Kundin verloren, da ich ihr Problem nicht lösen konnte

Erstellt am 1. März 2012 von

Es kommt zwar sehr selten vor, aber gestern war es wieder einmal so weit. Eine Kundin beschwerte sich über die Höhe ihrer Rechnung. Ein sehr unerquickliches Gespräch.

Was war geschehen? Gegenüber dem Festpreisangebot, beauftragte die Kundin vor Ort weitere Arbeiten. Statt einer Wand, wie ursprünglich beauftragt, wurde im Gästezimmer eine zusätzliche Wand tapeziert.

Zusätzliche Spachtelarbeiten waren erforderlich und an sechs Ecken wurden Kantenleisten eingebaut.

Für den Farbton des Anstriches, jeweils einer Wand, im Gästezimmer und der Küche, konnte sich  die Dame nur schwer für einen Farbton entscheiden. Nach ausgeführtem Anstrich, gefiel der Farbton der Dame dann doch nicht. Neuen Farbton richten, neu streichen. Und das drei bis vier Mal.

Die „kleine“ Wand mit den Hängeschränken

Alle zusätzlichen Taglohnarbeiten, wurden korrekt aufgeschrieben und von der Kundin per Unterschrift bestätigt.

Von der Kundin unterschriebener Taglohnzettel

In der Rechnung sah das dann so aus.

Die fraglichen Positionen in der Rechnung

Das Angebot schloss mit einem Preis von € 1083,53, die Rechnung hat einen Endbetrag von € 2139,95.

Das sei ja mehr als das Doppelte zum Angebot und das könne nicht sein, so die Kundin. Geduldig erklärte ich ihr die Arbeiten, die sie zusätzlich beauftragt und unterzeichnet hatte. Sie hätte unterschrieben und überhaupt nicht gelesen, was sie unterschreibt!?

Und für die paar „Kleingkeiten“ könne man so lange nicht brauchen. Sie wolle, dass ich vorbeikomme und mir die „kleinen“ Flächen vor Ort ansehe. Ich sei der Fachmann und solle Ihr das erklären.

Schließlich habe die Küchenwand nur eine ganz geringe Wandfläche. Der Hinweis, dass eine normale Wand, die ohne Hängeschränke und Küchenmöbel ist, sichj wesentlich schneller streichen lässt, als diese Küchenwand, wurde nicht zur Kenntnis genommen.

Auch mein Hinweis auf z.B. „kleine“ Kinderschuhe, die fast den gleichen Preis der Erwachsenenschuhe kosten, ging ins Leere. Kurzum, wir drehten uns im Kreis und kamen zu keinem Ergebnis.

Das „Problem“ dieser Kundin konnte ich leider nicht lösen

Die Arbeiten wurden ordnungsgemäß von uns durchgeführt, die zusätzlichen Arbeiten beauftragt und bestätigt. Was gibt es da zu dikutieren?

Da ich dieses „Problem“ preislich nicht lösen konnte, war die Kundin sehr enttäuscht und wird wohl leider nicht mehr zu uns kommen.



Kommentare

  1. Grit Gehlen sagt:

    Am wichtigsten ist, dass die Frau bezahlt, denn die Arbeiten wurden gemacht!!!
    Ich frage mich aber, hätten die Maler vor Ort ihr mehrfach „laut und deutlich“ sagen müssen, dass das extra kostet? Vieleicht hat sie gehofft, die machen das so….
    Trotzdem nicht ärgern – auf solche Kunden kann man verzichten.

  2. Heike Eberle sagt:

    Lieber Herr Deck,

    das mit dem „Zahlen“ ist für manche Edenbürger eine eigene Sache. Da werden Zusatzleistungen in Anspruch genommen, doch bereit für das Mehr zu zahlen, ist man nicht. Das kennen wir alle!

    Ich gehe schon davon aus, dass Sie, respektive Ihre Leute, die Mehrkosten „ankündigten“ – eben auch durch die Rapportzettel. Aber vielleicht ist manchen Leuten nicht klar, dass dafür auch Mehrkosten entstehen. So ist manchen Spezies mit der Hammermethode einzutrichten, dass das auch ‚was kostet.

    Kunden, die so unverständnisvoll reagieren, sind eben nicht Ihre Zielgruppe 🙂

    Herzliche Grüße
    Heike Eberle

  3. malerdeck sagt:

    @all

    Vielen Dank für Ihre „mitfühlenden“ Zeilen.

    Mit farbenfrohen und 🙂 freundlichen Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner
    Werner Deck

  4. Hallo Herr Deck,

    normalerweise hilft bei solchen nachträglichen Aufträgen ja ein Nachtragsangebot. Aber wer macht das schon? Ich auch nicht. Hoffe Sie bekommen Ihr Geld.

    Mit freundlichen Grüßen
    Fliesenlegermeister
    Thomas Fieber