öffentliche Anprangern gefällt mir nicht. Eine befreundete Konditorin mit ähnlichem Problem führte im Beisein einer IHK-Mitarbeiterin das Personalgespräch (sozuasgen als allerletzte Warnung), benannte die Probleme klar und sachlich und sie setzen gemeinsam eine schriftliche Abmachung, eine Art „Verhaltens-Kodex“ sowie Bedingungen zur Fortführung der Ausbildung auf. Auch bei dieser jungen Dame fehlte es an Reife und erzieherischen Grundlagen, das ist bedauernswert, aber nicht nur ihr, sondern auch dem Umfeld anzulasten. Gerade solche Menschen brauchen auch Rettungsanker und einen „Fels in der Brandung“, gereifte Persönlichkeiten als Vorbilder und Mutmacher… fühlen Sie sich dazu nicht auch berufen?
    Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen Birgit Zauner

  3. Thomas Gutte sagt:

    Sehr geehrter Herr Deck,

    Ihre Enttäuschung/Verärgerung kann ich durchaus verstehen und möchte mich diesbezüglich auch den Ausführungen von Frau Zauner anschließen. Allerdings möchte ich zusätzlich darauf hinweisen, dass Sie mit diesen Blogeintrag zumindest für einen Personenkreis (Kollegen, Angehörige, etc.)des Azubis hier personenbeziehbare Daten aus dem Arbeitsverhältnis veröffentlicht haben und somit gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen des BDSGs und des SGBs verstossen.

    Ich vermute, dass Sie Kommentare erst freigeben müssen, bevor Sie öffentlich erscheinen, daher teile ich Ihnen dieses über diesem für mich bequemen Wege mit.

    Viele Grüße

    Thomas Gutte
    Datenschutzbeauftragter (GDD), Datenschutz-Auditor (TÜV), öffentlich bestellter Sachverständiger für IT-Produkte (technisch) beim ULD Schleswig Holstein

  4. Peter. sagt:

    Hallo Herr Deck,

    als regelmäßiger Leser Ihres Blogs bin ich über diesen Artikel etwas erschrocken, denn der sehr eindeutige Hinweis auf das Vorstellungsgespräch mit vereinzelt vergossenen Tränen machte es mir sehr leicht, innerhalb weniger Minuten den wohl einzig passenden Azubi aus ihrem Team im Blog ausfindig zu machen.

    So sehr auch ich Ihre Enttäuschung verstehe, empfinde ich dieses Verhalten gegenüber Ihrem Azubi als wenig verantwortungsbewusst. Eine solche Situation sollte doch zwischen Ihnen und dem Azubi geklärt werden und nicht in aller Öffentlichkeit?

    Beste Grüße

    Peter Soltau.

  5. malerdeck sagt:

    @all Vielen Dank, für Ihre hilfreichen Kommentare.

    Die Idee meines Blogs war von Anfang an, aus meiner Sicht zu erzählen, was ein Unternehmer Tag für Tag so alles erlebt. Daher das Motto in der Blogüberschrift: „Werner Deck blogt Live-Infos aus einem spannenden Unternehmeralltag“.

    Es kam und kommt mir dabei nicht auf ständige Erfolgsmeldungen oder Selbstbeweihräucherung an, sondern darauf, authentisch zu schildern, was in meinem Unternehmen alles passiert. Erfolge, Misserfolge, Fehler, Lob, Ärger, welche Gedanken ich mir zu dem einen oder anderen Thema mache, was sich wie und warum entwickelt.

    Locker vom Hocker über alles berichten. Genauso, wie ich es einem Freund oder Unternehmerkollegen erzählen würde. Oder meiner Frau, wenn ich abends nach hause komme und ihr über die Ereignisse des Tages berichte.

    Im Fall des jungen Mannes, bin ich dabei offensichtlich etwas über das Ziel hinaus geschossen. Deshalb bin ich @Birgit Zauner, @Thomas Gutte und @Peter, für die Hinweise sehr dankbar. Zu keinem Zeitpunkt wollte oder will ich jemanden bloßstellen oder diskreditieren.

    Beide Blogartikel habe ich deshalb entsprechend „entschärft“. Falls ich noch etwas übersehen habe, bitte ich um Ihren Hinweis. Vielen Dank.

    Mit farbenfrohen und 🙂 freundlichen Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner
    Werner Deck

  6. Peter. sagt:

    Hallo Herr Deck,

    vielen Dank für Ihre Reaktion. Ich finde, genau das macht dieses Blog auch aus: Tiefe Einblicke in Ihren Unternemehralltag, häufig ohne Blatt vor dem Mund. Dabei aber immer mit der Bereitschaft, auf Reaktionen zu reagieren und sich auch ständig zu überdenken. Großes Kompliment dafür – genau das macht Sie in meinen Augen eben nicht zum Selbstdarsteller.

    Beste Grüße

    Peter Soltau.