Empörend: Erpresst großer Industriebetrieb ARDEX kleine Malerbetriebe, um so mehr seiner Produkte zu verkaufen?

Erstellt am 2. Mai 2013 von

Vor wenigen Tagen kam mir ungeheuerliches zu Ohren. Ein mit mir befreundeter Malerbetrieb – Malermeister Ahle aus Paderborn – berichtete mir, wie ein großer Hersteller – ARDEX – versucht, ihn unter Druck zu setzen und offensichtlich nicht nur ihn, so Herr Ahle.

Malermeister Dietmar Ahle GmbH

Malermeister Dietmar Ahle GmbH aus Paderborn

Ardex

Ardex

ARDEX ist Hersteller/Lieferant eines exklusiven und fugenlosen Oberflächegestaltungsmaterials für Boden, Wand oder Decke: panDOMO. ARDEX liefert dieses Material exklusiv nur an Verarbeitungsbetriebe, die einen entsprechenden Vertrag mit ARDEX geschlossen haben.panDOMO

ARDEX ist hauptsächlich weltweiter Hersteller und Lieferant von Produkten für den Rohbau, Untergrundvorbereitung, Bodenspachtelmassen, Abdichtungen, Fliesenverlegung, Natursteinverlegung, Bodenbelags- und Parkettklebstoffe und Wandspachtelmassen.

Mein Kollege, Malermeister Ahle, verarbeitet seit vielen Jahren sehr erfolgreich panDOMO. In dieser Eigenschaft hat er auf seinem Blog viele Artikel dazu geschrieben. Seine Mitarbeiter hat Dietmar Ahle vielfach kostenintensiv bei ARDEX schulen lassen und das Produkt panDOMO sehr umfangreich beworben. Malermeister Ahle ist ein echter Pionier auf diesem Gebiet!

Ist das Erpressung? Malermeister Ahle verarbeitet natürlich auch Produkte, wie Bodenspachtelmassen und Fußbodenkleber, die potenziell ARDEX liefern könnte, die er aber bisher von anderen Lieferanten/Herstellern bezog.

ARDEX hat Malermeister Ahle am 06.02.20013 ein Angebot für eben den Bezug dieser Bodenspachtelmassen und Fußbodenkleber gemacht. Bei einer Lieferantenhausmesse am 21.04.13, wurde der Prokurist von Dietmar Ahle, Herr Bernd Plückebaum, nach seiner Aussage, vom Außendienstmitarbeiter der Firma ARDEX, Herrn Joachim Tönsmann, auf dieses Angebot angesprochen.

Bernd Plückebaum entgegnete, dass die Firma Ahle sich noch nicht entschieden hätte. Daraufhin erklärte Herr Plückebaum von ARDEX: “Dann müssen wir Ihren panDOMO-Vertrag (der seit 2005 besteht) kündigen!“ Die anwesende Ehefrau des Prokuristen Plückebaum entgegnete daraufhin: “Das ist glatte Erpressung”. Der Außendienstmitarbeiter der Firma ARDEX, Herr Joachim Tönsmann, antwortete darauf, nach Aussage von Herrn und Frau Plückebaum, wahrheitsgemäß mit: “Ja”.

Ist das noch zu fassen? Herr Ahle versuchte mit der Geschäftsleitung der Firma ARDEX Kontakt aufzunehmen, wurde dort aber arrogant abgebügelt. Soweit die Schilderungen von Dietmar Ahle, die Sie noch ausführlicher auf seiner Internetseite nachlesen können. Soweit die Dinge, wie sie mir von Herrn Ahle geschildert wurden.

Ein unglaublicher und einmaliger Vorgang, wie ich finde. ARDEX benutzt offensichtlich die Alleinstellung bei den panDOMO-Produkten, um auf seine Kunden Druck auszuüben, auch alle anderen Produkte bei ARDEX zu beziehen.

Malermeister Ahle wehrt sich dagegen, nach meinem Empfinden, vollkommen zurecht. Ich unterstütze ihn dabei.

Die Unternehmensgrundsätze (Auszug) und „Vision + Mission“ (Auszug) von ARDEX, lesen sich dagegen wie mehr als der pure Hohn:

Unternehmensleitbid Ardex, der pure Hohn

Unternehmensleitbild Ardex, der pure Hohn, vielleicht sogar zynisch

Vision und Mission, genauso höhnisch

Vision und Mission, genauso höhnisch oder zynisch

ARDEX höre: Wir Maler sind wehrhaft!

ARDEX höre: Wir Maler sind wehrhaft!

 „Liebe“ ARDEX-Leute, gemeinsam mit Malermeister Ahle aus Paderborn, werde ich mit aller Kraft dafür sorgen, dass Ihre unglaublichen und nicht tolerierbaren Machenschaften ans Licht der Maler- und Verarbeiteröffentlichkeit gezerrt werden.

 Wir Maler können und werden uns wehren! Übrigens: Ab sofort stehen alle ARDEX-Produkte bei uns auf dem Index! Wir Maler sind wehrhaft und solidarisch.



Kommentare

  1. Uwe Hannes sagt:

    Ich denke so etwas ist kein Einzelfall.
    Durch die Vielfalt der Produkte auf dem Markt müssen sich die Hersteller immer neue „Ideen“ einfallen lassen um sich zu behaupten.
    Es ist schon ein Armutszeugnis für solch einen großen Konzern.
    Auf alle Fälle gehört dieser Außendienstler ausgetauscht.
    Schaun wir mal wie Ardex reagiert.

  2. hochmut kommt vor dem fall.
    zusammenhalten und abwarten!

  3. Jens A. Heim sagt:

    Schön, dass ihr untereinander solidarisch seid. Das geht wirklich nicht, entspricht in keiner Weise dem ARDEX-Leitbild.
    Richtig gehandelt, hoffentlich anerkennen auch viele Kunden diese Haltung, dass ein Betrieb sich nicht erpressen lässt! Ich wünsche es Malermeister Ahle und dir, Werner sowie allen anderen, die sich beteiligen.
    Sonnige Grüße
    Jens A. Heim

  4. Guten Tag Herr Deck,

    das hört sich in der Tat nach einer lästigen Methode an, die der Lieferant da anzuwenden scheint. Aber ich möchte den Fokus auf etwas anderes richten, nämlich darauf, dass Sie mehrere Namen verwenden und Dialoge zitirieren, deren Zeuge Sie nicht persönlich waren und die daher nur auf Erzählungen basieren, denen Sie wohl glauben.

    Sie wären nicht der erste, der sich so vor einen Karren spannen lässt, bzw. selbst davor spannt und hinterher erfahren muss, dass da nur halbe Wahrheiten im Spiel sind und eigentlich und überhaupt.

    Sie wären nicht der erste.

    Das könnte ein kleines Minus für die unzähligen Plusse Ihrer Reputation zur Folge haben.

    Ein Verweis auf den Blog Ihres Kollegen und die Zusage Ihrer uneingeschränkten Unterstützung hätten meines Erachtens Genüge getan.

    Aber wenn der Ärger erst mal brodelt … 😉

    Liebe Grüße aus sachlicher Distanz

    Stefan Freise

  5. Guten Tag Herr Deck,
    guten Tag Herr Ahle,

    ja wo kommen wir denn hin, wenn solche „Sesselpfurzer“ im Vetrieb meinen, sie könnten uns vorschreiben, wie und mit welchen Produkten wir das Beste für unsere Kunden leisten wollen.

    Ich habe gerade aktuell einen Auftrag bekommen, in dem die Verabeitung mit Ardex Produkten gewünscht wurde, aber auch Alternativprodukte zulässig sind. Was glauben Sie, wie ich mich entscheiden habe ?

    Ich kann Ihre Aktion nur unterstützen.
    Es kann doch nicht so sein, das der Schwanz mit dem Hunde wedelt.
    Wenn wir als Verarbeiter bestimmte Produkte boykottieren oder einfach wegen anderer besserer Produkte in der Verarbeitung vermeiden, können sich diese „Zwergenmanager“ noch so tolle Werbekampagnen einfallen lassen.
    Am Ende siegt Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Seriosität.

    Und noch eine Anmerkung am Ende zu meinem Verständnis im Umgang mit solchen Dingen :
    Lieber aufrecht sterben, als kniend leben.:-)

    Mit unterstützendem Gruß

    Christian Sander

  6. Im web 2.0 Zeitalter wird die Geschäftsführung nicht
    umhin kommen schnell einzulenken.
    Vielleicht wird von einem bedauerlichen Einzelfall
    oder einem Missverständnis die Rede sein.
    Bis auf weiteres werde ich jedenfalls von besagter
    Firma keine Produkte mehr verarbeiten.
    Ich habe mir gerade folgendes Szenario vorgestellt:
    Ich gehe heute Abend zu meinem Lieblingsitaliener
    zum Essen . Dieser teilt mir jedoch mit dass er mich
    letzte Woche beim Griechen gesehen hätte
    dabei hätte er doch eigentlich unmissverständlich
    zum Ausdruck gebracht dass er das nicht wolle und durch meine
    Fehlverhalten mich als Gast nicht mehr
    tolerieren könne.
    Eigentlich unvorstellbar .

  7. malerdeck sagt:

    @all

    Vielen dank für Ihre Kommentare, Solidarität und Unterstützung.

    Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
    Werner Deck