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Im Krankenhaus: Eine ungewöhnliche Begegnung der besonderen Art

Autor: malerdeck am 4. April 2013

Gestern berichtete ich von meinem Krankenhausaufenthalt. Entlassen wurde ich am Dienstag, 2. April. Vielleicht kennen Sie ja den Spruch:

„Nichts ist so schlecht,
dass es nicht auch zu etwas gut sein könnte“.

Der trifft auf meinen Krankenhausaufenthalt ganz sicher aus drei Gründen zu:

  1. Wurde mir mit der Operation sehr geholfen
  2. Hatte ich zwangsweise Zeit innezuhalten und vieles neu zu überdenken
  3. Lernte ich, in meinem Zimmernachbarn Thomas H., einen ganz wunderbaren Menschen kennen.

 Und über diese ungewöhnliche Begegnung möchte ich gerne berichten.

Bei meiner Einlieferung war gerade kein Einzelzimmer frei. Seitens der Klinik entschuldigte man sich. Unabhängig davon, wollte ich sowieso in ein Zweibettzimmer. Warum? Man lernt, in einer besonderen Situation, neue Menschen kennen. Die vier oder fünf Mal, die ich bisher im Krankenhaus lag, hatte ich immer Glück mit dieser Einstellung.

Dieses Mal hatte ich mehr als Glück. Mein Zimmernachbar war 59 Jahre alt und drei oder vier Tage zuvor operiert worden. Vielleicht kennen Sie das? Sie treffen einen Ihnen bisher unbekannten Mensch und haben nach ganz kurzer Zeit das Gefühl, diesen Mensch schon ewig zu kennen?  So jedenfalls empfand ich die Situation, nachdem ich ins Zimmer geschoben wurde.

Mein Zimmernachbar Thomas

Nach fünf Minuten waren wir per Du und nach weniger als zwei Stunden, kannten wir unsere wechselseitige Lebensgeschichte. Natürlich noch nicht komplett, denn dazu hatten wir ja weitere fünf lange Krankenhaustage Zeit. 😉

Thomas nahm mir mit seinen Schilderungen des bisher von ihm erlebten, meine Angst vor der anstehenden OP. Er weiß gar nicht, wie sehr er mir damit geholfen hat. Meine Angst vor der OP sank damit nämlich auf Null!

Die Tage vor der Operation hatte ich noch tierische Schmerzen. Die guten Gespräche mit Thomas, ließen mich meine Schmerzen nicht nur viel besser ertragen, sondern nahezu  vergessen.

Am Ostersamstag wurde Thomas entlassen. Wir waren in den Tagen unseres gemeinsamen Krankenhausaufenthalts ein tolles Team geworden. Haben tiefgehende Gespräche geführt, aber auch  ganz schön zusammen geflachst und die Schwestern auf Trab gehalten. 😉

Ostern im Krankenhaus

Ostern im Krankenhaus

Beim Abschied kam doch etwas Wehmut auf. Hatte ich doch das Gefühl, einen guten Freund zu verabschieden. Seit Thomas´ Entlassung, hatten wir bisher jeden Tag Kontakt.

Thomas wohnt ca. 40 km von uns entfernt. Aber wie es der Zufall (?) so will, gehen wir in ca. acht Tagen in die gleiche ambulante Rehabilitationsklinik in Karlsruhe. Telefonisch sorgte ich bereits dafür, dass wir beim Mittagessen am gleichen Tisch sitzen werden.

Lieber Thomas, ich danke Dir sehr für unsere Begegnung und die wunderbaren Gespräche mit Dir. Ebenfalls sage ich Danke, dass Du mein Schmerzgestöhne und mein nächtliches Schnarchen so heldenhaft  ertragen hast. Weiter gute Besserung und hoffentlich bist Du bald schmerzfrei.

Wir sehen uns in der Reha. 🙂

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