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Kunde kam überraschend ins Krankenhaus. Dort erlebte ich eine anrührende Geschichte
Morgen sollten wir eine größere Renovierung in einem Penthouse beginnen. Heute Nachmittag rief mich der alleinstehende Kunde ganz aufgeregt an. Er liege überraschend mit Herzproblemen im Krankenhaus, sein Nachbar könne seinen Wohnungsschlüssel heute nicht mehr holen und mir vorbei bringen. Deshalb müssten die Arbeiten auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Puh, alle Mitarbeiter und Materialien disponiert. Und zu einem späteren Zeitraum hätten wir gar keine Zeit mehr. Also schlug ich dem Kunden vor, heute Abend selbst ins Krankenhaus zu kommen und den Wohnungsschlüssel zu holen. Gesagt, getan.
Um 19 Uhr machte ich mich auf den Weg ins Krankenhaus, die St. Vincentius-Klinik Karlsruhe, in der Südendstraße.
Durch die Weiten der Krankenhausflure, suchte ich das mir vom Kunden genannte Krankenzimmer und wurde schließlich auch fündig. Nach kurzem Klopfen trat ich ein.
Nach der Begrüßung besprachen wir die Abwicklungsdetails und ich erhielt den Wohnungsschlüssel, um Morgen mit den Arbeiten beginnen zu können.
Es handelte sich um ein Zweibettzimmer. Plötzlich meldete sich der Zimmernachbar meines Kunden zu Wort. Ein älterer Herr, noch viel weniger Haare auf dem Kopf als ich, mit einer pergamentartigen Gesichtshaut. „Sie sind doch Herr Deck?“, fragte er lächelnd in meine Richtung.
Als ich seine Frage bejahte, sprudelte es aus ihm nur so heraus. Seit vielen Jahren freue er sich so sehr über meine gereimten Geburtstagswünsche und vor einigen Jahren hätte ich ja ihm und seiner Frau zur Goldenen Hochzeit gratuliert. Seine Augen strahlten dabei und seine vorher pergemantarige Gesichtshaut war jetzt rosig durchblutet.
Es sei ihm eine Freude, mich persönlich kennezulernen und er bedankte sich ganz herzlich für meine jahrelangen Glückwünsche.
Bei meinem Eintritt ins Zimmer, machte mir der ältere Herr einen sehr schwachen Eindruck auf mich. Während er jetzt so mit strahlenden Augen mit mir sprach, kehrte für einige Zeit seine Vitalität zurück.
Nach einiger Zeit verabschiedete ich mich freundlich und wünschte den beiden Herren von Herzen eine gute Besserung. Kaum hatte ich die Tür zum Krankenzimmer geschlossen hörte ich, wie sich die beiden Herren über mich wohlwollend austauschten. 🙂
Einerseits war es natürlich zeitraubend und umständlich, um 19 Uhr noch ins Krankenhaus und wieder zurück zu fahren (mehr als eine Stunde). Andererseits lernte ich dadurch erneut einen Menschen kennen, der sich so sehr über meine Glückwünsche freut. Es ist für mich einfach schön zu spüren, wie die Menschen sich über die Glückwünsche freuen. 🙂
Stressmanagement-/Bewältigung im Krankenhaus: Bleiben Sie als Patient souverän! So behalten Sie alles im Griff
Wer geht schon gerne ins Krankenhaus? Unfälle, schwere Erkrankungen und die Notwendigkeit umfassender Untersuchungen zwingen jedes Jahr Millionen von Menschen in Deutschland dazu (pro Jahr rund 17 Millionen).
Auch wenn Sie gesund sind, sollten Sie sich daher mit diesem Thema befassen. Die Ärztin Dr. Johanna Anneser und der Krankenpfleger Fabian Heupel haben uns Tipps gegeben, wie Stressbewältigung im Krankheitsfall aussehen kann.
Wichtige Infos für den Arzt
Im Notfall haben Sie Ihre Krankengeschichte vermutlich nicht vollständig im Kopf.
simplify-Tipp: Erstellen Sie daher noch diese Woche (am PC) eine Liste, mit der Sie den Krankenhausärzten schnell alles Wichtige mitteilen können: die Daten schwerer Erkrankungen, längerfristig eingenommene Medikamente, Allergien und schwere Krankheiten bei Eltern und Geschwistern. Legen Sie die ausgedruckte Liste an einen Platz, den auch Ihr Partner kennt, etwa in Ihren Krankenkassen-Ordner. Dort sammeln Sie auch alle anderen fürs Krankenhaus relevanten Unterlagen, denn eine gute Vorbereitung ist für die Stressbewältigung das Beste.
Der Alltag geht weiter
Ein (längerer) Krankenhausaufenthalt steht an? Informieren Sie Arbeitgeber (bei Arbeitslosigkeit die Agentur für Arbeit), Familie, Hausarzt und Nachbarn.
simplify-Tipp: Bereiten Sie Ihre Abwesenheit mithilfe Ihrer Urlaubs-Checkliste vor – viele Vorbereitungsmaßnahmen sind identisch. Checken Sie außerdem Ihren Zeitplaner auf wichtige Erledigungen und abzusagende Termine hin, damit Versäumnisse Sie nicht nach dem Krankenhausaufenthalt einholen und die bisherige Stressbewältigung zunichte machen.
Alles dabei?
Für Ihren persönlichen Bedarf packen Sie ein: Kleidung, (Nacht-)Wäsche, Toilettenbeutel samt Inhalt, Handtücher, bequeme Schuhe und Hausschuhe, die Medikamente, die Sie gerade einnehmen, (falls benötigt) Gehhilfen und etwas zu Ihrer Unterhaltung. Denken Sie außerdem an Papier plus Stift für Notizen vor oder beim Arztgespräch und an Ihr persönliches Adressbuch (Telefonnummern der Krankenkasse und Ihrer Nachbarn).
Schmuck, größere Mengen von Bargeld und sonstige Wertsachen lassen Sie wegen Diebstahlgefahr zu Hause. Für manche Untersuchungen, etwa in der Endoskopie, müssen Sie übrigens sogar den Ehering ablegen!
simplify-Tipp: Ohropax trägt zu ungestörten Nächten bei.
Ärztlicherseits werden der Name des Hausarztes, gegebenenfalls ein Einweisungsschein vom einweisenden Arzt, Vorbefunde, Röntgenbilder, Arztberichte, Impfpass, Allergiepass, Blutverdünnungsausweis und Blutgruppenkarte sowie Medikamentenliste benötigt. Komplette Infos helfen den Ärzten, die richtige Behandlung zu finden, und ersparen Ihnen unnötige Doppeluntersuchungen. Haben Sie eine Patientenverfügung? Dann nehmen Sie auch die für den Notfall mit.
simplify-Tipp: Machen Sie sich eine Liste der Unterlagen, die Sie dem Krankenhaus aushändigen, und kontrollieren Sie hinterher, ob Sie alles wiederbekommen haben.
Gut informiert
Viele Patienten fühlen sich im Krankenhaus abhängig und ausgeliefert. Dagegen hilft: Lassen Sie sich von den Ärzte/Ärztinnen und Pflegern/Krankenschwestern umfassend informieren. Dazu ist unter anderem die tägliche Visite da. Notieren Sie sich tagsüber Ihre Fragen dafür. Fragen Sie, welcher Arzt primär für Sie zuständig ist. Vereinbaren Sie mit ihm einen extra Termin, wenn Sie eine ausführliche Unterredung unter 4 Augen wünschen. Denn Angst und Ungewissheit kann die Heilung enorm bremsen.
simplify-Tipp: Nie still leiden, immer fragen! Schwestern und Krankenpfleger wissen oft gut darüber Bescheid, wie Untersuchungen ablaufen und was als Nächstes mit Ihnen passieren wird. Lassen Sie sich informieren! Wichtig: Stören Sie die Schwestern möglichst nicht während der Übergabezeiten vom Früh- zum Spätdienst und umgekehrt.
Sich den Rücken stärken lassen
Steht ein schwieriges oder emotional belastendes Arztgespräch an, so bitten Sie um einen Gesprächstermin, an dem Ihr Partner/Ihre Partnerin oder eine andere vertraute Person dabei sein kann. Auch ein Klinikseelsorger kann Sie begleiten.
simplify-Tipp: Es ist gut, wenn der Arzt Ihrem Partner oder Freund auch in Ihrer Abwesenheit Auskünfte erteilen kann. Speziell wenn Sie nicht verheiratet sind, müssen Sie das dem Arzt ausdrücklich sagen oder durch eine schriftliche Vollmacht genehmigen.
Krankheit als gewonnene Zeit
Grübeln Sie nicht darüber, was Sie daheim versäumen. Nehmen Sie Ihren Krankenhausaufenthalt zum Anlass, über Ihr Leben nachzudenken: Was ist mir wichtig für meine Zukunft? Wie gestalte ich mein Leben um, wenn ich mit einer chronischen Krankheit oder gar Behinderung leben muss?
Aussicht aufs Heimkommen
Überschätzen Sie Ihre Kräfte nicht, sondern bitten Sie schon vor Ihrer Entlassung Verwandte und Freunde darum, Sie hinterher zu entlasten und Sie bei der Stressbewältigung zu unterstützen.
simplify-Tipp: Vereinbaren Sie konkret, an welchem Tag Sie welche Hilfe erhalten – neben Haushaltstätigkeiten etwa eine Begleitung beim Arztgang oder Kinderbetreuung. Fehlt Ihnen ein ausreichendes Helfernetz, kontaktieren Sie den Sozialdienst des Krankenhauses oder rufen Sie Ihre Krankenkasse an.
Autor: Werner Tiki Küstenmacher
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Wer krank ist, muss eben von Zuhause arbeiten. Wintergarten zum Büro umfunktioniert
Seit Dienstag vergangener Woche, bin ich vom Krankenhaus wieder Zuhause. Viel liegen soll ich, dazwischen sitzen, stehen und täglich spazieren gehen.
Die Firma wird zwar von meinen zwei ganz starken Frauen glänzend geleitet, aber ein wenig arbeiten muss ich schon! Dazu wurde der Wintergarten, mit einem zusätzlichen Tisch, in mein temporäres Büro umfunktioniert.
Natürlich arbeite ich nicht nur im Sitzen, sondern auch im Stehen. Und ab morgen geht es drei Wochen in die ambulante Reha. Morgens werde ich abgeholt und abends wieder gebracht.
Habe mich erkundigt: Es gibt dort eine Arbeitsmöglichkeit, wo ich mein Minibüro mit meinem Laptop, in den Pausen zwischen den Anwendungen, aufbauen kann. 😉
Durch meinen Ausfall, vor und nach meiner OP: Aktuell steuern zwei starke Frauen mein Unternehmen fast alleine
Seit Beginn meines Krankenhausaufenthalts, wird mein Unternehmen von zwei ganz starken Frauen gesteuert! Und das noch ca. vier Wochen lang, bis meine Reha abgeschlossen ist. Beide Frauen machen das unheimlich toll.
Da ist meine Sekretärin, Frau Vogelmann, die selbstständig den kompletten „Innendienst“ und die Auftragsterminierung abwickelt.
Dazu meine liebe Liebe, die seit meinem Krankenhausaufenthalt – und das von 0 auf 100 und für sie ganz selbstverständlich (!) – Kundenanfragen beantwortet, akquiriert, Kundentermine wahrnimmt, Kunden in Ausführungs- und Gestaltungsfragen berät, ausmisst, Aufmaße erstellt, Massen zusammenstellt und Kundenanfragen beantwortet.
Meine liebe Liebe bereitet mir dabei alles so „mundgerecht“ vor, dass ich von Zuhause aus oder in kleinen Pausen während der Reha, die Angebote erstellen kann. Soviel Unterstützung und Solidarität zu erfahren, ist unglaublich schön. Zudem eine tolle Leistung, von beiden Frauen.
Es ist unglaublich, was meine Frau da für mich leistet! Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr stolz ich auf meine liebe Liebe bin. Und wie unendlich dankbar. Gleiches gilt natürlich für meine Sekretärin, Frau Vogelmann und alle Mitarbeiter/innen!
Am Wochenende war unsere ganze Familie und viele Freunde zu Besuch, wir hatten etwas zu feieren. Diese Gelegenheit nutzte ich, um meiner Frau vor „versammelter Mannschaft“ ganz herzlich für Ihre tolle Leistung zu danken und ihr zu sagen, wie sehr stolz ich auf Sie bin!
Warum unkenntlich auf dem Bild, werden Sie sich fragen? Meine liebe Liebe will nicht öffentlich/internetmäßig erscheinen, was ich selbstverständlich respektiere. In diesem Fall setze ich mich einmal darüber hinweg, weil ich auch öffentlich meinen Dank und meinen Stolz kundtun will.
Wenn Sie es erfährt, wird sie mich natürlich tadelnd und mit hochgezogenen Augenbrauen ansehen. Verraten Sie mich also bitte nicht! 😉
Mein geliebter Teenager, wenn Du das ließt, sei bitte nicht ganz arg sauer auf mich. Aber ich musste der Welt Deine unglaubliche Unterstützung und meinen Stolz über Deine tolle Leistungen mitteilen!
Frau Vogelmann erhält heute im Verlauf des Tages diese Karte. Mit einem schönen Blumenstrauß als Dankeschön für ihre klasse Leistung. Den Strauß kann ich leider nicht fotografieren, da dieser – von wem wohl? – von meiner lieben Liebe an Frau Vogelmann überbracht wird.
Nachtrag am 9. April:
Eben schickte mir Frau Vogelmann ein Bild der Blumen und bedankte sich ganz herzlich bei mir.
Horrortrip oder kurzweilige Unterhaltung? Vom Krankenzimmer in den OP-Saal. Meine Fahrt durch die Krankenhausflure
Von meinem Krankenhausaufenthalt im Städtischen Klinikum Karlsruhe und meine dortigen guten Erfahrungen, berichtete ich bereits.
Wer schon einmal operiert wurde, kennt vielleicht dieses mulmige Gefühl, unmittelbar vor der OP. Bei mir war es jedenfalls immer so. Doch dieses Mal war es anders. Operiert wurde ich am 28. März. Die Beruhigungstablette, die man kurz vor der OP erhält, hatte ich schon eingenommen und wartete auf meine Abholung.
Bei meinen bisherigen drei oder vier Operationen, nutzte diese Tablette gegen meine Aufregung ziemlich wenig. Für mich war es immer eher wie die bevorstehende Fahrt zum Schafott. Nicht so dieses Mal. Bereits mein Nachbar hatte mich gut vorbereitet. Einigermaßen relaxt, lag ich in meinem Krankenbett und wartete auf die Abholung zur OP.
Die Tür ging gegen 11:30 Uhr auf und herein kam ein gut gelaunter Pfleger, der mich zum OP-Saal bringen sollte. Zunächst überprüfte er sehr genau und nicht ohne humorige Bemerkungen, ob ich überhaupt der richtige Patient bin.
Dann startete die Fahrt durch die Krankenhausflure. „Sie sind doch Herr Deck, von malerdeck?“ fragte er mich gleich. Nachdem ich bejahte, schilderte er mir beabsichtigte Umbauarbeiten an seinem Haus und hatte dazu einige technische Fragen an mich.
Im Bett durch die Krankenhausflure geschoben, entspann sich ein abwechslungsreiches und lustiges Beratungsgespräch. Im OP-Bereich angekommen, blieb der gute Mann so lange an meiner Seite, bis ich vom Narkoseteam übernommen wurde. In dieser Zeit ging meine Beratung und das kurzweilige Gespräch munter weiter.
Nach ca. fünf bis zehn Minuten, wurde ich schließlich vom Narkoseteam übernommen und der mich fahrende Pfleger bedankte sich für meine Informationen. Was soll ich Ihnen sagen? Es ging gerade so weiter! „Sie sind doch Herr Deck und hatten Ihre Firma früher in der Bachstraße. Ich wohne nämlich dort in der Nähe“, begrüßte mich einer der zwei vermummten „Narkotiseure“.
Daraus entspann sich ein weiteres abwechslungsreiches, unterhaltsames und lustiges Gespräch, über die seinerzeitigen Umzugsgründe, den Neubau unseres Firmengebäudes etc. Dabei wurde auch kräftig hin und her geflachst.
Während ich für die Narkose vorbereitet wurde, beugte sich plötzlich von hinten eine weitere vermummte Gestalt über mich: „Sie sind doch Herr Deck von malerdeck. Was halten Sie eigentlich von Silikatfarbe?“, wurde ich gefragt.
Also ging die Beratung gerade weiter und ich beantwortete ausführlich die gestellten Fragen. Das ging unmittelbar bis Beginn der Narkose so.
Im OP-Saal wartete schon ungeduldig 😉 Professor Dr. Uwe Spetzger auf mich. Deshalb war die letzte Frage des Narkoseteams, ob es jetzt gleich nach Knoblauch, Bier oder Wein bei mir schmecken soll. Noch eine kurze Antwort und weg war ich.
Im Vorfeld der OP wurde ich so gut unterhalten und abgelenkt, dass mir überhaupt keine Zeit für mulmige Gefühle oder gar Angst blieb.
Die betreffenden Personen haben das ganz klasse gemacht und mir damit sehr geholfen. 🙂 Vielen Dank dafür! 🙂
Danke an das Stationsteam der C 13 im Klinikum Karlsruhe, für die erstklassige Betreung
Von meinem Krankenhausaufenthalt berichtete ich bereits gestern. Entlassen wurde ich am Dienstag, 2. April.
Von allen Beteiligten auf der Station C 13, wurde ich sehr freundlich, kompetent und zuvorkommend behandelt. Es war mir ein großes Bedürfnis, mich dafür ganz herzlich zu bedanken.
Nicht nur im persönlichen Gespräch mit Ärzten, Plegerinnen und Pflegern, sondern zusätzlich mit einem kleinen Präsent, dankbaren Zeilen und einem „flachen Geschenk“ für die Kaffeekasse.
Im Krankenhaus: Eine ungewöhnliche Begegnung der besonderen Art
Gestern berichtete ich von meinem Krankenhausaufenthalt. Entlassen wurde ich am Dienstag, 2. April. Vielleicht kennen Sie ja den Spruch:
„Nichts ist so schlecht,
dass es nicht auch zu etwas gut sein könnte“.
Der trifft auf meinen Krankenhausaufenthalt ganz sicher aus drei Gründen zu:
- Wurde mir mit der Operation sehr geholfen
- Hatte ich zwangsweise Zeit innezuhalten und vieles neu zu überdenken
- Lernte ich, in meinem Zimmernachbarn Thomas H., einen ganz wunderbaren Menschen kennen.
Und über diese ungewöhnliche Begegnung möchte ich gerne berichten.
Bei meiner Einlieferung war gerade kein Einzelzimmer frei. Seitens der Klinik entschuldigte man sich. Unabhängig davon, wollte ich sowieso in ein Zweibettzimmer. Warum? Man lernt, in einer besonderen Situation, neue Menschen kennen. Die vier oder fünf Mal, die ich bisher im Krankenhaus lag, hatte ich immer Glück mit dieser Einstellung.
Dieses Mal hatte ich mehr als Glück. Mein Zimmernachbar war 59 Jahre alt und drei oder vier Tage zuvor operiert worden. Vielleicht kennen Sie das? Sie treffen einen Ihnen bisher unbekannten Mensch und haben nach ganz kurzer Zeit das Gefühl, diesen Mensch schon ewig zu kennen? So jedenfalls empfand ich die Situation, nachdem ich ins Zimmer geschoben wurde.
Nach fünf Minuten waren wir per Du und nach weniger als zwei Stunden, kannten wir unsere wechselseitige Lebensgeschichte. Natürlich noch nicht komplett, denn dazu hatten wir ja weitere fünf lange Krankenhaustage Zeit. 😉
Thomas nahm mir mit seinen Schilderungen des bisher von ihm erlebten, meine Angst vor der anstehenden OP. Er weiß gar nicht, wie sehr er mir damit geholfen hat. Meine Angst vor der OP sank damit nämlich auf Null!
Die Tage vor der Operation hatte ich noch tierische Schmerzen. Die guten Gespräche mit Thomas, ließen mich meine Schmerzen nicht nur viel besser ertragen, sondern nahezu vergessen.
Am Ostersamstag wurde Thomas entlassen. Wir waren in den Tagen unseres gemeinsamen Krankenhausaufenthalts ein tolles Team geworden. Haben tiefgehende Gespräche geführt, aber auch ganz schön zusammen geflachst und die Schwestern auf Trab gehalten. 😉
Beim Abschied kam doch etwas Wehmut auf. Hatte ich doch das Gefühl, einen guten Freund zu verabschieden. Seit Thomas´ Entlassung, hatten wir bisher jeden Tag Kontakt.
Thomas wohnt ca. 40 km von uns entfernt. Aber wie es der Zufall (?) so will, gehen wir in ca. acht Tagen in die gleiche ambulante Rehabilitationsklinik in Karlsruhe. Telefonisch sorgte ich bereits dafür, dass wir beim Mittagessen am gleichen Tisch sitzen werden.
Lieber Thomas, ich danke Dir sehr für unsere Begegnung und die wunderbaren Gespräche mit Dir. Ebenfalls sage ich Danke, dass Du mein Schmerzgestöhne und mein nächtliches Schnarchen so heldenhaft ertragen hast. Weiter gute Besserung und hoffentlich bist Du bald schmerzfrei.
Wir sehen uns in der Reha. 🙂
Langsam von Zuhause abarbeiten: 930 Emails, die während meines Krankenhausaufenthalts aufschlugen
Ganz schön happig, was in den Tagen meiner Bettlägrigkeit und meines Krankenhausaufenthalts hier aufschlug: 930 Emails.
Das wird ganz schön dauern, bis ich die alle abgearbeitet habe. 🙁
Warum diese lange Sendepause? Krankenhausaufenthalt und Operation wegen Bandscheibenvorfall
Die üble Geschichte in Kurzform:
Im Herbst 2012 beginnende und immer stärker werdende Rückenschmerzen. Wenig Beachtung geschenkt, Selbstmedikaton und Hoffnung auf Besserung. Kurz vor Urlaub am 22.12., morgens aufgewacht, linkes Bein pelzig. Schnell zum Orthopäden, Röntgen, MRT. Diagnose: Bandscheibenvorfall!
Mit Medikamenten ausgestattet in Urlaub geflogen. Mitte Januar 2013 Beginn konservativer Therapie, Schmerzen verstärken sich, uneingeschränkt weiter gearbeitet. Bis Schmerzen so stark, dass gehen kaum mehr möglich. Bei Orthopäde Infusionen gegen Schmerzen. Unvernünftig weiter gearbeitet, bis ich die letzten Tage bewegungsunfähig, mit tierischen Schmerzen, Zuhause im Bett lag.
Montag, 25. März, Einlieferung mit Krankenwagen in Krankenhaus. Sehr starke Infusionen gegen Schmerzen erhalten (Morphium). Lt. Ärzten wäre nächste Stufe Narkose gewesen! Röntgen, MRT.
Diagnose: Sogar doppelter Bandscheibenvorfall. Da Montagmorgens noch Aspirin gegen Kopfschmerzen genommen, Operation, wegen Nachblutungsgefahr, erst Donnerstag, 28.03., möglich.
Erstklassig freundliche Betreuung und Versorgung im Städt. Klinikum Karlsruhe, komplettes Team der Station C 13, Neurochirurgische Klinik, mit Prof. Dr. Uwe Spetzger.
OP verlief gut, konnte Dienstag, 2. April, Heimweg antreten. In ca. 10 Tagen beginnt ambulante Reha (drei Wochen) in Karlsruhe. Mindestens zwei Wochen nicht autofahren. Wieder belastbar, lt. Professor Spetzger, in ca. vier bis sechs Wochen.
Und Firma? Meine liebe Liebe managt, gemeinsam mit meiner Sekretärin, Frau Vogelmann, und allen Mitarbeiter/innen, alles mehr als erstklassig. Bin auf sie alle sehr sehr stolz und sehr dankbar! 🙂
Zudem im Krankenhaus einen wunderbaren Menschen (Zimmernachbar) kennengelernt.