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Heute zwei typische Geschichten erlebt: 1. Nachbarin meint, wir sind teuer. 2. Kunde wartet seit zwei Jahren auf Maler
Heute Nachmittag, bei zwei Kundenterminen innerhalb von eineinhalb Stunden, gleich zwei typische Geschichten erlebt.
„Fall 1“ ist ein langjährige Kundin, 90 Jahre alt. Dort soll ein kleines Treppenhaus renoviert werden. Bei meinem Besuch erzählte mir die alte Dame von ihrer Nachbarin. „Warum nehmen Sie immer malerdeck, das ist doch der Teuerste!“, fragte die Nachbarin zu unserer Kundin.
Schlagfertig antwortete die alte Dame: „Mit malerdeck bin ich schon über 30 Jahre zufrieden. Gute Qualität, zuverlässig und sauber. Ich bin immer sehr zufrieden. Sie mit Ihren ständig wechselnden Malern offensichtlich nicht.“ Damit war das Gespräch beendet, berichtete mir unsere Kundin.
„Fall 2“ ist ein Neukunde in einer etwas entfernten Ortschaft. Renoviert werden soll Wohn-/Esszimmer, Küche und der Vorratsraum. Der örtliche Maler renovierte vor drei Jahren die dortige Fassade.
Vor zwei Jahren bat der Kunde mehrfach um die Renovierung der vorgenannten Räume. Zwei Jahre meldet sich der Maler nicht? Wo gibt es denn sowas? Jetzt ist Schicht im Schacht und wir führen die Arbeiten aus.
Das allgegenwärtige Los eines jeden Unternehmers: Kein Auftrag
Ende Mai hatte ich einen Angebots- und Beratungstermin bei einem potenziellen Kunden. Zu vielen Dingen hatte man spezielle Fragen, die nicht einfach mit Ja oder nein zu beantworten waren. Dann gab es noch einige Dinge/Fragen, die mit unserem Gewerk nichts zu tun hatten: „Schauen Sie einmal bitte noch mit in die Garage, mit in den Keller…“
Der Termin dauerte ca. eine gute Stunde. Rein „technisch“ (Begutachtung und ausmessen), wäre die Angelegenheit in zehn Minuten erledigt gewesen. Zeitnah verschickte ich das Angebot. Nachdem ich nichts mehr von diesem Kunden hörte, fragte ich nach und erhielt am 24. Juni diese Antwort.
Der „Kollege“ hatte den Termin beim Kunden am 8. Mai, bis dato es aber nicht geschafft (nach über zwei Wochen), ein Angebot abgzugeben. Der Kunde wollte sich ja bei mir melden, wie er schrieb. Erst nach meiner nochmaligen Nachfrage, erhielt ich diese lapidare Antwort.
Und was kann der Grund sein, für „Leider können wir den Auftrag nicht an Sie vergeben“? Nur ein einiger Grund kommt dabei infrage: Der Preis!
Aber vielleicht nimmt man für einen billigen Preis in Kauf, dass die Ausführung vielleicht genauso schleppend vor sich geht, als die Angebotserstellung?
Kunde: „Ihr Angebot kam schnell und war aussagekräftig. Leider verhält es sich mit dem Vergleichsangebot nicht so.“
Am Freitanachmittag des 31. Mai, hatte ich einen Kundentermin mit intensiver Beratung. Dabei eröffnete mir der Kunde, dass er selbstverständlich, zum Vergleich, noch ein anderes Angebot einhole. Der Kollege komme am 8. Juni.
Meine Antwort war: „Das können Sie sich sparen, wir sind unvergleichlich!“ 😉
Im Normalfall geht das Angebot spätestens nach zwei bis drei Tagen an den Kunden. Hier war die Ausarbeitung sehr aufwändig und der Abgabetermin mit dem Kunden so abgestimmt. Am Donnerstag, 6. Juni, schickte ich das Angebot an den Kunden.
Vor wenigen Tagen fragte ich per Email beim Kunden nach dem Stand der Dinge und erhielt diese Anwort.
Das ist keine Seltenheit, dass ein Kunde beim Handwerker mehrfach nach dem Verbleib des Angebots nachfragen muss. Hier sind bereits zweieinhalb Wochen vergangen und das Angebot liegt noch nicht vor. Ein kleiner strategischer Vorteil für uns.
Bin schon sehr gespannt, ob letztlich Kompetenz, Zuverlässigkeit, Qualität und Termintreue gewinnen oder ob doch wieder alleine der Preis entscheidet?
Das war mir aber peinlich: Bin 20 Minuten zu spät zum Termin gekommen
Gestern hatte ich um 14:30 Uhr einen Kundentermin. Meine Vortermine zogen sich alle länger als geplant hin. Bereits um 14 Uhr wusste ich, dass ich mich bei dem 14:30 Uhr-Termin verspäten werde und wollte den Kunden per Handy rechtzeitig informieren.
Wenn ich zu einem Kunden fahre, drucke ich mir vorher alle Kontaktdaten aus. So habe ich auch immer die Telefonnummer dabei. Bei meinem Anruf hörte ich allerdings die Ansage: „Diese Telefonnummer ist nicht vergeben.“ „Habe ich mich verwählt?“, dachte ich. Nummer verglichen, noch einmal gewählt, gleiche Ansage.
Danach suchte ich die Nummer im Online-Telefonbuch, aber der Kunde hatte keinen Eintrag. Durch die Suchaktion nach der richtigen Telefonnummer verlor ich noch mehr Zeit. Nicht nur der gestern erneut heißen Temperaturen, kam ich ganz schön ins Schwitzen.
Stellte ich mir doch vor, wie der Kunde, immer wieder auf die Uhr schauend, auf mich wartet und ich dem Klischee des unpünktlichen und nicht informierenden Handwerkes voll entspreche. Bei dem Gedanken standen mir noch mehr Schweißperlen auf der hohen Stirn. Sehr peinlich.
Pünktlichkeit ist mir ein wichtiger Faktor in der Kundenbeziehung. Das war die Notiz, die ich bei meinem um ca. 20 Minuten verspäteten Eintreffen auf dem Wohnzimmertisch liegen sah.
Bei meinem Eintreffen entschuldigte ich mich vielmals. Da ich dachte, mir beim ersten Kundenkontakt eine falsche Telefonnummer notiert zu haben, wollte ich das abklären. Dabei stellte sich heraus, dass das Ehepaar längere Zeit mit dubiosen Telefonanrufen belästigt wurde, deshalb eine neue Telefonnummer beantragte und auch nicht mehr im Telefonbuch steht.
Glücklicher Weise nahm mir das Ehepaar die Verspätung nicht krumm und hatte Verständnis für die Situation. Puh, Glück gehabt!
Versprochen wurde „…perfekter Service“, erlebt haben wir das Gegenteil: Hotel Schloss Steinburg in Würzburg
Das Hotel Schloss Steinburg, verspricht auf seiner Internetseite u.a. einen „perfekten Service“.
Auch aus diesem Grund, wählten mein Freund Peter und ich das Hotel, als letzte Etappe unserer Radtour (Bericht folgt), aus. Am Samstag, 1. September, übernachteten wir dort. Der Einzelzimmerpreis betrug € 130,–.
Am Sonntagmorgen, beim Frühstück, wurden wir nicht, wie die anderen Gäste, mit persönlichen Tischkärtchen auf dem Tisch freundlich begrüßt. Sind wir Gäste zweiter Klasse, fragten wir uns?
Das Kaffeetrinken wurde zur Qual, da kein Personal im Raum war, um Kaffee nachzuschenken. Musste mich selbst auf Personalsuche begeben, um Kaffee zu erhalten.
Am Dienstag, 11.09, schrieb ich dem Hotelinhaber, Herrn Lothar Bezold, eine Email mit unseren Erlebnissen in seinem Hotel.
Hier der ganze Text:
Sehr geehrter Herr Bezold,
am 1. September 2012, waren ein Kollege und ich Gast in Ihrem Hause. Unser allgemeines Wohlgefühl, wurde durch zwei Begebenheiten, die ich Ihnen hier gerne schildere, sehr getrübt.
Am Sonntagmorgen, kamen wir um etwa 08:00 Uhr zum Frühstück. Im Frühstückssaal saßen zu diesem Zeitpunkt an einem Tisch ca. vier Personen. Als erstes fielen mir sehr angenehm die freundlichen Begrüßungsschildchen für die Gäste auf den Tischen auf. Nach einer Wartezeit von vielleicht einer Minute, erschien eine Servicedame. Diese fragte ich, wo unser Tisch sei. Antwort:“ An jedem freien Tisch (ohne Tischkärtchen) können Sie gerne Platz nehmen.“
Wir wurden also nicht mit einem Tischkärtchen freundlich zum Frühstück begrüßt, wie die anderen Gäste. Ob man will oder nicht, kommt man sich dabei sofort als Gast zweiter Klasse vor.
Zum Frühstück Platz genommen, dauerte es eine ganze Weile, bis wir endlich nach Kaffee gefragt wurden. Mir wurde eine Tasse Kaffee eingeschenkt. Nach einiger Zeit hätte ich gerne eine zweite Tasse Kaffee getrunken, es waren aber die ganze Zeit keine Servicekräfte im Raum, die dies hätten registrieren können. Nach weiteren langen Minuten, machte ich mich auf die Suche.
Auf der Terrasse wurde von Ihren Servicekräften Tische eingedeckt. Ich machte mich bemerkbar und bat um eine weitere Tasse Kaffee. „Ich komme gleich“, sagte die verantwortliche Dame. Das „Gleich“ dauerte aber noch mehrere Minuten. Weiterhin war im Frühstücksraum die ganze Zeit kein Servicepersonal zu sehen.
Noch in keinem Hotel habe ich es je erlebt, mich selbst auf die Suche nach dem Servicepersonal machen zu müssen, um eine weitere Tasse Kaffee zu erhalten. So war es allerdings bei der dritten Tasse Kaffee erneut. Das trübte den Frühstücksgenuss, und nicht nur den, sehr erheblich.
Ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass die von mir erlebten Serviceleistungen Standard Ihres Hauses sind. Selbst Servicedienstleister, wollte ich Ihnen das einmal mitteilen.
Mit farbenfrohen und Grüßen aus Eggenstein-Leopoldshafen, Ihr
Opti-Maler-Partner®, Werner Deck
Da passt es in´s Bild, dass meine Email ohne Antwort blieb.
Fehler sind menschlich und passieren, auch mir selbstverständlich. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht. Perfekten Service versprechen und auf meine Hinweise keine Reaktion zeigen, ist dafür sicher nicht der Königsweg.
Ein schöner Ausblick von der Terrasse alleine, reicht eben für den „perfekten Service“ leider nicht aus. 🙁
Nach dem Erlebten, werde ich dieses Hotel nie mehr besuchen.
Ergänzung am 19.09.2012:
Es erfolgte seitens des Hotels doch noch eine Kontaktaufnahme und Entschuldigung. Lesen Sie hier die Fortsetzung.