Anruf von eben: „Was kostet ein Einfamilienhaus von außen zu streichen?“

Erstellt am 19. August 2013 von

Mann mit Handy TelefonInteressanter Anruf um 17:45 Uhr. Der Dialog:

Anrufer: „Was kostet ein Einfamilienhaus zu streichen,  alles von außen. Oder müssen Sie das vorher ansehen?

Ich: „Ja, das muss ich ansehen und ausmessen, gegen Gebühr.“

Anrufer: „Wie ist die Gebühr?“

Ich: „€ 90,–.“

Anrufer: „Nur zum Vorbeikommen, ohne was zu streichen?“

Ich: „Ja, nur zum Vorbeikommen, ohne streichen.“

Anrufer: „Dann weiß ich Bescheid, Danke.“

Ich: „Auf wiederhören.“

Das Gespräch war noch ca. 20 Sekunden beendet.

Was kostet denn ein Auto, mit vier Rädern dran?  Hallo?

 


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Kommentare

  1. Lieber Herr Deck, können Sie denn den Kunden gar nicht verstehen? Dass der Kostenvoranschlag etwas kosten kann, wissen nur wenige Menschen. Die Reaktion finde ich jetzt nicht völlig erstaunlich. Herzlichen Gruß, Huberta Weigl

    • malerdeck sagt:

      Liebe Frau Weigl,

      vielen Dank für Ihren Kommentar.

      Vor vielen Jahrzehnten, als ich noch ein junger Malermeister war, antwortete ich auf einen gleichartigen Anruf:

      „Um einen Preis nennen zu können, muss ich das Objekt gesehen haben. Entscheidend für die Preisfindung ist der Zustand der Fassade und der sich daraus ergebende Umfang der Arbeiten. Soll nur die Fassade gestrichen werden oder auch das Dachgesims, die Fenster, Kanal- und Fallrohre, Geländer, wird ein Gerüst benotwendigt etc.? Wir vereinbaren einen Besichtigungstermin, ich messe das Haus aus und mache Ihnen ein exaktes Angebot.“

      Der Anrufer war begeistert. Ich also zum Objekt gefahren, umfangreich beraten, vielleicht schon Fragen zu einer möglichen Farbgestaltung beantwortet, aufgemessen, kalkuliert, präzises Angebot erstellt. Aufwand, vielleicht 3-4 Stunden. Regelmäßiges Ergebnis: Von diesem Anrufer nie mehr etwas gehört. Auf Nachfrage musste ich mich vielleicht noch dumm anmachen lassen.

      Nach einigen Jahren der Erfahrung, konnte ich solche Vielanfrager, die nacher mein Angebot kopiert an den Wettbewerb geben, von „normalen“ Anfragern unterscheiden. Deshalb verfahre ich schon seit vielen Jahren so, wie hier beschrieben. Das hat nichts mit exponierter Stellung oder vielleicht sogar Arroganz zu tun, sondern ist reiner Selbstschutz. Für solche Anrufer wäre ich ständig kostenlos unterwegs.

      Kein Geld verdienen, kann ich auch ohne zu arbeiten!

      Aber diese „gesparte“ Zeit, widme ich besser den Anrufern, die auch mit einem Handwerker fair und wertschätzend umgehen. Dort sind nämlich die Chancen auf einen Auftrag um 100% höher. Das ist jedenfalls meine eindeutige Erfahrung aus ca. 40 Jahren Unternehmerleben.

      Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
      Werner Deck

  2. Hallo Herr Deck,

    ehrlich gesagt verfahre ich in ähnlicher Weise mit Erstgesprächen bei Gründern. Für dieses Gespräch das ausschließlich in meinem Büro durchgeführt wird (keine zusätzlichen Anfahrtskosten und -zeiten)habe ich mich erdreistet 29,- zu nehmen, wohlgemerkt ein Beratung kostet natürlich mehr. Für mich ging es bei diesem Betrag nicht darum reich zu werden, sondern die ernsthaften Anfragen vom Rest zu trennen. Und wer nicht einmal diesen kleinen Betrag für ein wertvolles Gespräch (1 Stunde i.d.R.) übrig hat wird mir auch keinen Auftrag geben.
    Sicherlich mag dieses Verallgemeinernd wirken – bewährt hat es sich. Bei einigen Gründern verlange ich nichts, aber das mache ich von meinem geführten Telefonat abhängig.
    Bei einer so tollen Kommunikation wie oben beschrieben würde ich tatsächlich auch etwas nehmen.
    Ein fairer Umgang miteinander ist erwünschenswert in der Wirtschaft, aber durch die Geiz ist Mentalität leider nicht immer zu erwarten.

    Gruss Klaus Schaumberger

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