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Knaller des Monats: „Halten Sie mir den Termin für schnellen Beginn frei. Hole aber erst noch andere Angebote ein.“

Autor: malerdeck am 28. August 2014

Immer wieder erlebt man neue und unglaubliche Geschichten, auch nach über 40 Jahren Unternehmererfahrung.

Dienstag, 26. August, 17:45 Uhr. Anruf auf meinen Handy:

Alles wird gut

Halten Sie mir den Termin frei

Anrufer: „Guten Tag, ich habe eine Wohnung in Karlsruhe zu renovieren. Dort müsste bereits Mitte nächster Woche begonnen werden. Momentan bin ich noch in Amerika. Am Montag, 1. September, hätte ich gerne mit Ihnen einen Besichtigungstermin für ein Angebot.

Falls Sie aber keine Kapazität zum gewünschten Termin frei haben, brauchen wir keinen Termin zu machen.“

Ich: „Im Moment bin ich unterwegs. Innerhalb der nächsten Stunde checke ich die Details und melde mich noch heute bei Ihnen.“

Danach fragte ich noch Art und Umfang der Renovierung ab. Große Wohnung mit ca. 120 qm, Jugendstil-Altbau, hohe Räume. Ob nur gestrichen werden muss oder neu Rauhfaser zu tapezieren ist, konnte der Anrufer nicht sagen.

Um 18:48 Uhr antwortete ich dem Anrufer qualifiziert per Email und gab ihm einen ersten Kostenüberblick mit den möglichen Varianten. Da wir ja nicht „auf Verdacht“ und Zuruf Mitarbeiter freihalten können, schrieb ich dem „Kunden“ in meiner Kostenübersicht:

Um diesen Termin und die erforderlichen Mitarbeiter für Sie freizuhalten, ist eine unmittelbare Auftragserteilung und eine sofortige Vorauszahlung von 70% der Auftragssumme notwendig.

das angebot schnell geschickt

Meine schnelle Reaktion mit einem Koatenüberblick für den Kunden

Noch in der gleichen Nacht bestätigte der Kunde meinen vorgeschlagenen Termin. Meinen Wunsch nach Auftragserteilung und Vorauszahlung überging er dabei geflissentlich.

mein wunsch blieb unerfüllt

Kunde wünscht anderen Termin, von Auftragserteilung ist keine Rede

Schon zu diesem Zeitpunkt war ich mir durch meine Erfahrung relativ sicher, dass das nie und nimmer ein Auftrag wird.

Am gestrigen Mittwoch, 27. September, schickte ich dem Anrufer nach Amerika noch einmal eine Email, in der ich ihm ausführlich erklärte, warum wir nicht auf Verdacht Mitarbeiter freihalten können. Dazu erneut die Aufforderung der Auftragserteilung und der Vorauszahlung.

kunde kann keine Termine nennen

Bitte um Auftragserteilung und Vorauszahlung

Danach erhielt ich aus Amerika diese Antwort.

es kommt kein Termin zustande

Veräppeln kann ich mich selbst

Nicht einmal mehr eine persönliche Anrede. Es soll zwar blitzschnell losgehen, aber erst noch 4-5 Angebote (?) einholen und dabei mich und alle Kollegen gleichermaßen hinhalten? Ein in meinen Augen unmögliches Verhalten gegenüber allen Beteiligten.

Und in der gleichen Woche soll´s noch losgehen? Dass ich nicht lache. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass es erstens sehr lange dauert, bis der Wettbewerb seine Angebote macht und zweitens pressierts dann dem „Kunden“ dann ganz sicher plötzlich nicht mehr soooo sehr.

Ich kann auch nicht in der Hochsaison z.B. Mittwochs in einem Hotel anrufen und verlangen, mir für die nächste Woche kostenfrei fünf Zimmer zu reservieren. Bescheid geben, ob ich die Zimmer tatsächlich nehme, will ich aber erst am Montagmorgen, weil ich ja noch nach günstigeren Hotels suche.

Oder ich will z.B. in einem Restaurant meinen Geburststag in einer geschlossenen Veranstaltung an einem Samstag feiern. Dazu lasse ich mir vom Restaurant Menuevorschläge machen, fordere die kostenfreie Reservierung des Samstags. Will aber erst Freitgs Nachricht geben, weil ich mich ja noch bei anderen Restaurants nach einer billigeren Variante umsehe.

Hallo? Dazu kann ich nur einmal mehr sagen:

Kein Geld verdienen, kann ich auch ohne zu arbeiten!