Mit verbotener Email- und Telefaxwerbung Geld verdienen. Wie kann denn das gehen?

Erstellt am 11. Februar 2012 von

Dass unverlangte Fax- und Emailwerbung verboten ist, wissen wir alle schon lange. Auch die dubiosen oder manchmal seriösen Firmen wissen das, halten sich aber nicht daran. Mich ärgert das immens.

Die meisten Spams über Sex, Viagra, Pornos, Arzneimittel etc., werden von unserem Spamfilter aussortiert. Auf diese Mails, sollte mal eines „durchdringen“, wird nicht geantwortet.

Es gibt aber auch „normale“ Firmen, Personalverleiher, Versicherungsvertreter, Berater, Webdesigner etc., von denen wir Emailwerbung erhalten. Darauf reagiere ich mit einem gespeicherten Standardtext wie folgt: Ich klicke im Mailprogramm auf „antworten“ und füge den folgenden Text ein.

Emailwerbung ist verboten

Was passiert, wenn wir von den gleichen Firmen/Personen erneut Fax- oder Emailwerbung erhalten?

In diesem Fall gehen die Unterlagen zum Rechtsanwalt und der mahnt die Werber kostenpflichtig ab. Gleichzeitig müssen die Werber eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abgeben, die im Wiederholungsfall eine Vertragsstrafe von € 5000,– vorsieht. Manche zieren sich da etwas und dann wird die Vertragsstrafe auf € 2500,– vereinbart,  für jeden einzelnen Fall der Zuwiderhandlung.

Gibt der Abgemahnte die Unterlassungserklärung ab, ist gut. Weigert er sich, wird er von meinem Anwalt verklagt. Die entsprechenden Prozesse habe ich alle gewonnen. Durch diese Vorgehensweise verfüge ich zwischenzeitlich über eine sehr reichhaltige Sammlung von strafbewehrten Unterlassungserklärungen!

Warum mache ich das? Weil mich die verbotene Werbung saumäßig ärgert. Aber auch, weil ich mit der Dummheit und den technischen Problemen der Fax- oder Emailwerber rechne. Zurecht, wie ich weiter unten berichten kann.

Zwar haben sich die Terrorwerber zwischenzeitlich mehr auf Spam-Mails verlegt, aber dennoch. Bei der Telefaxwerbung  habe ich das Problem recht einfach in den Griff bekommen. An unser Telefaxgerät wurde zwischen Stecker und Steckdose eine Zeitschaltuhr geschaltet. Das Telefax stellt so Nachts und Samstags/Sonntags einfach den Strom ab. Und kein Werbefax belästigt uns mehr.

Bei dennoch erhaltenem Werbefax, wird der obige Text (siehe Emailwerbung) auf das Werbefax kopiert und zurückgefaxt.

Verbotene Telefaxwerbung

Nun gibt es tatsächlich ein „betriebswirtschaftliches“ Ergebnis dieser Strategie.

Wie von mir vermutet, halten sich einige Werber nicht an das vertraglich vereinbarte Verbot. Die sind offensichtlich zu dumm, ihre entsprechenden Datenbanken richtig zu pflegen. Erhalten wir jetzt erneut Fax- oder Emailwerbung, wird die Vertragsstrafe fällig! Ein schönes Zubrot! 🙂

Da hat sich in der Vergangenheit besonders eine Firma CANIS – Ausschreibungen aus Ihrer Region – hervorgetan. Auch ein Personalverleiher – Firma Bruno Stärk – und eine Marketingfirma sorgten dafür, dass hier die „Vertragsstrafenkasse“ klingelte.

In den letzten ca. zwei Jahren, konnten wir durch diese Strategie insgesamt € 31.113,– einnehmen. Da hat sich der – nicht so sehr hohe – Aufwand doch gelohnt oder?

Ich finde: Ja! 🙂

Ergänzung am 25.04.2013

Durch Gerichtsurteil, wegen verbotener Telefaxwerbung erneut € 2.600,– kassiert.


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Kommentare

  1. Thorben Schmitt sagt:

    Sehr geehrter Herr Deck,

    habe die Abläufe selber bei einen der genannten Firmen mitbekommen und verstehe diese Spamflut nicht.

    Mein alter Arbeitgeber hat viel Lehrgeld gezahlt und wird es bestimmt mal wieder machen wenn er neues Personal hat.

    Weiterhin viel Erfolg.

    Mit sonnigen Grüßen

    Thorben Schmitt

  2. Anja sagt:

    Das klingt ja einfach 😉 Wie siehts denn mit Werbung aus dem Ausland aus? Können diese Kandidaten auch abgemahnt werden oder ist dies vergebene Mühe?

    Noch einen schönen Abend 🙂

    • malerdeck sagt:

      @Anja

      Bei Mails aus dem Ausland, verfahre ich, wie oben im Text beschrieben:

      „Die meisten Spams über Sex, Viagra, Pornos, Arzneimittel etc., werden von unserem Spamfilter aussortiert. Auf diese Mails, sollte mal eines “durchdringen”, wird nicht geantwortet.“

      Mit farbenfrohen und 🙂 freundlichen Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner
      Werner Deck

  3. M. Lehwald sagt:

    Sehr geehrter Herr Deck,

    kenne diese Werbefaxe auch zur Genüge. Bis dato habe ich nur das Fax am Wochenende vom Netz genommen und es war eine zeitlang ok. Doch leider starten die Firmen ihre Faxflut mitlerweile auch unter der Woche während der Geschäftszeiten.

    Ihr Beitrag hierzu war sehr informativ. Werd es jetzt auch mal versuchen, die Werbeflut zu stoppen – oder die Einnahmen zu erhöhen 🙂

    Ich danke für Ihre tollen Beiträge.

    Manja Lehwald

  4. tobias kolesnyk sagt:

    hallo herr deck,

    können sie ihren anwalt weiterempfehlen?
    dann würde ich mich über eine zusendung der kontaktdaten freuen.
    am liebsten über xing.

    besten dank!

  5. Hallo,
    ist das echt machbar?
    Es gibt einen Anwalt, der für uns Bares abwirft wenn wir solche Spam Zusender haben?
    Man kann als genervter Geschädigter damit wirklich Geld einnehmen???
    Wow 🙂

  6. […] des Handwerks” Herrn Werner Deck erhalten – vielen Dank. Lesen Sie am besten seinen Blogbeitrag dazu. Teilen:FacebookDruckenE-Mail This entry was posted in Arbeitsalltag, Vorsicht and tagged […]

  7. Jens A. Heim sagt:

    Toller Beitrag und tolles Ergebnis als Entschädigung dafür, dass Sie nicht einfach akzeptiert haben, dass es eben so ist und man ständig SPAM bekommt.

    Ich kann mich nur anschließen: Chapeau!

    Freundlich sonnige Grüße vom Bodensee
    Jens A. Heim

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