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Starker Tobak, wie ich finde: Unternehmer-Reaktion auf eine Angebotsabsage
Welcher Unternehmer erhält schon gerne Absagen auf seine Angebote, auch ich nicht. Dennoch gehört es zum Unternehmeralltag. Über Facebook erhielt ich diese Absage zugesandt. Dafür vielen Dank an Wladimir Simonov. 🙂
Ich bin zwar auch für klare Worte, aber diese Reaktion finde ich unangemessen und fast schon frech oder? Wenn der Gute sich immer so verhält, wird er vielleicht nicht mehr lange Porsche fahren. 😉
„Ich bin sicher, dass es den Preis wert ist und dass Sie es hochprofessionell erledigen würden.“ Trotzdem kein Auftrag
Schade, aber damit müssen wir leben. Wenigstens ist das zeitnah auf mein Angebot eine klare Aussage. Der Kunde führt die Arbeiten aus Kostengründen selbst aus.
Eine ebenso dümmliche wie unhöfliche Angebotsabsage
Die Vorgeschichte: Am vergangenen Freitag rief eine Dame an, die ein Angebot für ihre Wohnzimmerrenovierung wollte. Da ich zum Anrufzeitpunkt nicht im Büro war, versuchte ich die Dame am Freitagmittag zwei/drei Mal telefonisch zu erreichen, was nicht gelang. Auf ihrem AB hinterließ ich jeweils eine Nachricht.
Am Montagmorgen dieser Woche erneuter Versuch, nicht erreicht und erneut Nachricht auf AB hinterlassen. Nächster Versuch am Montagnachmittag, dabei die Dame erreicht. Besichtigungstermin für Dienstag dieser Woche vereinbart.
Weil ich beim Vortermin länger als geplant aufgehalten wurde, konnte ich nicht punktgenau zur vereinbarten Uhrzeit beim Termin sein. Deshalb rief ich die Dame rechtzeitig an, um meine etwa 5-minütige Verspätung zu avisieren.
Beim Termin wurde die Dame nicht mehr fertig, mich über den grünen Tee zu loben. Fünf Firmen hätte sie angerufen, keiner hätte sich gemeldet oder wäre gekommen. Dass ich sogar mehrfach versuchte, sie telefonisch zu erreichen, Nachrichten auf dem AB hinterließ und wegen fünf Minuten Verspätung anrief, fand die Dame sensationell.
Nach Aufnahme der gewünschten Renovierungsarbeiten, wollte die Dame einen „ungefähren“ Preis wissen. Ungefähre Schätzpreise nenne ich nicht, sondern mache grundsätzlich ein präzises Festpreisangebot. Der Dame sagte ich dies für den selben Tag noch per Email zu, was ich auch einhielt.
Am Mittwochnacht erhielt ich dann von der Dame diese Email.
Keine Anrede, keine Grußformel, einfach unmöglich finde ich. Was die Dame mit „versteckten Kosten“ meint, kann ich allenfalls erahnen.
Schließlich heißt es in meinem Angebot:
Mein besonderer Sicherheits-Service für Sie:
Die malerdeck-Festpreis-Garantie!
Alle Leistungen (außer evtl. Nachweisarbeiten) habe ich Ihnen zum pauschalen Festpreis angeboten. So können Sie bei malerdeck sicher sein, dass Sie für die angebotenen Leistungen hinterher auch wirklich keinen Cent mehr bezahlen müssen, als vorher angeboten. Sicherheit für Sie, ohne wenn und aber.
Vielleicht meint die Dame zwei Hinweise im Angebot? Einmal weise ich bei den erforderlichen Spachtelarbeiten auf eventuelle Unwägbarkeiten hin:
Ob die angebotenen Vorarbeiten (Normalzustand) ausreichen, lässt sich erst nach dem Entfernen der Tapeten endgültig beurteilen.
Schließlich bin ich kein Hellseher.
Genauso verhält es sich bei den auszusuchenden Tapeten. Falls eine Vliestapete ausgesucht wird, muss der Untergrund speziell grundiert werden. Diese Position ist alternativ angeboten.
Wie auch immer, letztlich habe ich das Gefühl, dass es sich bei den fünf angerufenen „Firmen“ vielleicht um Schwarzarbeiter gehandelt hat und die Dame einfach billig wegkommen will?
Als Unternehmer erlebt man immer wieder total neue Situationen, obwohl schon Jahrzehnte im Geschäft.
Originelle Absage per Reim, wir waren zu teuer
Eine Absage, aber wenigstens originell. Meine Nachfassbriefe sind ebenfalls in Reimform, worauf sich der Verfasser bezieht.
„Sie machten einen kompetenten Eindruck, Ihr Angebot ist aber mehr als doppelt so teuer, wie das eines Kollegen.“
Na, wenigstens einen kompetenten Eindruck konnte ich hinterlassen! 😉
Beim Besichtigungstermin stellte ich fest, dass mindestens schon zwei Angebote vorlagen. Mit meinem Angobt und das vom Sonntagabend, wurden mindestens vier Angebote eingeholt.
Ob es sich bei dieser Billigfirma tatsächlich um einen Fachbetrieb handelt und wie die Qualität der Arbeiten ausfallen wird? Wir werden es nie erfahren.
Preis schlägt Kompetenz und Qualität.
Muss man Unverschämtheiten von „Kunden“ kommentarlos hinnehmen? Nein, ich nicht
Angebote zu machen und den Auftrag nicht zu erhalten, ist das tägliche Brot des Unternehmers. Das Risiko, den Angebotsaufwand bei einer Anfrage umsonst gemacht zu haben, gehört untrennbar zum Unternehmertum dazu.
Das Verhalten dieses „Kunden“, empfinde ich jedoch als sehr unverschämt. Der ältere Herr wolte ein Angebot für die Renovierung diverser Räume in seinem Haus.
Er wurde von mir, wie immer, schnell, pünktlich präzise, kompetent, freundlich, höflich und wertschätzend bedient.
Was sein Informationsbedüfnis über Produkte, Technik und Abwicklung anging, hatte der Gute einen sehr großen Informationsbedarf.
Schließlich war er bis zu seiner Pensionierung, Chef (Ingenieur) irgendeiner wichtigen Abteilung eines großen Mineralölkonzerns.
Es ist ja immer so eine Gratwanderung, welche Informationen man gibt und welche nicht. Einerseits kann man sich durch gezeigte Kompetenz, im Vorfeld vom Wettbewerb abheben. Durch was auch sonst?
Ich höre schon wieder die Schlauberger, die sagen, erst wenn der Auftrag erteilt ist, alle Informationen zu geben. Das will ich einmal sehen, wie das in der Praxis funktionieren soll.
Das würde nämlich bedeuten, beim Kunden nur die technischen Notwendigkeiten aufzunehmen und danach auf seine Fragen zu antworten: „Das sage ich Ihnen erst, wenn Sie den Auftrag erteilt haben!“ Für mich ist das eine Auftragsverhinderungsstrategie.
Nach ziemlich aufwändigen Vorinformationen meinerseits, erhielt ich heute, Samstag, diese lapidare Absage.
Hätte ich beim zweiten Gespräch, das der Herr mit mir wollte, ausschließlich und nur auf meinen Bauch gehört, hätte ich ihm wirklich keine Auskunft mehr gegeben, ihm seine Motive auf den Kopf zugesagt und wäre grußlos gegangen. Aber erstens, bin ich ein höflicher Mensch, und zweitens, stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt.
Dennoch musste ich diesem „Kunden“ sehr zeitnah meine Meinung zu seinem Verhalten mir gegenüber, so wie ich es jedenfall sehe, sehr deutlich mitteilen. Lesen Sie die ganze Geschichte selbst.
Mit solchen Menschen/“Kunden“ will ich wirklich überhaupt nichts zu tun haben. Sich auf Kosten anderer schlau machen und sich womöglich dafür noch für sehr clever halten, das ist nicht meine Welt.
Eine meiner Maximen lautet: Behandle andere Menschen so, wie Du selbst behandelt werden willst.
Darum war es mir sehr wichtig, diesem „Herrn“ einmal ganz deutlich den Spiegel vorzuhalten. Hat mir außerdem sehr gut getan. 😉 Unverschämtheiten von „Kunden“, nehme ich jedenfalls nicht kommentarlos hin!
Anfrager: „Ich muss Ihnen ein Kompliment für Ihre nette und kompetente Art ausrichten.“ Aber kein Auftrag
Am gestrigen Dienstagmorgen, Anruf eines Interessenten. Tapezieren eines Raumes und des Flurs, die Tapeten hat er schon, was kostet es und können wir es schnell machen. Er wollte erst alles selbst machen, schafft es aber bis zum Einzug nicht.
Frage nach Raumgröße, um Kosten genau zu beziffern. Interessent schickte Plan per Email. Am gleichen Tag schickte ich ihm ein qualifiziertes Angebot per Email. Am Freitag dieser Woche können wir es für ihn machen. Gestern Abend die Antwort.
Zwar kein Auftrag, dafür aber ein Kompliment. Wenn er einmmal mehr Geld hat, wird der Interessent bestimmt Kunde werden! 😉
Anruf: „Wir haben noch einen günstigeren Anbieter gefunden. Vielleicht klappt´s in Zukunft Mal.“ Bestimmt nicht!
Angebot für einen Treppenhausanstrich eines Reihenhauses gemacht, junge Familie. Absage vor einigen Tagen auf unserem AB. Hier anzuhören.
Vielleicht klappt es in Zukunft Mal? Hallo? Bestimmt nicht. Wer immer nur nach dem Billigsten sucht, ist bei uns falsch. Deshalb schrieb ich dem Kunden diesen Brief. Wir geben künftig kein Angebot mehr ab.
Kein Geld verdienen, kann ich auch ohne zu arbeiten!
Aber, welch schöner Ausgleich, ebenfalls direkt dahinter auf dem AB, die freudige Zusage/Auftragserteilung dieser Neu-Kundin: „Ich freue mich, Sie können am Montag kommen!“ Renoviert wird die gesamte Wohnung. Hier zum Anhören.
Eigentlich zwei typische „Fälle“. Auf der einen Seite ein Viel-Angebots-Billigpreis-Abfrager, der nur nach dem billigsten Preis sucht. Beratung, Service, Qualität etc., spielen dabei keine Rolle.
Auf der anderen Seite der Kunde, der genau auf diese Attribute Wert legt. Er hat Erfahrung und schon vieles mit Handwerkern erlebt.
So dicht liegen Freud und Leid, hier auf dem AB, zusammen. 😉 So ist es eben, das Unternehmerleben.
Preisdiskussion mit einem Künstler, dem mein Angebot viel zu hoch war und der eigene Berechnungen anstellte
Anfang letzter Woche war ich bei einem Künstler, dessen Atelier renoviert werden sollte. Kurzfristiger Termin, qualifizierte Beratung, schnelles Angebot, wie bei mir üblich.
Dem Künstler war der veranschlagte Preis allerdings leider viel zu hoch, wie er mir vergangenen Mittwoch mitteilte. Hier die ganze Vorgeschichte.
Aber irgendwie muss mein Angebot den Künstler doch noch ziemlich beschäftigt haben. Denn am vergangenen Samstag, schickte er mir diese Email.
Am gestrigen Sonntag antwortete ich dem Künstler mit der Frage, ober er im Alltag überall aufgeschlüsselte Preise verlange, z.B beim Bäcker, im Restaurant, bei Textilien etc., und wie er es diesbezüglich mit den Preisangaben bei seinen Kunstwerken hält.
Die Antwort des Künstlers kam prompt, schon ca. zehn Minuten später.
Damit ist für mich der „Fall“ und die Diskussion beendet.
Anfrage Montag, Beratungstermin Dienstag, Angebot per Mail Mittwoch. Absage am gleichen Tag, weil zu teuer
Untertitel: Wie läuft es denn so bei Handwerkers?
Wie läuft es in einem gut organisierten Handwerksbetrieb ab? Dazu dieses Beispiel:
- Montag, 2. Juli. Kundenanfrage per Telefon. Terminvereinbarung für Dienstag.
- Dienstag, 3. Juli. Pünktlich um 11:45 Uhr beim Anfrager erschienen. Dieser hatte einige technische Fragen, was qualifizierten Beratungsaufwand erforderte. Aufwand, ca. eine Stunde. Arbeiten sollten nächste Woche gemacht werden, deshalb Angebot per Mail für Mittwoch zugesagt.
- Mittwoch, 4. Juli. Zur endgültigen Angebotsbearbeitung musste ich noch einige Details und auch Preise beim Handel erfragen, um sicher zu sein, dass ich mit meinen Einschätzungen richtig liege. Ich lag richtig. Angebot gerechnet, kalkuliert und per Email um 14:51 Uhr verschickt. Aufwand, ca. 1,5 Stunden.
Im Angebot ging ich noch einmal ausführlich auf die technischen Details ein.
Und das ist der preisliche Teil.
Absage per Email, Mittwoch, 16:38 Uhr.
Preiswertere Alternative für den Boden? Vielleicht mit Füllstoff auffüllen und etwas Lack darüber? Kostet dann nur 20 Euro, hält aber dafür auch ein paar Tage! 🙁
So ist es eben, das Los eines Handwerksmeisters. Natürlich wird nicht jedes Angebot ein Auftrag. Aber um ein qulifiziertes und „richtiges“ Angebot zu erstellen, ist eben immer auch Aufwand notwendig. Das wird in der Öffentlichkeit immer so „wertlos“ abgetan.