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„Wir möchten, dass Sie vorbeikommen und uns ein kostenloses und unverbindliches Angebot erstellen!“

Autor: malerdeck am 31. Januar 2012

Anruf von gestern Vormittag. Wenn ich diesen Satz (Artikelüberschrift) höre, weiß ich genau, was die Glocke geschlagen hat: Es werden viele Firmen abgefragt und es wird von vorneherein Wert auf sehr große Distanz gelegt.

Die Geschichte. Dame ist am Telefon und möchte, dass ich vorbeikomme, kostenlos und unverbindlich, natürlich. Stimmlich macht sie mir einen etwas unsicheren Eindruck. Gleich merke ich auch, warum.

Der feige Ehemann, schickt seine Frau vor

Im Hintergrund steht nämlich ihr Gatte, der ihr vorflüstert, was sie zu sagen hat. Der Feigling schickt seine Ehefrau vor.

Höflich und freundlich stelle ich meine Fragen. Zunächst frage ich nach der Adresse und registriere: Fahrzeit für eine Strecke, ca. 30 Minuten. Danach frage ich, was renoviert werden soll. Das Wohn-/Esszimmer soll neu gestrichen werden. Dann frage ich nach der Zimmergröße. Die Fahrt/Zeit kann ich mir sparen.

Die Dame am Telefon unsicher, im Hintergrund immer ihren soufflierenden Ehemann im Nacken. „Da kann ich Ihnen schon einmal eine Hausnummer am Telefon nennen“, sagte ich, nachdem ich alle Informationen hatte. Kalkulierte kurz am PC und nannte der Dame den Preis.

Ob da auch das Umräumen der Möbel enthalten sei, wollte der flüsternde Gatte im Hintergrund wissen. „Die Räumarbeiten werden auf Stundennachweis ausgeführt und gesondert in Rechnung gestellt“, ließ ich den Flüstermann – durch seine Gattin – wissen.

Nachdem sich die Dame bei ihrem flüsternden Ehemann (flüsternd) versicherte, dass er keine Fragen mehr hatte, die Standardantwort nach solch einem Gespräch: „Ich bespreche das jetzt mit meinem Mann und bei Bedarf melden wir uns wieder.“ Von „vorbeikommen“ war nicht mehr die Rede.

Gesprächsdauer, ca fünf Minuten. Hätte ich dem Wunsch entsprochen und wäre persönlich vorbeigekommen, hätte der zeitliche Aufwand ca. 1,5 Stunden betragen!

So versuche ich im Vorfeld schon abzuklären, ob eine Anfahrt überhaupt notwendig ist. Damit ist beiden gedient. Die Anruferin/der Anrufer hat eine Preisvorstellung von mir erhalten und ich habe mir viel Zeit gespart.

Kunde schreibt mir: „Ihr Angebot liegt um ein vielfaches über meinen Vorstellungen.“ Welchen Vorstellungen?

Autor: malerdeck am 30. Januar 2012

Am Mittwoch, 18. Januar, hatte ich einen Beratungs- und Angebotstermin. Das Angebot sagte ich für Anfang der kommenden Woche zu. Am Montag, 23. Januar, wurde das Angebot verschickt.

Am gestrigen Sonntagmorgen, schickte mir der „Kunde“ diese Email.

Angebotsabsage: "Ihr Angebot liegt um ein vielfaches über meinen Vorstellungen."

Angebotsabsage: „Ihr Angebot liegt um ein vielfaches über meinen Vorstellungen.“

Der Mann hat Ahnung vom Malerhandwerk! Was will ich mit solchen „Kunden“? Ein Besserwisser-Schlauberger-Schreiben, nicht einmal ein Dankeschön für meine Mühen?

Hätte die Nachricht z.B. gelautet: „Sehr geehrter Herr Deck, vielen Dank für Ihr Angebot. Der Preis liegt allerdings deutlich über meinem Budjet. Deshalb mache ich die Arbeiten selbst. Danke für Ihre Mühe.“, wäre ich zur Tagesordnung übergegangen.

So aber, musste ich dem guten Mann antworten. Hier meine Antwort von heute.

Dafür opfere nicht meine wertvolle Arbeitszeit

Dafür opfere nicht meine wertvolle Arbeitszeit

Das musste ich einfach los werden. Jetzt geht es mir deutlich besser!

Kein Geld verdienen kann ich auch ohne zu arbeiten

Kein Geld verdienen, kann ich auch ohne zu arbeiten! 🙂

Kein Geld verdienen, kann ich auch ohne zu arbeiten! Diese Angebote nur gegen Bearbeitungsgebühr

Autor: malerdeck am 13. Dezember 2011

Kein Geld verdienen, kann ich auch ohne zu arbeiten. Ein ganz wunderbarer Spruch, den ich vor ein paar Wochen in einem Blog gelesen habe. Und der lässt sich in der Praxis doch öfters anwenden. Zum Beispiel bei diesen drei Fällen einer Preisanfrage.

Fall 1

Anfrage über Twitter erhalten und zusätzlich etwas später eine konkretisierende Email. Termin vereinbart, 45 Minuten Fahrzeit (ein Weg) in Kauf genommen, beraten, Aufmaß von Fassade und Innenräumen genommen und erstes Angebot für Innenarbeiten erstellt. Danach kam eine Absage, mit dem Wunsch, auch noch das Angebot für die Fassade zu erhalten.

Anfrage über Twitter

Anfrage über Twitter

Anfrage konkretisiert

Anfrage konkretisiert

Beeindruckt von Pünktlichkeit und Genaugkeit, aber über Preis erschrocken

Beeindruckt von Pünktlichkeit und Genaugkeit, aber über Preis erschrocken

Meine Antwort darauf:

Bearbeitungsgebühr wird im Auftragsfall vergütet

Bearbeitungsgebühr wird im Auftragsfall vergütet

Erwartungsgemäß nichts mehr gehört.

Fall 2

Diese Firma hat vor einigen Monaten schon einmal ein Angebot angefordert und erhalten. Damals erhielt ich eine Email, dass die Budgetgrenze bei € 7.500,00 liegt (15% unter meinem Preis) und man bat um mein Entgegenkommen. Nun erhielt ich erneut eine Anfrage dieser Firma.

Preisanfrage für eine Bürorenovierung

Preisanfrage für eine Bürorenovierung

Meine Antwort darauf:

Bearbeitungsgebühr wird im Auftragsfall vergütet

Bearbeitungsgebühr wird im Auftragsfall vergütet

Erwartungsgemäß nichts mehr gehört.

Fall 3

Preisanfrage

Meine Antwort:

Bearbeitungsgebühr wird im Auftragsfall vergütet

Erwartungsgemäß nichts mehr gehört.

Mein Fazit:

Wir leben nicht nur vom Angebote machen, sondern nur von Aufträgen ausführen! Deshalb erachte ich die Schutzgebühr (Vergütung bei Auftragserteilung), als fair. Zudem trennt sich so die Spreu vom Weizen.

Das mache ich natürlich nicht standardmäßig. Das Mittel der Schutzgebühr setze ich immer dort ein, wo ich mir fast sicher bin, lediglich als Preisbarometer zu dienen und einer von zig Angefragten zu sein.

Denn, wie gesagt:

Kein Geld verdienen, kann ich auch ohne zu arbeiten

Kein Geld verdienen, kann ich auch ohne zu arbeiten!