Um es gleich vorweg zu sagen, ich mache mich über niemanden lustig oder äußere mich abwertend. Ich stelle nur fest, nenne die Fakten und sage meine Meinung dazu.
Recherchierte gestern ein wenig im Internet und fand dabei diese Homepage. 🙁
Jetzt könnte man hinter den jeweiligen Schlagworten einen Link vermuten, aber weit gefehlt. Nichts tut sich! Keine weiteren Informationen. Nicht einmal eine Adresse und schon gar kein, gesetzlich vorgeschriebenes, Impressum.
Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie stiefmütterlich im Handwerk noch immer das Thema Internet behandelt wird und wie stark die Notwendigkeit einer eigenen Homepage unterschätzt wird.
Dabei liegen die Fakten klar ganz klar auf dem Tisch:
- Studie: 55 Prozent suchen Handwerker im Internet
- Druckerzeugnisse haben als Suchquelle ausgedient
- Klempner, Maler und Elektrotechniker sind bei der Online-Suche vorne
Wer einen Handwerker sucht, tut dies am häufigsten im Internet. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Innofact AG, bei der insgesamt 965 Personen befragt wurden, die in den vergangenen zwei Jahren einen Handwerker beauftragt haben.
Dazu das Ergebnis meiner eigenen aktuellen Studie: Benutzen Sie noch ein Telefonbuch oder suchen Sie die Informationen online?
- 89 Prozent suchen online nach einem Handwerker
- Nur noch 11 Prozent benutzen ein Telefonbuch
Die Internetnutzung der älteren Herrschaften wird ebenfalls ständig unterschätzt. Fast 50% der über 60-Jährigen sind aber im Internet unterwegs. Bei den 50 – 59-Jährigen sind es sogar 82%. Dazu die Zahlen der Internet-Strukturdaten der Forschungsgruppe Wahlen.
Und rund 27 Prozent der 65- bis 75-Jährigen sind in sozialen Netzwerken aktiv, siehe Deloitte-Studie “The State of Media Democracy 2012″.
Nach meiner Internetstudie aus 2012, haben 46% der Handwerksbetriebe noch immer keine Homepage.
Eine Homepage ist doch heute für kleines Geld zu bekommen. Deshalb kann ich es persönlich nicht verstehen, warum dieses unabdingbare Medium im Handwerk nicht oder nur stiefmütterlich genutzt wird. Insbesonders dann, wenn man sich die oben genannten Zahlen, Fakten und Studien ansieht.
Eine gutgemachte Homepage, die inhaltlich für das steht, was angeboten ist, ist nicht mehr schwer zu programmieren. Inhaltlich ist die Sache nach wie vor nicht leicht. Inhalte, die mit Pfunden wuchern, sucht man auch auf grafisch und usability-technisch gutgemachten Homepages noch heute. Und vermißt dies nach wie vor. Auf vielen besser gemachten Homepages steht inhaltlich nur blutleeres Marketinggewäsch, ohne „Duftmarke“, Kundenbindung und Unverwechselbarkeit. Ebenso sehen viele Vertreter solcher Blutleeren-Homepages aus: veranzugt, verwechselbar und beliebig. Nur nicht auffallen: Mausgrau geht die Welt zugrunde.
Hiergegen wechseln sich „die Anderen“ ab, das sind diejenigen, die eine Phase Menschlichkeit verspritzen, von ihrem Alltag erzählen, ihr Wissen nicht vergeheimissend hosten, sondern „sharen“ und der Welt den eigenen Beruf etwas näher bringen. Mit lustigen, schrägen oder sogar wissenswerten Details, aus dem Nähkästchen plaudern.
Das macht auch den Wert gutgemachter Blogs aus: Dass sie uns die Möglichkeit geben, die anderen Facetten des Denkens aus anderen Perspektiven zu erahnen. Das schätze ich auch am malerdeck-Blog. Wenn ich auch weiß, dass Bloggen wie eine Quadratur des Kreises sein kann.
In diesem Sinne sagt übrigens auch die obige Homepage als Beispiel etwas aus. Sie sagt aus, dass der Firmeninhaber nicht weiß, sich beruflich und fachlich darzustellen. Das kann auch Vorteile haben: Wenn er seinen Wert nicht kennt, ist sein Auftritt eine Verleitung, ihn zu beauftragen, weil er wahrscheinlich sehr viel billiger ist, als derjenige, der mit einem Internetauftritt „gekonnt protzt“.
Das denke ich so ungefähr darüber. Und weiter so.
Trotz dieser Studien tun sich Handwerker immer noch sehr schwer, sich dem Thema in Internet zu nähern. Abgesehen davon, ob es eine Webseite gibt oder nicht. Vielleicht ist es die Angst davor die eigenen Inhalte und dem Gesagtem zum Unternehmen nicht mehr kontrollieren zu können?
Oftmals sind es aber auch die eigenen Fähigkeiten, dieses Medium in seiner Grundsubtanz richtig bedienen zu können. Es wäre ein leichtes, dieses zu erlernen, sofern der Handwerker dem offen gegenübersteht. Dann käme die eigene Webseite von ganz allein.
Guten Tag Herr Deck,
als Inhaber einer Internetagentur höre ich auch aus dem Handwerk immer wieder Sätze wie: „das brauchen wir nicht, wir bekommen unsere Kunden auf Empfehlung“, „gute (lukrative) Kunden kommen nicht aus dem Internet“ etc., bei dem Thema Social Media steigen die meisten sowieso aus.
Meiner Erfahrung nach generiert eine in Suchmaschinen gut auffindbare Homepage stetig Neukunden. Wichtig ist insbesondere auch die Aktualität der Seite und natürlich die Präsentation der Produkte und Dienstleistungen.
Das Layout und die Struktur sollte unterstützend und authentisch die Inhalte transportieren.
Eine Homepage ist heutzutage die zentrale Basisplattform für weitere Promotion, Facebook, Twitter, google+, Werbeanzeigen, Newsletter etc.
Als leuchtendes Beispiel dienen sicher Sie, das Medium Internet bietet beste Chancen mit unzähligen Menschen und Kunden in Kontakt zu treten, das ist ja nicht gerade neu.
Sicher ist auch bei einigen Leuten eine gewisse Angst vorhanden, sich zu präsentieren und der öffentlichen Bewertung auszusetzen. Bewertet wird man aber sowieso, auch ohne eigene Aktivität auf diesem Gebiet.
Viele sehen die Chancen wahrscheinlich noch nicht, die Sie, Herr Deck, ganz locker, professionell und authentisch ergriffen haben.
Weiter so und schönen Sonntag!
Schade, dabei ist es doch gar nicht so schwer und kostet nicht viel Zeit.
Zwanzig bis Dreißig Minuten investieren und die Seite ist zumindest für den Anfang Ok!
Wie? Ganz wichtig!
Ein richtiges Impressum mit den gesetzlich geforderten Angaben zum Unternehmen. Ein kleiner Text zum Unternehmen wie z.B. Vorstellung des Unternehmen und Dienstleistungsbeschreibung. Spezialbereiche aufführen, Referenzen mit Fotos dazu und schon sieht die Seite anders aus. Der Anfang ist gemacht und man kann nun die Seite regelmäßig ausbauen.
Mit bestem Gruß aus Bonn
Adi Barthenheier
Die Meinung ‚Dann lieber gar keine Homepage’stimmt grundsätzlich. Diese ‚Homepage‘ ist eher als (suboptimale) Visitenkarte zu sehen. Meiner Meinung immer noch besser als eine grottenschlechte HP, die wie gewollt aber nicht gekonnt daherkommt. Bevor man gar nicht im Netz ist und/der noch keinen Etat für eine professionelle HP hat – dann lieber diese Minimalst-Version.
Gruß
Uwe Reinert
Reinert-photography Düsseldorf
@All
Vielen Dank für die Kommentare.
Eine Hompage muss einfach sein. Das ist heute wirklich keine Investition mehr!
Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
Werner Deck
Also das ist ja mal der Hammer, welch eine aufwendige Webseite 🙂
Hallo Herr Deck,
der Wahnsinn. Da der Beitrag schon ein bisschen „älter“ ist, sei heute noch hinzugefügt, dass es mittlerweile auch schon ein „Muss“ ist, die Seite für Mobilgeräte zu optimieren. Immer mehr kommen – gerade über Facebook und Twitter – über mobile devices. Wenn dann die Inhalte nicht konsumierbar sind, sind die User wieder weg – auch hier verschenken die Leute Potential!
Da gibt es für uns Webdesigner noch viel zu tun ;-)!
Stimmt, Seite für mobile Endgeräte zu optimieren (responsive), ist heutzutage ein absolutes Muss. Fast schon die Hälfte der Nutzer, kommen mit mobilen Endgeräten an!
Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
Werner Deck
Hallo Herr Deck,
ähnlich wie ein anderer Fan von Ihnen und Ihren Publikationen, namentlich Umzüge Meurer, „verfolge“ auch ich Sie mit gleichermassener Begeisterung als auch Interesse.:-).
Zu Ihrem Artikel möchte ich mich insofern äussern, als Unkenntnis und damit verbundene Ängste die grösste Hemmschwelle für die Klientel Handwerker darstellen.
Man darf auch nicht vergessen / verschweigen, dass die Erstellung einer Webseite besonders heute nur noch die geringste Hürde ist hinsichtlich finanzieller Aufwendungen.
Ein seriöser Webdesigner muss bspw. darüber aufgeklären, das eine Homepage ohne SEO-Aufwendungen kaum eine Chance hat. Dies wiederum schlägt sich auf den Preis nieder …
Ist dieser Punkt kommuniziert kommt schon das nächste KO-kriterium aus Sicht eines potenziellen Kunden. Gerade hat man diesem erläutert das neben der blossen Erstellung seiner Webseite nun auch Kosten für SEO-Massnahmen hinzukommen, und nun beginnt die Erklärung der Notwendigkeit hinsichtlich Social Media. Ohne Zweifel eine Never-ending-story, da regelmässiger Aufwand notwendig.
Unter’m Strich fühlen sich viele überfordert und reagieren entsprechend, zumal sie aus Unkenntnis vermutete Lüge (im Sinne von Geldschneiderei) und Wahrheit nicht auseinanderhalten können. Die Reaktion: Mach ich selbst (mit bspw. hier beschriebenm Ergebnis) oder: Ich lass‘ es weil zu aufwendig bzgl. Zeit als auch Geld …
Ein weiteres Phänomen aus meinem diesbzgl. Erfahrungsschatz:
Brauche dringend und schnell eine Webseite …
Ok! Webseite im Nu erstellt, kunde bis dahin zufrieden.
Nun geht es an den Content … Textinhalte bitte lieber Kunde!
Aber … es kommt über (teilweise) Monate – nix!
Der Fachmann / Handwerker ist seit 20 Jahren ein absoluter Routinier in seinem Job. Soll er seine Kompetenz / Dienstleistung jedoch in Worte fassen, steht er auf dem Schlauch. Texterstellung also als Auftragsarbeit = zusätzliche Kosten …
Ich persönlich bin offen gestanden froh kein Webdesigner zu sein.
Unter diesen Umständen ist es eine stete Gratwanderung zwischen seriöser umfänglicher Beratung mit der Gefahr das der Kunde abspringt, und einfach machen und gut ist mit dem Ergebnis, dass der Kunde nichts von seiner Homepage hat weil sie nicht in der SuMa gefunden wird.
Was notwendige SEO-Aufwendungen betrifft habe ich auf meinem Blog übrigens einen Beitrag geschrieben. Er mag Webdesignern als Erklärungshilfe dienen. Wenn dies ok ist Herr Deck, hier der Link: http://bit.ly/1sd1cgK
Mit besten Grüssen aus Essen a.d. Ruhr
Jörg Mersmann
Auf den Punkt gebracht, lieber Jörg Mersmann.
Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
Werner Deck