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Verblüffende Erkenntnisse über Partnerschaft und Liebe

Autor: malerdeck am 19. September 2014

Jeder trägt eine Reihe von Erkenntnissen über das andere Geschlecht mit sich herum. Aber halten sie einer ernsthaften wissenschaftlichen Überprüfung stand? Amerikanische Wissenschaftler haben 4 solcher populären Weisheiten untersucht. Hier ihre Ergebnisse.

Alltagstauglichkeit prüfen

Landläufige Meinung: Der Weg ist das Ziel. Junge Paare sagen oft: Wenn wir uns lieben, verstehen und sexuell gut zueinander passen, werden wir den Alltag schon irgendwie meistern.

pasen wir zusammen?

Alltagstauglichkeit prüfen

Forschungsergebnis: Der Weg ist nicht das Ziel, viel wichtiger ist die Vorbereitung. Eine Partnerschaft funktioniert auf längere Sicht nur, wenn beide effektiv zusammenarbeiten können. Die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben (einkaufen, Wäsche waschen,Wohnung einrichten) zu koordinieren, ist entscheidend für eine glückliche Partnerschaft.

Die amerikanischen Ärzte Paul Eastwick und Eli Finkel nennen das Synchronisation: Wie weit kann sich der eine auf den anderen in seiner Zeitplanung und Organisation einstellen?

simplify-Rat: Während der Kennenlernphase sollte ein Paar nicht nur romantische Abende verbringen, sondern auch „Alltag“ üben. Wenn ein Partner sich zeitlich und organisatorisch nicht auf den anderen einlassen kann, tut er das (so das Resultat der Studie von Eastwick und Finkel) auch nach der Hochzeit oder dem Zusammenziehen nicht. Beauftragen Sie sich gegenseitig, dass jeder von Ihnen eine Liste mit 6 Aufgaben abarbeiten muss. Danach fragen Sie sich: Wie gut haben wir das gemeistert?

Wählerisch sein

Landläufige Meinung: Es ist gut, zu allen Menschen gleichermaßen freundlich zu sein.

Forschungsergebnis: Das gilt nicht für Liebe und Romantik. Eastwick und Finkel haben die Kandidaten von Speed-Dating-Treffen untersucht, bei denen sich 9 Frauen und 9 Männer je 5 Minuten lang interviewen und dann auf einer Liste auswählen, mit welchen der 9 sie sich noch einmal treffen möchten.

Resultat: Personen, die nur ein paar Namen ankreuzten, waren für die anderen interessanter als solche, die nicht so wählerisch waren.

Gäste amüsieren sich

Seien Sie wählerisch

simplify-Rat: Wenn Sie viele potenzielle Partner treffen (z. B. auf einer Party oder am Arbeitsplatz), sollten Sie klug auswählen, mit wem Sie sich näher befassen.

Finkel warnt jedoch davor, sein Forschungsergebnis als Einladung misszuverstehen, zu Hause sitzen zu bleiben oder das nervige „Ich bin schwer zu kriegen“-Spiel zu spielen.

Er rät: „Machen Sie den Menschen, die Sie interessieren, den Zugang zu sich leicht – und allen anderen schwer. Das erhöht Ihre Attraktivität.“

Lob austeilen

Landläufige Meinung: Anerkennung findet sie (oder er) doch im Beruf genug. Da muss ich sie (oder ihn) nicht auch noch in unserer Partnerschaft feiern.

Forschungsergebnis: Wenn ein Partner den anderen lobt, bringt das enorme positive Energie in eine Beziehung, viel mehr als das typische „Ich würde dich doch auch lieben, wenn du nicht so erfolgreich wärst“. Die Ärztin Shelly Gable leitete eine Studie der Universität von Santa Barbara, bei der klar wurde: Paare, die ihre beruflichen Erfolge ausdrücklich feierten, trennten sich weit seltener als Paare, die sich nur in schwierigen Zeiten beistanden.

simplify-Rat: Wenn Ihr Partner mit guten Nachrichten zur Wohnungstür hereinstürmt, nehmen Sie das aufmerksam wahr und reagieren Sie ehrlich positiv. Sie müssen nicht jede kleine Gehaltserhöhung mit einem 5-Gänge-Menü feiern – ein einfaches und ehrliches Lob genügt (obwohl Sie das Angebot eines 5-Gänge-Menüs ab und zu schon annehmen dürfen).

Bedürfnisse äußern

Landläufige Meinung: Ein Partner sollte dem anderen helfen, seine verborgenen Möglichkeiten zu entdecken, und darf ihn daher durchaus auf Fehler hinweisen. Beispiel: „Für jeden anderen nimmst du dir Zeit, nur nicht für mich. Das musst du ändern.“

miteinander reden

Bedürfnisse äußern

Forschungsergebnis: Auch in glücklichen Beziehungen reagiert ein Partner auf eine zornige Bemerkung mit Zorn. John Gottman, Gründer des berühmten Eheforschungslabors Love Lab, empfiehlt einen „weichen Einstieg“: „Ich fühle mich in letzter Zeit so allein. Ich brauche einfach mehr von dir in meinem Leben.“

simplify-Rat: Sagen Sie Ihrem Partner konkret, was Sie von ihm brauchen und wie er Ihnen das geben kann. Viele halten es für eine Schwäche, Bedürfnisse zu haben, und geben sie ungern zu. In Wirklichkeit, so Gottman, ist es jedoch eine große Stärke, seine Bedürfnisse zu kennen und formulieren zu können. Anstatt „Ich hab es so satt, für dich zu kochen, du fauler Kerl!“ sagen Sie besser: „Mich langweilt mein eigenes Gekoche. Wir sollten essen gehen, oder du kümmerst dich eine Zeit lang um das Abendessen.“

Ein schöner Spruch von John Gottman

Wenn Sie das nächste Mal einen Vorwurf Ihres Partners hören, antworten Sie: „Kein Mensch kann friedlich zuhören, wenn er angegriffen wird. Außer vielleicht der Dalai Lama. Und der ist nicht verheiratet.“

Autor: Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

 

Partnerschaft: Die 7 Geheimnisse einer glücklichen Ehe

Autor: malerdeck am 14. Februar 2013
Geheimnisse einer glücklichen Ehe

Geheimnisse einer glücklichen Ehe

Der Ehe- und Familienpsychologe John M. Gottman hat über 20 Jahre lang erforscht, warum Ehen scheitern. In einem so genannten Ehelabor, einem Appartement für Wochenendausflüge in der Nähe von Seattle, hat er mit allen Mitteln der Kunst Paare bei ihrem alltäglichen Verhalten beobachtet, gemessen und befragt.

Dabei kam nicht nur heraus, woran Ehen zu Grunde gehen, sondern vor allem auch, was glückliche Ehen am Leben erhält. In 7 Strategien hat er seine Ergebnisse zusammengefasst, die sich für Eheleute ebenso eignen wie für nicht-eheliche Paare.

1. Geheimnis: Aktualisieren Sie Ihre Partner-Landkarte

Als Mitglied eines Paares tragen Sie eine innere Landkarte des anderen mit sich herum. Alles Wissen über Eigentümlichkeiten und Besonderheiten Ihres Partners ist dort vermerkt: wie viele Minuten er sein Ei gekocht haben mag, was er als Kind werden wollte, welchen Duft sie besonders schätzt, welche Kollegen sie gerne mag … Für eine gute Partnerschaft ist es wichtig, diese Karte auf dem neuesten Stand zu halten, denn ihr Partner verändert sich. Je mehr Sie voneinander wissen, umso leichter können Sie in gutem Kontakt miteinander bleiben. Trotzdem wird es noch genügend weiße Flecken auf der Karte geben.

simplify-Tipp: Bleiben Sie Forscher. Gönnen Sie sich und Ihrem Partner immer wieder Entdeckungsreisen zu den nebligen Gegenden auf Ihrer Karte: alte Familienmythen, Ängste, das Verhältnis zur Religion. Auch die altbekannten Plätze machen Veränderungen durch. Fragen Sie ohne Scheu, was Ihren Partner wirklich bewegt. Erhalten Sie sich die Freude daran, Ihren Lebensbegleiter stets von neuem interessant zu finden.

2. Geheimnis: Pflegen Sie Zuneigung und Bewunderung

Die antreibende Kraft einer Beziehung sind die Gefühle füreinander. Sie bilden den Kitt, der alles zusammenhält. Erwarten Sie nicht, dass diese von allein im optimalen Zustand bleiben. Gefühle müssen gepflegt werden. Wenn Sie die positiven Aspekte Ihrer Beziehung erkennen und würdigen, stärkt das Ihre Beziehung und gibt Kraft auch für schwierige Bereiche.

simplify-Tipp: Erinnern Sie sich gemeinsam an Ihre wunderbarsten gemeinsamen Momente. Lassen Sie zusammen und auch alleine die menschliche Schönheit des anderen immer wieder aufleben. Nehmen Sie ein Fotoalbum zur Hand und schwelgen Sie in Erinnerungen. Denken Sie daran, wie Sie Ihren Partner kennen gelernt haben. Was haben Sie besonders an ihm geschätzt? Wenn Sie die altgeliebten Qualitäten nicht mehr heraufbeschwören können, öffnen Sie Ihre Sinne für seine neuen: Was an ihm bewundern und respektieren Sie? Was mögen Sie besonders gerne? Was bringt Sie dazu, liebevoll über ihn zu schmunzeln?

3. Geheimnis: Zuwendung statt Abwendung

Im Alltag eines Paares gibt es zahllose Möglichkeiten, sich einander zuzuwenden. „Ich hatte letzte Nacht einen schlimmen Alptraum“ ist ein Angebot, Aufmerksamkeit zu schenken. Bleiben Sie immer in Kontakt! Durch Ihre liebevolle Zuwendung entsteht Romantik. Es muss nicht gleich ein Dinner zu zweit im Mondschein sein. Romantik entsteht nicht durch besondere Situationen, sondern durch Romantik wird eine Situation besonders. Zärtlichkeit steckt im Detail.

simplify-Tipp: Lehnen Sie Angebote Ihres Partners nicht ab. Wenden Sie sich ihm zu: am Frühstückstisch, beim gemeinsamen Einkaufen, bei der abendlichen Heimkehr. Erkundigen Sie sich nach dem Tag des anderen. Bleiben Sie interessiert an den Aktivitäten des anderen – die einfachste und billigste Eheversicherung.

4. Geheimnis: Lassen Sie sich beeinflussen

In einer Partnerschaft stehen oft unterschiedliche Standpunkte nebeneinander. Immer wieder geht es dabei um Macht: Wofür soll Geld ausgegeben werden? Wie wertvoll ist die Hausarbeit? Wer entscheidet, ob der Beruf Vorrang haben darf? Mal können beide Standpunkte nebeneinander existieren, oft aber verlangt es nach einer Entscheidung. Nach den Ergebnissen von Gottmans Studien scheinen sich vor allem Männer schwer damit zu tun, die Meinung der Frau anzuerkennen und sich von ihr beeinflussen zu lassen.

simplify-Tipp: Machen Sie Zugeständnisse. Geben Sie etwas von Ihrer Macht ab, ohne sich dabei selbst zu verbiegen. Wenn Ihnen das schwer fällt, respektieren Sie wenigstens, dass jeder Mensch ein Recht auf seine eigene Position hat. Zum Geheimnis einer glücklichen Partnerschaft gehört es, aus unterschiedlichen Standpunkten ein gemeinsames Gesamtkunstwerk entstehen zu lassen – das auch Ecken und Kanten haben darf.

5. Geheimnis: Lösen Sie Ihre lösbaren Probleme …

Konflikte wegen einer aktuellen Situation sind meist lösbar, solange Sie den geeigneten Weg finden: Üben Sie keine bittere oder niederschmetternde Kritik, vermeiden Sie jede Spur von Verachtung. Die meisten Konflikte enden in dem Ton, in dem sie angefangen haben sorgen Sie also für einen guten Anfang. simplify-Tipp: Verwenden Sie Ich-Botschaften, keine Du-Anklagen. Statt „Du bist immer so unsensibel“ lieber „Ich fühle mich nicht richtig verstanden – bitte hör’ mir mal zu“. Vermitteln Sie Ihrem Partner auch im Streit, dass Sie ihn lieben und schätzen. Heben Sie von Zeit zu Zeit die weiße Flagge und signalisieren Sie Kompromissbereitschaft. Nehmen Sie auch die kleinen Rettungsversuche Ihres Partners an: ein zustimmendes Nicken, ein Lächeln oder ein Selbsteingeständnis.

simplify-Tipp: Vereinbaren Sie ein non-verbales Signal für einen solchen Rettungsversuch, zeigen Sie z. B. einen Gegenstand, der Sie an Ihren schönsten Urlaub zu zweit erinnert. Gönnen Sie dann sich beiden eine Pause von mindestens 20 Minuten. Danach sind Kompromisse viel leichter möglich.

… und leben Sie mit den unlösbaren

Tolerieren Sie die Fehler des anderen. Lösen Sie sich aus der Haltung „Wenn mein Partner nur anders wäre“. Bei der Bewältigung von Konflikten geht es nicht darum, den anderen zu ändern, sondern einen gemeinsamen Weg fürs Miteinander zu finden.
simplify-Tipp: Wenn Sie unter Ihrem Partner leiden, beschreiben Sie ihm nur, was Sie dabei erleben. Sehen Sie nicht zu sehr in die Zukunft („Wenn du so weitermachst, kriege ich noch Krebs!“), sondern schaffen Sie eine gute Gegenwart. Dann ist es viel wahrscheinlicher, dass Ihr Partner sich doch noch ändert, denn das Leben ist Wandel.

6. Geheimnis: Überwinden Sie Pattsituationen

Viele Ihrer Werte, Einstellungen und Träume scheinen einfach nicht mit denen Ihres Partners zusammenzupassen. Werden Sie sich der grundlegenden Differenzen bewusst, die hinter wiederkehrenden Konflikten stehen. Respektieren Sie den Unterschied zwischen sich, der Sie auch weiterhin begleiten wird. Entwerfen Sie Strategien, um damit umzugehen – vor allem mit Humor. Sehen Sie der Realität ins Auge: Sie hätten auch mit einem anderen Partner grundlegende Differenzen.

7. Geheimnis: Schaffen Sie einen gemeinsamen Sinn

Erforschen Sie gemeinsam die Grundlagen, die Ihre beiden Herzen berühren: Was sind Ihre tiefsten persönlichen Ziele? Auf dieser Grundlage können Sie Ihr gemeinsames Haus bauen. Unter dem Dach einer glücklichen Partnerschaft haben auch die Träume, Visionen und Ziele der beiden einzelnen Partner Platz. Entscheiden Sie zusammen, welche Ihrer individuellen Visionen Sie in das gemeinsame Haus übernehmen und welche sozusagen in Ihrem eigenen Zimmer bleiben. Gestehen Sie dem anderen stets einen solchen privaten Raum zu. Aber laden Sie ihn ein, seine innersten und wichtigsten Träume nicht für sich zu behalten, sondern in den schönsten Raum des gemeinsamen Hauses zu integrieren.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

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