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Meine Erfahrung und mein Bauchgefühl sagten mir: Ärger vorprogrammiert. Für diese Kunden bitte nicht arbeiten
In dieser Woche hatte ich einen Termin bei einem Interessentenehepaar. Es ging um den Anstrich von Decken und Wänden in einigen Räumen.
Massaufnahme, Kundenfragen und Beratung, sind in so einem Fall in maximal, dann geht es aber schon sehr lange, 30 Minuten erledigt. Dieser Termin dauerte allerdings 1:15 Stunde! Details erspare ich mir hier. Die Frage war für mich letztlich, ob ich ein Angebot mit integriertem „Schmerzensgeld“ mache oder ganz die Finger davon lasse.
Meine Erfahrung und mein Bauchgefühl rieten mir zu Letzterem.
Die Probleme werden noch deutlich größer. Wenn einmal der Wurm drin ist…
Gestern berichtete ich über unsere aktuellen Probleme, die durch krankheitsbedingte Mitarbeiterausfälle entstanden. Als würde das nicht schon reichen, tat sich heute Morgen ein neues großes Problem auf.
Wir renovieren in einem Haus, streichen dort u.a. Küche, Wohnzimmer, Studio und Schlafzimmer und verlegen z.T. neu Böden. Fertigstellung sollte am Freitag dieser Woche sein. Jetzt stellt sich heraus, nachdem gestern das Schlafzimmer gestrichen wurde, dass der Anstrich von der Rauhfasertapete blättert.
Heute Morgen den Schaden besichtigt. Ergebnis meiner Untersuchung: Offensichtlich ist der Erstanstrich der Rauhfasertapete (Ende der 80-er Jahre) mit einer sehr minderwertigen Dispersionsfarbe ausgeführt worden. Danach wurde noch mindestens zwei Mal überstrichen. Bei meiner seinerzeitigen Besichtigung prüfte ich haptisch und optisch die Oberfläche, ohne etwas „verdächtiges“ festzustellen.
Beim jetztigen Überstreichen kam es nun zum endgültigen „Bruch“. Durch die Durchweichung der bisherigen Farbschichten und die bei der Trocknung auftretende Spannung, löste sich die „Billigfarbe“ von der Rauhfasertapete teilweise ab. Beim Kundengespräch stellte sich heraus, es war damals eine Farbe aus dem Baumarkt!
Was ist zu tun? Die Rauhfasertapete an den Decken und Wänden von Küche, Wohnzimmer, Studio und Schlafzimmer, muss entfernt und neu tapeziert werden. Das bedeutet:
- Zusätzlicher Kostenaufwand für den Kunden, der darüber natürlich nicht erfreut ist.
- Zusätzlicher (nicht geplanter) Zeitaufwand für uns, von mindestens drei bis vier Tagen.
- Weiter Terminabsage an Kunden, bei denen wir aus Gründen 3. nicht antreten können.
Keine besonders erquickliche Situation, momentan. 🙁 Aber was will man machen? Augen zu und durch!
Auch bei malerdeck läuft nicht immer alles wunderbar rund und nach Plan. Momentan haben wir ziemliche Probleme
Zuerst das Positive. Alle Mitarbeiter/innen legten sich die letzten Wochen mächtig ins Zeug. Krankheitsbedingt sind Mitarbeiter ausgefallen. Zur Kompensation wird länger und samstags gearbeitet.
Aktuell sind wir alle mächtig am rotieren. Die Mitarbeiter/innen auf den jeweiligen Arbeitsstellen, teilweise zwei Arbeitstellen am Tag, und ich wegen der notwendigen Organisation und den besänftigenden und erklärenden Gesprächen, mit teilweise verärgerten Kunden.
Ein Mitarbeiterausfall ist bei uns kaum zu kompensieren. Kleine Teams von 1-2 Mitarbeiter/innen, sind beim Privatkunden terminlich fest versprochen. Wenn da nur ein Mitarbeiter ausfällt, bekommen wir bei den versprochenen Anschlussterminen ein großes Problem. Und das haben wir derzeit. Ein Ende ist noch nicht abzusehen.
Manche Kunden haben für eine Verschiebung Verständnis, andere wieder nicht. Bei einer solchen Drucksituation unterlaufen natürlich auch Fehler, die dann zu einem unzufriedenen Kunden führen. 🙁 Alle Beteiligten geben aber an allen Fronten und mit großem Einsatz ihr Bestes.
Für diejenigen, die einen „Springer“ vorschlagen wollen: Das ist nur theoretisch möglich, wir sind aber kein Industriebetrieb. Bei unseren kleinstrukturierten Aufträgen beim Privatkunden, würde der „Springer“ hauptsächlich unwirtschaftlich „mitlaufen“. D.h., dadurch zusätzliche Kosten und höhere Preise verursachen. Das lässt sich am Markt nicht durchsetzen.
Ergänzung am 9. Oktober: Die Probleme vergößerten sich noch!
Für Schnäppchenjäger, zum Thema Preise und Leistungen vergleichen. Merke:
Über einen etwas höheren Preis ärgert
man sich – wenn überhaupt – nur einmal.
Über schlechte Qualität aber jeden Tag.
Das Gleichgewicht der Gefühle: Der unterschätzte Gesundheitsfaktor
Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen sowie die Erfahrungen in der täglichen ärztlichen und psychotherapeutischen Praxis zeigen: Die emotionale Balance ist eine zentrale Voraussetzung für einen gesunden Körper.
Die Welt der Gefühle ist der wohl am meisten vernachlässigte Faktor für körperliches und seelisches Wohlbefinden. Psychohygiene bedeutet, auch diesen Bereich in Ordnung zu bringen. Das war bereits den Ärzten der Antike bekannt, die das Zwerchfell (als Hauptatemmuskel) als Sitz der Gefühle ansahen.
Lassen Sie’s krachen
Es ist wie beim Klima: Eine immer gleich bleibende emotionale Wetterlage ist ungesund – nicht nur ständige Angst und Trauer, sondern auch ununterbrochene Fröhlichkeit ist schädlich.
simplify-Tipp: Zwischendurch soll und darf es wie bei einem reinigenden Gewitter auch einmal richtig donnern. Gerade durch „negative“ Emotionen wie Ärger, gedrückte Stimmung oder das Spüren von Angst kommen Sie in Ihr inneres Gleichgewicht – die entscheidende Voraussetzung für eine überwiegend heitere, fröhliche Grundstimmung im Alltag.
Nehmen Sie’s wahr
Betrachten Sie Ihren Körper als den Resonanzboden Ihrer Gefühle und Gedanken. Emotionale Kompetenz heißt, die Körperempfindungen zu spüren, indem Sie Ihr Bewusstsein nach innen richten.
Das geht nur, wenn Sie sich von Außenreizen (Fernsehen, Computer) zumindest eine Zeit lang freimachen. Äußere Hektik und Anspannung behindern den feinen Zugang zum Inneren.
simplify-Tipp: Sehen Sie Ihre Körperempfindungen nicht als „Einbildung“, sondern beschreiben Sie halblaut und ohne Vorurteile, was sich in Ihnen abspielt: „Jetzt spüre ich Wut in den verspannten Schultern.“ – „Ich bin traurig und fühle einen Druck genau hier auf der Brust.“ – „Es tanzt vor lauter Freude in meinem Bauch.“ Mit tiefem, ruhigem und bewusstem Atmen können Sie diese Wahrnehmungen enorm verstärken.
Lassen Sie’s raus
Der nächste Schritt: Drücken Sie die Gefühle, die Sie in sich entdeckt haben, in angemessener Weise in Ihrem Alltag aus. Schlucken Sie’s nicht runter, sondern teilen Sie Ihre Empfindungen anderen mit – so präzise, wie Sie sie vorher empfunden haben, nicht nur als dumpfes Jammern. Gewinnen Sie Zugang zu Ihrem Innenleben, ballen Sie Ihre Fäuste, wagen Sie auch einmal ein lautes Wort.
simplify-Tipp: Richtigen Ärger werden Sie am besten los durch körperliche Bewegung (Laufen, Sport, handwerkliche Arbeit). Immer gut ist es auch, Empfindungen aufzuschreiben, in einem Tagebuch oder auch nur auf einem Zettel, den Sie danach ruhig wegwerfen können.
Zählen Sie’s auf
Wenn Sie gerade beim Schreiben sind: Erstellen Sie eine Liste aller Dinge, die Sie ärgern und die Sie belasten. Sie werden staunen, was sich da alles ansammelt, wenn Sie erst einmal damit begonnen haben: dauerhafte Überforderung durch ständige Arbeitsüberlastung, Kränkungen und Drohungen am Arbeitsplatz, einfach nur Lärm, Vorwürfe Ihres Partners oder von Verwandten, ein unangenehmer Nachbar, kaputte Geräte, Unordnung, Finanzsorgen, übertriebener Ehrgeiz, Erwartungen von anderen, Angst vor einer neuen Situation, Schulprobleme der Kinder usw.
simplify-Tipp: Kurzzeitiger Stress ist eher unproblematisch und bleibt biologisch folgenlos, wenn Sie sich mit anderen darüber aussprechen und eine substanzielle Verbesserung der Zustände herbeiführen können. Mit Entspannungsübungen, gutem Atmen und körperlichem Abreagieren lassen sich angespannte Phasen durchaus überstehen. Finden sich auf Ihrer Liste aber Punkte, die schon seit Jahren gleich bleibend bestehen, seien Sie alarmiert: Das ist der Stoff, aus dem Burnout und ernste Krankheiten entstehen können.
Sagen Sie Ja
Es ist keine Schande, sich in einer Lebenskrise zu befinden – sondern eine Aufgabe, die es mit Mut und Entschlossenheit zu lösen gilt. Lassen Sie sich bei diesem Prozess professionell unterstützen durch Ihren Arzt, einen Psychotherapeuten (manchmal in 1 Person) oder einen Coach.
simplify-Tipp: Sprechen Sie Menschen an, von denen Sie wissen, dass sie eine Krise gemeistert haben. Denn auch dazu sind Krisen da: aus ihnen zu lernen und das Gelernte an andere, hilfebedürftige Menschen weiterzugeben.
Autor: Dr. Franz Milz, weitere Infos unter kissyourlife.de
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Kunde sehr wütend. Mir ist ein unverzeihlicher Fehler unterlaufen
Montag dieser Woche, begannen wir mit Renovierungsarbeiten im Haus einer über 80-jährigen Dame. Diese hatte ein besonderes Sicherheitsbedürfnis.
Zur Besprechung der Arbeiten, eine Woche zuvor, war extra der Sohn der Dame aus Nürnberg angereist. Im Haus wird die Wohnung im OG renoviert und meine Mitarbeiter sollten Fenster, Rolläden und Türen nach einem bestimmten System „sichern“.
Das notierte ich mir alles fein säuberlich auf und erstellte die entsprechende Arbeitsanweisung für meine Mitarbeiter. Die Katastrophe war nur, dass ich bei Arbeitsbeginn offensichtlich einen Blackout hatte und die Informationen nicht an meine Mitarbeiter weitergab. 🙁
Am Dienstagmorgen im Büro, hörte ich als erstes den AB ab und wurde der Katastrophe gewahr. Der Sohn der Dame hatte, am Abend zuvor, seinem berechtigten Ärger über die Missachtung der besprochenen Punkte Luft gemacht und richtig Dampf abgelassen. Und das vollkommen zu Recht!
In dem Moment, wollte ich vor Scham im Erdboden versinken. Puh, das passiert ausgerechnet mir? Unglaublich. Für ein paar Minuten war ich wie paralysiert. Meine Versprechungen und Zusagen, nicht eingehalten. Für mich vollkommen unmöglich.
Das Kind war zwar schon ganz tief in den Brunnen gefallen, aber jetzt hieß es, schnell handeln. Sofort setzte ich mich ins Auto, fuhr beim Blumenladen vorbei und danach sofort zu unserer Kundin.
Dort angekommen, entschuldigte ich mich für meinen unverzeihlichen Fehler mit einem Blumenstrauß. Dabei erklärte ich ihr, wie peinlich und unangenehm mir das ist, die Dinge nicht an meine Mitarbeiter weitergegeben zu haben.
Die Dame war sehr nett und meinte, das sei ja alles nicht so schlimm gewesen. Meine Mitarbeiter hatten glücklicher Weise, bis auf einen kleinen Punkt, die Dinge dennoch intuitiv beachtet.
Wir hatten ein sehr nettes Gespräch und die Dame tröstete MICH, ich solle mir mein Versäumnis nicht so sehr zu Herzen nehmen.
Aber ich kann Ihnen sagen, das steckt mir jetzt noch in den Knochen. Keine Ahnung, warum mir dieser Fehler passiert ist. Kommt zwar sehr selten vor, ist aber dennoch nicht zu entschuldigen.
Auch beim Sohn der Dame, entschuldigte ich mich noch am gleichen Tag per Email.